Heidelberg: Stadtnotizen 08.09.2021

Heidelberg – News, Termine, Kulturelles, Politik und Wissenswertes.


„Natürlich Heidelberg“: Termine im Oktober – Anmeldung zu Veranstaltungen ist online möglich

Musikinstrumente aus Naturmaterialien herstellen oder saisonal geerntete Lebensmittel konservieren – das lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei einer der zahlreichen Termine der Veranstaltungsreihe „Natürlich Heidelberg“. Die Stadt Heidelberg hat in Zusammenarbeit mit vielen Partnerinnen und Partnern wie dem Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald und dem Naturpark Neckartal-Odenwald Veranstaltungen zusammengestellt. Interessante Führungen, Exkursionen und Seminare stehen auf dem Programm:

  • Sonntag, 3. Oktober 2021, 11 bis 14 Uhr, Über den Bärenbach in die Ziegelhäuser Schweiz
  • Donnerstag, 7. Oktober 2021, 14 bis 17 Uhr, Herbstspaziergang im Heidelberger „Gemüsegarten“
  • Samstag, 9. Oktober 2021, 14 bis 17 Uhr, Waldgeräusche und Naturmusik
  • Samstag, 9. Oktober 2021, 14 bis 18 Uhr, Vorratskammer – Lebensmittel selbst konservieren
  • Samstag, 9. Oktober 2021, 14 bis 15.30 Uhr, Exkursion in den Steinbruch Leferenz
  • Sonntag, 10. Oktober 2021, 15 bis 18 Uhr, Mit der Natur zu Gesundheit und Wohlergehen
  • Sonntag, 17. Oktober 2021, 10 bis 13 Uhr, Naturnahe Forstwirtschaft im Klimawandel
  • Sonntag, 17. Oktober 2021, 11 bis 14 Uhr, Die Villa Schmeil und ihre Nachbarschaft am Schloss-Wolfsbrunnenweg
  • Sonntag, 24. Oktober 2021, 10.30 bis 12 Uhr, Geo 2go – Auf dem Valerieweg zum Schloss
  • Sonntag, 24. Oktober 2021, 10.45 bis 13.45 Uhr, Aussichtsreiche Wanderung um das Mühltal
  • Sonntag, 31. Oktober 2021, 10.30 bis 12 Uhr, Geo 2go – Auf dem Valerieweg zum Schloss

Online anmelden

Für alle Veranstaltungen, bei denen keine gesonderte Anmeldung notiert ist, ist die Anmeldung über das Online-Buchungsportal unter www.natuerlich.heidelberg.de möglich. Weitere Informationen rund um das Veranstaltungsprogramm gibt es im Buchungsbüro von „Natürlich Heidelberg“ der Stadt Heidelberg telefonisch unter 06221 58-28333 (mittwochs und freitags von 8 bis 12 Uhr sowie von März bis Oktober zusätzlich mittwochs von 16 bis 18 Uhr) oder per E-Mail an natuerlich@heidelberg.de.

Das gedruckte Veranstaltungsprogramm „Natürlich Heidelberg“ liegt in den Bürgerämtern, der Volkshochschule, der Stadtbücherei, bei der Abteilung „Lernort Natur, Geo- und Naturpark“ des städtischen Umweltamts, Theaterstraße 9, 69117 Heidelberg, sowie in zahlreichen anderen öffentlichen Einrichtungen kostenlos aus.


Ausstellung zeigt Wettbewerbsergebnisse für neues Quartier am Czernyring – Präsentation vom 10. bis 12. September im B³

Im Zuge eines Planungswettbewerbs wurde ein Bebauungskonzept für das Baufeld C2 am Czernyring zwischen Czernybrücke und Europaplatz ausgewählt. Dort plant die Hahale GmbH, eine in Heidelberg ansässige Investmentgesellschaft, ein zukunftsorientiertes, gemischt genutztes Stadtquartier.

Acht renommierte Architekturbüros haben sich mit ihren Planungsentwürfen an dem Verfahren beteiligt. Das Preisgericht mit Vertretenden der Stadt Heidelberg sowie externen Mitgliedern hat daraus in einer dem Wettbewerb anschließenden Überarbeitungsphase das Konzept des Büros AP-Space aus München als Siegerentwurf ausgewählt. Dieses dient nun als Grundlage für die weitere Konkretisierung und Umsetzung.

In einer Ausstellung wird der ausgewählte Entwurf und alle weiteren Wettbewerbsarbeiten allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt. Die Ausstellung findet von Freitag bis Sonntag, 10. bis 12. September 2021, im B³, Saal des Bürgerhauses Bahnstadt, am Gadamerplatz statt. Geöffnet ist zu folgenden Zeiten: Freitag, 10. September, 14 bis 19 Uhr, sowie am Samstag und Sonntag von 12 bis 17 Uhr.

Das Konzept sieht eine „Internationale City Lounge“ mit breiter Nutzungsvielfalt und hoher Aufenthaltsqualität vor. Dazu ist eine Verbindung von Wohnen und Arbeiten, Einzelhandel und Gastronomie geplant. Dieser Nutzungsmix wird durch ein Mobilitätszentrum mit Ausstellungsflächen und Verleihangeboten sowie einem dem Kulturaustausch und der Weiterbildung dienenden Interkulturzentrum ergänzt.

Der Besuch der Ausstellung ist nur für geimpfte, genesene und/oder getestete Personen mit entsprechendem Nachweis möglich (3G-Regelung). Die Registrierung erfolgt über die Luca-App (QR-Code am Eingang zum Bürgersaal) oder schriftliche Kontaktaufnahme.


Baustellen-Sommertour: Erster Bürgermeister Odszuck besuchte Feuerwehrhaus Ziegelhausen

Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck (2. v. r.) besucht mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung sowie Feuerwehr Heidelberg den Rohbau des Feuerwehrgerätehauses Ziegelhausen, dessen Außenfassade derzeit gestaltet wird. (Foto: Stadt Heidelberg)
Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck (2. v. r.) besucht mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung sowie Feuerwehr Heidelberg den Rohbau des Feuerwehrgerätehauses Ziegelhausen, dessen Außenfassade derzeit gestaltet wird. (Foto: Stadt Heidelberg)

Seit Herbst 2019 entsteht in der Kleingemünder Straße 18 im Hinterhof des Alten Rathauses das neue Feuerwehrgerätehaus Ziegelhausen. Der Rohbau ist bereits abgeschlossen, das Dach abgedichtet und die Photovoltaikanlage montiert. Auch die Verglasung und die Sektionaltore in der Fahrzeughalle sind eingebaut. Derzeit werden die Fassadenplatten montiert. Als nächstes folgt die Herstellung der Außenanlagen und der Innenausbau. Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck informierte während seiner Sommertour am Dienstag, 7. September 2021, über den aktuellen Stand der Arbeiten.

„Das neue Feuerwehrgerätehaus in Ziegelhausen ist ein tolles Beispiel für nachhaltiges Bauen in Heidelberg“, sagt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck. „Das Obergeschoss wird mit Holz errichtet. Das Dach ist begrünt und eine Photovoltaik-Anlage mit Speicherfunktion liefert Strom für den Eigenverbrauch. Damit schaffen wir ein energieeffizientes Gebäude entsprechend der Heidelberger Energiekonzeption und eine moderne Heimat für unsere Freiwillige Feuerwehr Ziegelhausen. Ende Januar 2022 soll alles fertig sein.“

Das neue Feuerwehrgerätehaus entspricht den heutigen Anforderungen an einen sicheren und attraktiven Feuerwehrdienst. Das alte Gebäude am selben Standort konnte aufgrund der schlechten Bausubstanz sowie Mängeln im Bereich der heute gültigen Unfallverhütungsvorschriften nicht mehr weitergenutzt werden. Es wurde Anfang 2020 abgerissen. Mit dem neuen Gebäude wird für die rund 50 ehrenamtlich wirkenden Feuerwehrangehörigen der Freiwilligen Feuerwehr, Abteilung Ziegelhausen – rund 30 Aktive und 20 Mitglieder der Jugendfeuerwehr –, eine adäquate und zeitgemäße Unterbringung geschaffen. Darüber hinaus dient das Gebäude im Katastrophenfall als Anlaufstelle für die Bevölkerung.

Was wird gebaut?

Errichtet wird ein moderner, zweistöckiger Neubau in Hybridbauweise mit einer Mischkonstruktion aus Holz und Beton. Im Obergeschoss kragt der Schulungsraum Richtung Süden aus und präsentiert das Feuerwehrhaus. Südlich des Gebäudes befinden sich die Aufstellfläche und der Übungshof. Eine Ausfahrtmöglichkeit der Fahrzeuge im Einsatz ist über die Straße In der Neckarhelle möglich. Nördlich des Gebäudes befinden sich die Stellplätze der Einsatzkräfte, die über die Kleingemünder Straße erschlossen werden. Drei weitere Parkplätze befinden sich im südlichen Grundstücksbereich.

Das Gebäude besteht aus einer Fahrzeughalle im Erdgeschoss für drei Fahrzeuge mit einer Werkstatt und einem Obergeschoss. Der Eingang des Gebäudes befindet sich an der Nordseite im Innenhof. Über eine Treppe erreichen die Einsatzkräfte verschiedene Funktions- und Aufenthaltsräume. Parallel dazu gibt es eine behindertengerechte Erschließung über einen zentralen Aufzug. Aufgrund der Platzverhältnisse des Baugrundstücks befinden sich die Damen- und Herrenumkleiden ebenfalls im Obergeschoss. Über eine Rutschstange erreichen die ausgerüsteten Feuerwehrangehörigen die Fahrzeughalle. Ein Flur verbindet die weiteren Funktionsräume wie Verwaltungs-, Funk- und Jugendraum. Richtung Neckar liegen eine kleine Küche sowie der Schulungsraum an, an den eine Terrassenfläche angrenzt, die auch über den Jugendraum und das Foyer erschlossen werden kann.

Gegründet wurde das neue Gebäude auf einer Stahlbeton-Bodenplatte. Um den Baugrund zu verbessern, war ein Bodenaustausch mit Einbau einer ein Meter dicken Schottertragschicht erforderlich. Diese Arbeiten waren angesichts der Nähe zum Neckar, der Umverlegung von zuvor unbekannten Bestandsleitungen sowie von Altlasten im Baugrund sehr zeitaufwändig. Die Arbeiten liegen dennoch im Zeitplan und sollen bis Ende Januar 2022 abgeschlossen sein.

Um die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr Ziegelhausen auch für die Dauer der Baumaßnahme zu sichern, wurde für die Zeit der Bauarbeiten eine temporäre Fahrzeughalle auf dem Parkplatz „Bürgeramt“ (Gscheidle-Parkplatz) errichtet. Als Ersatz für die in dieser Zeit wegfallenden Parkplätze wurden im Bereich der L 534 zwischen der Einfahrt Feuerwehr und der Einfahrt „Kuchenblech“ Kurzzeitparkplätze eingerichtet.

Passivhausbauweise, Gründach und Photovoltaik

Das Gebäude wird in der energetisch sehr effizienten Passivhausbauweise errichtet. Die tragenden Außenwände werden massiv aus Beton hergestellt. Die Dämmung erfolgt über ein Wärmedämm-Verbundsystem. Für den sommerlichen Wärmeschutz sind außenliegende Verschattungselemente an den Glasflächen vorgesehen. Die Dachfläche wird extensiv begrünt.

Das Obergeschoss wird als Holzbauständerkonstruktion ausgeführt. Holzbaukonstruktionen sind zwar anfangs etwas teurer als Stahlbetonkonstruktionen, beinhalten aber die Verwendung von nachhaltigen Baustoffen. Das Flachdach wird mit einer leistungsstarken Photovoltaik-Anlage ausgestattet, die zudem über einen Batteriepufferspeicher zur teilweisen autarken Stromversorgung verfügt. Die erzeugte Energie wird primär für den Eigenverbrauch verwendet, die Kosten des Jahresstromverbrauchs werden so halbiert.

Das Gebäude in Ziegelhausen ist nicht das erste Feuerwehrgerätehaus, das die Stadt Heidelberg in Passivhausbauweise errichtet: Auch die neue Feuerwache in der Bahnstadt und die beiden Feuerwehrgerätehäuser in den Stadtteilen Pfaffengrund und Wieblingen wurden bereits so gebaut. Bei diesen Gebäuden muss ein sogenannter Blower-Door-Test durchgeführt werden – ein Test zur Gebäudedichtigkeit. Die jährlichen Heizkosten werden sich im neuen Feuerwehrhaus Ziegelhausen auf einen Bruchteil im Vergleich zu den vorherigen Bestandsgebäuden reduzieren. Im Durchschnitt liegt die Ersparnis bei mindestens 90 Prozent.


Baustellen-Sommertour: Straßensanierung und Bohrpfahlwand in der Kleinen Hirschgasse
Erster Bürgermeister Odszuck besuchte Bauarbeiten

In der Hirschgasse wird derzeit der Straßenabschnitt mit Bohrpfählen in einer Länge von vier Metern erstellt. Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck (r.) und Klaus-Peter Hofbauer, Leiter des Tiefbauamts, besichtigen die Bohrarbeiten. (Foto: Stadt Heidelberg)
In der Hirschgasse wird derzeit der Straßenabschnitt mit Bohrpfählen in einer Länge von vier Metern erstellt. Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck (r.) und Klaus-Peter Hofbauer, Leiter des Tiefbauamts, besichtigen die Bohrarbeiten. (Foto: Stadt Heidelberg)

Die Kleine Hirschgasse, eine Sackgasse mit Übergang zum Philosophenweg, wird seit 15. März 2021 erneuert. Das ist dringend notwendig, denn die Hirschgasse wies auf einer Länge von 70 Metern tiefe Risse auf. Dazu waren Teile der Straße abgesackt. Im Zuge der Straßenarbeiten verlegen die Stadtwerke Heidelberg neue Wasser-, Gas- und Stromleitungen sowie Leerrohre für den künftigen Ausbau des Strom- und Glasfasernetzes. Zeitgleich wird eine Bohrpfahlwand erstellt, um den Hang zu stabilisieren. Die Bauarbeiten sind mit starken Einschränkungen für Anwohnerinnen und Anwohner verbunden.

„Die Baustelle ist in zweierlei Hinsicht eine große Herausforderung. Zum einen erreichen die Menschen aufgrund der Bauarbeiten ihre Häuser nur sehr schwer und zeitweise gar nicht. Das ist uns bewusst, weshalb wir die Arbeiten so zügig wie möglich abwickeln wollen. Zum anderen gestalten sich die Arbeiten am Hang sehr anspruchsvoll, weshalb wir langsamer als geplant vorankommen. Wir bitten daher um Geduld und versichern, dass wir unser Bestes geben“, sagte Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck bei einer Baustellenbesichtigung am 7. September 2021.

Sorgfältig gesichert: Hangbefestigung mit 113 Bohrpfählen

Zur Hangbefestigung werden 113 Bohrpfähle mit einer Länge zwischen vier und acht Metern sowie einem Durchmesser von 40 Zentimetern verbaut. Die Pfähle werden mit einem Abstand von fünf Zentimetern eingebracht. Die Arbeiten an der Bohrpfahlwand befinden sich gegenüber dem ersten Bauzeitenplan im Verzug. Hauptproblem ist, dass durch die abgehende Böschung das Gewicht des Bohrgerätes auf zwölf Tonnen begrenzt wurde. Daher können nur kleinere Bohrgeräte eingesetzt werden, die mit verminderter Leistung im Granit bis acht Meter Tiefe bohren können. Eine weitere Schwierigkeit ist, dass Zu- und Abfahren mit größeren Fahrzeugen nicht möglich sind. Daher sind Erdabfuhr und Betonanlieferung nur in kleinen Mengen möglich.

Aufgrund der Arbeiten am Hang sind die Durchgangszeiten für Anwohnerinnen und Anwohner seit Baubeginn eingeschränkt. Die Baustelle darf wochentags bis 8 Uhr, zwischen 12 und 12.30 Uhr sowie ab 16 Uhr passiert werden. In Abhängigkeit der Bauarbeiten ist aber auch während der Sperrzeiten ein Durchgang möglich. Von Freitagmittag bis Montagmorgen werden sämtliche Geräte entfernt sowie Gräben aufgeschüttet, damit Anwohner mit ihren Autos an die Häuser fahren können. Wanderer werden bereits am Philosophenweg großräumig umgeleitet. Aufgrund der Rissbildung und Absackung ist die Nutzung der Kleinen Hirschgasse seit Oktober 2019 eingeschränkt. Es können nur Fahrzeuge bis 2,5 Meter Breite und einem Gesamtgewicht von drei Tonnen passieren. Starten sollte die Sanierung daher bereits 2019. Einsprüche eines Anwohners verzögerten den Baubeginn aber.

Fertigstellung im Dezember 2021 geplant

Die Bauarbeiten werden voraussichtlich bis Dezember 2021 andauern. Die Kosten für die Sanierung betragen 1,2 Millionen Euro. Die Maßnahme ist Teil des Heidelberger Straßenerneuerungsprogramms. Darin sind Gelder ohne Bindung an konkrete Sanierungsmaßnahmen bereitgestellt. Auf diese Weise kann die Stadtverwaltung schnell und flexibel reagieren, wenn Dritte eine Baumaßnahme durchführen, und anschließend die betroffene Straße auf ganzer Breite instandsetzen. Im Doppelhaushalt 2021/22 stehen für das Straßenerneuerungsprogramm insgesamt 6 Millionen Euro bereit.


Baustellen-Sommertour: Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck besuchte Schulbergweg – Neue 90 Meter lange Stützmauer sichert Straße / Zweijährige Bauzeit endet Mitte November

Der Schulbergweg wird seit September 2019 in zwei Abschnitten erneuert. Das Programm umfasst Straßen- und Kanalbauarbeiten, das Verlegen von neuen Gas- und Wasserleitungen sowie den Neubau von drei Stützmauern. Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck (vorn) und Vertreter des Tiefbauamtes besichtigen den Abschnitt an der Unterführung „Almendohl“. (Foto: Stadt Heidelberg)
Der Schulbergweg wird seit September 2019 in zwei Abschnitten erneuert. Das Programm umfasst Straßen- und Kanalbauarbeiten, das Verlegen von neuen Gas- und Wasserleitungen sowie den Neubau von drei Stützmauern. Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck (vorn) und Vertreter des Tiefbauamtes besichtigen den Abschnitt an der Unterführung „Almendohl“. (Foto: Stadt Heidelberg)

Die Bauarbeiten im Ziegelhäuser Schulbergweg sind das derzeit größte Tiefbauprojekt des Stadtteils und eine der aktuell aufwendigsten Baumaßnahmen in Heidelberg. Im November 2021 werden die Arbeiten abgeschlossen. Der Schulbergweg wird seit September 2019 in zwei Abschnitten erneuert. Das Komplettprogramm umfasst Straßen- und Kanalbauarbeiten, das Verlegen von neuen Gas- und Wasserleitungen sowie den Neubau von drei Stützmauern. Zusätzlich verlegten die Stadtbetriebe Heidelberg Leerrohre im Rahmen des geförderten Breitbandausbaus zur Erschließung der „weißen Flecken“. Die Arbeiten finden im Zuge des Stützmauer- und Straßenerneuerungsprogramms der Stadt statt. An der Umsetzung sind vier Projektpartner beteiligt: das städtische Tiefbauamt, die Stadtbetriebe Heidelberg mit den Sparten Abwasser und Breitbandausbau sowie die Stadtwerke Heidelberg Netze GmbH. Die Gesamtkosten betragen rund 2,38 Millionen Euro.

„Derzeit haben wir in Heidelberg mehrere städtische Straßenbauprojekte am Laufen. Der Schulbergweg ist dabei eine besondere Herausforderung, da wir dort auch eine marode Stützmauer auf 90 Metern Länge ertüchtigt haben. Damit machen wir die Straße langfristig sicher. Gemeinsam mit den umfangreichen Tiefbauarbeiten am Schulbergweg war das ein großes Stück Arbeit, das wir im November abschließen können“, erklärte Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck bei einem Vor-Ort-Besuch am 7. September 2021.

Neue Stützmauer: 58 Wandelemente mit je 1,45 Metern Höhe

Derzeit laufen die Arbeiten im zweiten Abschnitt zwischen Karl-Christ-Straße und Friedhofweg/ Schulbergweg 2. Diese werden Mitte November 2021 beendet. Bis dahin erfolgt nur noch der Straßenbau. Der erste Bauabschnitt zwischen Schönauer Straße und Karl-Christ-Straße wurde Ende 2020 fertiggestellt. Die Stützmauer zwischen dem Schulbergweg 24 und der Schönauer Straße wurde auf einer Länge von rund 90 Metern ertüchtigt und im überwiegenden Teil als Winkelstützmauer neu errichtet. Dazu wurde die marode Betonmauer teilweise abgerissen und der Untergrund großflächig ausgehoben. 58 Stützwandelemente mit einer Höhe von je 1,45 Metern sorgen nun für einen sicheren Halt der Straße. Zwischen dem Schulbergweg 2 und 4 wurden zwei weitere neue Stützmauern auf 22 Meter Länge errichtet.

Schulbergweg: Straße von Grund auf neu gebaut

Im Zuge des Straßenerneuerungsprogramms erfolgte auf einer Länge von rund 350 Metern eine grundhafte Gesamtwiederherstellung des Schulbergwegs und seiner Gehwege. Damit verbunden waren weitere Maßnahmen: Die Stadtbetriebe Heidelberg erneuerten den Mischwasserkanal zwischen den Hausnummern 4 und 16 beziehungsweise 23 und 33 des Schulbergwegs. Die Stadtwerke Heidelberg verlegten neue Gas-, Wasser- und Stromleitungen auf einer Länge von 340 Metern und erneuerten die Straßenbeleuchtung entlang der gesamten Straße. Zudem wurden Leerrohre für den künftigen Ausbau des Glasfasernetzes gelegt.

„Während der rund zweijährigen Bauarbeiten vor der eigenen Haustür haben Anwohnerinnen und Anwohner viel Geduld gezeigt. Das war nicht immer einfach. Dafür möchten wir allen Bürgerinnen und Bürgern ein Dankeschön sagen“, sagte Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck.


Partnerschaft „Sicher in Heidelberg“ des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Heidelberg fortgeschrieben

Von links: Polizeipräsident Siegfried Kollmar, Innenminister Thomas Strobl und Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner bei der Unterzeichnung der Sicherheitspartnerschaft in Heidelberg. (Foto: Tobias Dittmer)
Von links: Polizeipräsident Siegfried Kollmar, Innenminister Thomas Strobl und Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner bei der Unterzeichnung der Sicherheitspartnerschaft in Heidelberg. (Foto: Tobias Dittmer)

„Die Entwicklung der Sicherheitslage in Heidelberg ist ein echter Erfolg der engen Zusammenarbeit zwischen Polizei und Stadt Heidelberg – und er kommt allen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt zu Gute. Die Erfahrungen zum Beispiel auf der Neckarwiese am Pfingstwochenende 2021 zeigen aber, dass wir auf gar keinen Fall nachlassen dürfen: Eine verletzte Polizistin, ein verletzter Polizist und rund 50.000 Euro Sachschaden waren die Bilanz dieses Wochenendes – und das ist inakzeptabel. Deshalb entwickeln wir mit der heutigen Unterzeichnung unsere Partnerschaft weiter und richten sie auf die aktuellen Herausforderungen aus“, sagte der Stv. Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl heute (8. September 2021) bei der Unterzeichnung in Heidelberg.

Im Februar 2018 haben wir mit „Sicher in Heidelberg“ die Sicherheitspartnerschaft zwischen dem Land Baden-Württemberg und der Stadt Heidelberg auf den Weg gebracht und in einen verbindlichen Rahmen gegossen. Das klare Ziel: die Kriminalität u. a. an Brennpunkten im öffentlichen Raum zu senken. Seitdem konnten in Heidelberg bis zum Jahr 2020 die Kriminalitätsbelastung um 17,4 Prozent auf 8.445 Straftaten pro 100.000 Einwohner (10.222 Straftaten pro 100.000 Einwohner im Jahr 2017) und die Gesamtstraftaten im öffentlichen Raum um mehr als 15 Prozent auf 5.810 Fälle (6.873 Fälle im Jahr 2017) reduziert werden.

Die Aggressionsdelikte im öffentlichen Raum – die das Sicherheitsempfinden besonders beeinträchtigen und zu denen u. a. Körperverletzungs- und Raubdelikte zählen – konnten um mehr als 21 Prozent auf 555 Fälle im Jahr 2020 (705 Fälle im Jahr 2017) gesenkt werden. Zudem stieg die Aufklärungsquote bei Aggressionsdelikten um mehr als vier Prozentpunkte auf 80,9 Prozent. In der Heidelberger Altstadt wurden rund 26 Prozent weniger Straftaten im öffentlichen Raum (555 Fälle im Jahr 2020; 753 Fälle im Jahr 2017) verzeichnet. Auch am Heidelberger Hauptbahnhof gingen die Taten um knapp 50 Prozent zurück (156 Fälle im Jahr 2020; 301 Fälle im Jahr 2017). Gleichzeitig wurden im Jahr 2020 fast zwei Drittel aller Straftaten in Heidelberg aufgeklärt: ein Höchstwert im langjährigen Vergleich.

Für Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner steht fest: „Die Sicherheitspartnerschaft ist ein Erfolgsmodell, das war in den vergangenen drei Jahren immer wieder deutlich zu sehen. Durch die intensive Zusammenarbeit zwischen Polizei und Stadtverwaltung ist es gelungen, die Sicherheit in Heidelberg dauerhaft zu erhöhen. Mit den Ereignissen auf der Neckarwiese am Pfingstwochenende und danach hat sich gezeigt, dass die Partnerschaft auch in Extremfällen sehr gut funktioniert. Die Sicherheitslage hat sich so weit entspannt, dass wir Heidelbergs beliebteste Freizeitfläche den Bürgerinnen und Bürgern – insbesondere den Jugendlichen – zurückgeben konnten. Die Maßnahmen von Stadt und Polizei haben sich als richtig erwiesen. Es ist gelungen, eine aggressive und gewaltbereite Klientel durch konsequentes Einschreiten fernzuhalten. Das zeigt, die Sicherheitspartnerschaft ist wichtig und wird es auch in Zukunft bleiben. Darum werden wir auch die Kapazitäten unseres Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) weiter ausbauen: von 23 auf insgesamt 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Durch den Zuwachs von gleich sieben neuen Mitarbeitenden beim KOD können auch die Einsatzzeiten erweitert werden. Seit der Gründung des KOD 2008 ist das die größte Einstellungsoffensive.“

„Die Ergebnisse der Kriminalitätsbekämpfung sind ganz klar: Die Sicherheitspartnerschaft mit der Stadt Heidelberg ist ein echter Erfolg! Das bestätigt uns auch ganz klar darin, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen, damit sich die Menschen in Heidelberg auch weiterhin sicher fühlen können. Klar ist auch: Wir dürfen in unseren Bemühungen nicht nachlassen und müssen jetzt weiter anpacken. Deshalb werden wir unsere passgenauen und maßgeschneiderten Maßnahmen weiter schärfen – in engster Abstimmung und Partnerschaft mit der Stadt, für ein Mehr an Sicherheit in Heidelberg“, erklärte Minister Thomas Strobl.

Die Fortschreibung im Einzelnen

  • Fortführung der brennpunktorientierten Präsenz- und Kontrollmaßnahmen
  • Schwerpunktaktionen Sicherheit im öffentlichen Raum unter Berücksichtigung des Straßenverkehrs: Alle verfügbaren Kräfte sind an erkannten Brennpunkten im Zuge von Fahndungstagen zu bündeln, um das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zusätzlich zu stärken. Die polizeilichen Maßnahmen werden eng mit der Stadtverwaltung abgestimmt. Diese Schwerpunktaktionen umfassen auch An- und Abreisewege zu relevanten Zeiten am Wochenende und können auf die sog. Poser-Szene für ein Mehr an Sicherheit im Straßenverkehr ausgedehnt werden.
  • Prüfung einer Erweiterung der stationären Videoüberwachung am Hauptbahnhof Heidelberg hin zu einer sog. intelligenten Videoüberwachung: Die polizeilichen Erfahrungen zeigen, dass eine Videoüberwachung geeignet ist, öffentliche kriminalitätsbelastete Räume sicherer zu machen. Seit Februar 2021 sind an sieben Standorten am Bahnhofsvorplatz (Willy-Brandt-Platz) insgesamt 21 Kameras in Betrieb.
  • Weiterentwicklung und Verstetigung kooperationsfördernder Maßnahmen zwischen Justiz, Polizei und Jugendamt: Insbesondere straffällig gewordene und damit gefährdete junge Menschen sollen durch eine enge Vernetzung aller Akteure dazu angeleitet werden, zukünftiges strafbares Handeln zu vermeiden. In Mannheim wurde im Jahr 2015 das sog. „Haus des Jugendrechts“ eröffnet, das dort ein erfolgreiches Modell ist. Das Konzept eines „Haus des Jugendrechts“ in Heidelberg wird derzeit geprüft.
  • Konsequentes Vorgehen gegen Intensivtäter: Die landesweite Konzeption zur Erkennung und Bearbeitung von Mehrfach- und Intensivtätern Baden-Württemberg (MIT-BW) für Tatverdächtige ab 18 Jahren ist konsequent anzuwenden, um anwachsende kriminelle Karrieren frühzeitig zu erkennen und spürbar staatlich zu intervenieren. Bei ausländischen Mehrfach- und Intensivtätern werden begleitend Maßnahmen aufgrund des bundesgesetzlichen Ausländerrechts durch den beim Ministerium der Justiz und für Migration Baden-Württemberg angegliederten Sonderstab Gefährliche Ausländer sowie den Regionalen Sonderstab Gefährliche Ausländer beim Regierungspräsidium Karlsruhe koordiniert.
  • Optimierung und Ausweitung des Beleuchtungskonzeptes: Mit dem zuletzt praktizierten Beleuchtungskonzept konnte die Wahrnehmbarkeit von Einsatzkräften auf der Neckarwiese einerseits erhöht und auch die unerkannte Begehung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten erschwert und damit Tatgelegenheiten minimiert werden. Das Beleuchtungskonzept soll grundsätzlich fortgeführt und die Beleuchtungskörper sollen optimiert werden.
  • Durchführung von öffentlichen Sicherheitskonferenzen: Anlassbezogen bilden öffentliche Sicherheitskonferenzen ein gemeinsames Format, um Bürgerinnen und Bürgern die tatsächliche Lage und bereits eingeleitete oder geplante Maßnahmen von Polizei und Stadt vorzustellen.
  • Ausschärfung der Einsatzkonzeption zu Aufenthaltsverboten und Prüfung von Alkoholkonsumverboten: Die Stadt Heidelberg hat im Jahr 2021 bis zum 27.08.2021 32 Aufenthaltsverbote gegen Störende erlassen. Diese beinhalten ein bußgeldbewehrtes Verbot, Stadtteile im Verbotszeitraum wieder zu betreten und dort zu verweilen.
  • Verstärkter Einsatz von Konfliktmanagerinnen und -managern
    Die Konfliktlagen im öffentlichen Raum fokussieren sich im Stadtgebiet auf zentrale Örtlichkeiten. Dort treffen sich Menschen aus dem gesamten Rhein-Neckar-Raum in stets unterschiedlicher Zusammensetzung, um gemeinsam zu verweilen, zu feiern und auch Alkohol zu konsumieren. Die dabei entstehenden Belästigungen Dritter (durch Lärm, sozial nicht adäquatem Verhalten, Vermüllung, etc.) sind milieuunabhängig. Deshalb sollen vor Ort Konfliktmanagerinnen und -manager eingesetzt werden, die niederschwellig auf die mit dem Verhalten verbundenen Probleme aufmerksam machen und Bewusstsein schaffen. In die Einsatzkonzeption werden die Nachtbürgermeister eingebunden.
    Aufstockung des Kommunalen Ordnungsdienstes und zielgerichteter Einsatz: Der Kommunale Ordnungsdienst wird um weitere sieben Stellen aufgestockt. Dadurch können die Einsatzzeiten ausgeweitet und die Präsenz und Kontrollen nachhaltig erhöht werden.

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