Lahn-Dill-Kreis: Die Polizei-News

Symbolbild, Polizeiwagen © on Pixabay

Vorsicht! Enkeltrick-Betrüger und falsche Microsoft-Mitarbeiter rufen im Lahn-Dill-Kreris an!

Dillenburg – Lahn-Dill-Kreis: Offensichtlich versuchen derzeit dreiste Betrüger Beute im Lahn-Dill-Kreis zu machen. Mehrere Senioren meldeten der Polizei Anrufe sogenannter Enkeltrick-Betrüger. Zudem brachte ein falscher Microsoft-Mitarbeiter sein Opfer dazu, ihm Zugriff zu seinem Computer und seinem Online-Konto zu verschaffen. Die Polizei warnt vor entsprechenden Anrufen und empfiehlt sofort aufzulegen.

Enkeltrick-Betrüger scheitern

In Blasbach, Bischoffen und Werdorf klingelten gestern Mittag (24.08.2021) bei Senioren die Telefone. Ein völlig aufgelöster Angehöriger – wahlweise der Enkel oder der Sohn – erklärte einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht zu haben. Um einen Gefängnisaufenthalt zu verhindern, fordere die Staatsanwaltschaft eine Kaution zwischen 80.000 und 160.000 Euro, so die vermeintlichen Angehörigen. Letztlich erkannten die Angerufenen die Masche oder versicherten sich, dass die im Haus wohnenden Angehörigen nicht betroffen waren und legten auf.

Falsche Microsoft-Mitarbeiter wollen Zugriff auf Rechner und Online-Konten

Am frühen Morgen rief der Microsoft-Support aus Amerika in einem Haushalt in Wetzlar an. In schlechtem Deutsch erklärte der IT-Experte, dass der Rechner gehackt und mit Viren verseucht war. Allerdings gab es in dem Haushalt keinen PC, sodass die Angerufene umgehend das Gespräch beendete.

Mit derselben Masche versuchten Betrüger das Konto eines Ehepaars in Greifenstein leerzuräumen. Ob noch mehr Unheil droht, weil sie sensible Daten an den falschen Microsoft-Mitarbeiter weitergaben, kann momentan noch nicht gesagt werden. Von einem Anschluss aus den Vereinigten Staaten meldete sich am Montagnachmittag (23.08.2021) der IT-Experte. Er schilderte, dass ein Hackerangriff auf den PC stattgefunden habe. Um Schaden zu minimieren, leitete der Unbekannte die Greifensteiner auf eine Microsoftseite, von der aus er eine sogenannte Fernwartungssoftware installierte. Mit diesem Programm erhielt der Anrufer letztlich uneingeschränkten Zugang zum Computer des Ehepaars. Um den Angriff der Hacker auf das Online-Konto des Ehepaares zu stoppen, übergaben diese die Zugangsdaten samt TANs zum Onlinebanking. Außerdem fotografierten sie nach Aufforderung des IT-Experten ihre Personalausweise und verschickten die Bilder an eine E-Mail-Adresse. Nach dem rund dreistündigen Gespräch kamen Zweifel auf. Ein Blick auf das Online-Konto ergab, dass Unbekannte während des Telefonates bereits knapp 8.000 Euro abgehoben hatten. Das Ehepaar hatte großes Glück – mit Anrufen bei der Bank konnten sie die Buchungen umgehend rückgängig machen und bewahrten sich so vor einem großen finanziellen Schaden. Ob weiterer Ärger droht, weil sie dem Betrüger ihre Personalausweis-Daten überließen, bleibt abzuwarten. Ihr Computer wird nun von einem Experten nach Schad- und Spionagesoftware untersucht.