Mannheim-Heidelberg: Voll besetzte Kinosäle und zahlreiche Gäste aus der ganzen Welt sorgen beim 71. Internationalen Filmfestival für großartige Festivalstimmung

Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg (Foto: Hannes Blank)
Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg (Foto: Hannes Blank)

Mannheim. Am vergangenen Sonntag, den 27. November, hat das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg seinen gelungenen Abschluss gefunden. Im Rahmen der offiziellen Closing Night wurde an beiden Austragungsorten die Deutschlandpremiere von Susanna Nicchiarellis ›Chiara‹, ein mit Musical-Elementen spielendes Historiendrama über Klara von Assisi, gezeigt. Zum Gespräch im Kino anwesend war die für ihre Rolle bei den Filmfestspielen in Venedig als beste Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnete Hauptdarstellerin Margherita Mazzucco. Zu einer Stippvisite beim Festival fand sich zudem die kurz zuvor mit dem Schillerpreis der Stadt Mannheim und in diesem Jahr schon mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnete Schriftstellerin Emine Sevgi Özdamar im Kinosaal ein.

Vor der Vorführung dankte Festivalleiter Dr. Sascha Keilholz seinem Team und rief es unter namentlicher Nennung auf die Bühne. Er und die gesamte Crew des IFFMH dankten dann dem Publikum für zahlreiche ausverkaufte und gut besuchte Filmvorführungen, die lebhafte Teilnahme am umfangreichen Rahmenprogramm und das insgesamt rege Interesse am Festival. Zur großen Freude des IFFMH kehrte das Publikum auch gegen bestehende Trends zurück in die Kinos.

65 Filme aus 41 Ländern hat das IFFMH im Rahmen seiner 71. Ausgabe präsentiert – darunter auch aus Ländern wie Costa Rica, der Ukraine, Malaysia, Kroatien und Pakistan, die ansonsten nur selten ihren Weg in die deutschen Kinos finden. 30 dieser Filme waren als Deutschlandpremieren zu sehen. Partnerkinos in diesem Jahr waren in Mannheim das Atlantis, das Cinema Quadrat und das Cinemaxx sowie in Heidelberg das Gloria, das neue Karlstorkino in der Südstadt sowie der Luxor Filmpalast. Bei insgesamt 400 Akkreditierungen kamen mehr als hundert internationale Gäste aus den Filmteams zum Gespräch mit dem Publikum in die Kinos. U.a. Stars wie Gaspar Noé, Albert Serra, Dominik Moll, Anamaria Marinca und – im Nationaltheater Mannheim – Aenne Schwarz.

Auch über das Filmprogramm hinaus war das 71. IFFMH reich an Highlights. Hervorzuheben sind dabei insbesondere die Verleihung des Grand IFFMH Awards an die französische Regisseurin Alice Winocour sowie die Ehrung von Kameramann Benoît Debie mit einer Hommage. Beide Veranstaltungen waren mit einem höchst informativen und anregenden Werkgespräch verbunden, das den Zuhörer*innen tiefe Einblicke in das Schaffen der Geehrten gewährte. Weitere Höhepunkte der elf Festivaltage waren das Live-Voguing-Showcase in Zusammenarbeit mit der queeren Mannheimer Ballroom-Gruppe „Grace the Floor” sowie ein Live-Konzert in der Kunsthalle Mannheim. Hinzu kamen drei Podiumsdiskussionen mit internationalen Expert*innen, in denen programmatische Schwerpunkte aufgegriffen und sowohl film- als auch gesellschaftspolitische Themen, Diversität im Kino, das Verhältnis von Film und Mode sowie die Situation von Filmschaffenden in autoritären Regimen, diskutiert wurden.

Auch das Streaming-Angebot des IFFMH, IFFMH Stream, findet weiterhin Zuspruch: Gut 2700 Zuschauer*innen nahmen die Möglichkeit wahr, 21 ausgewählte Filme aus dem diesjährigen Programm vom heimischen Sofa aus zu sehen. Bei einer in Relation zum Vorjahr verringerten Auswahl blieb die durchschnittliche Anzahl der Streams pro Film in etwa konstant. Vor Ort verdoppelten sich die Besucherzahlen pro Veranstaltung in den Kinos im Vergleich zum Vorjahr, sodass 21.543 Zuschauer*innen physisch gezählt wurden. Somit wurden insgesamt 24.215 Besuche beim Festival verzeichnet.

Festivalleiter Sascha Keilholz zeigt sich höchst erfreut über diese Entwicklung: „Was wir in den elf Festivaltagen erlebt haben, hat unsere positiven Erwartungen bei Weitem übertroffen. Der umfassende Erfolg des Festivals ist nicht nur eine schöne Bestätigung unserer Arbeit, sondern zugleich auch Ausdruck eines allgemeinen Interesses der Menschen in der Metropolregion an Film und Kino. Unsere Entscheidung, das Festival in den Kinos stattfinden zu lassen, wurde nachdrücklich bestätigt. Die Institution Kino lebt und wird vom Publikum angenommen. Und so blicken wir jetzt schon mit großer Zuversicht auf die kommende 72. Ausgabe des IFFMH.”

(Quelle: IFFMH – Filmfestival Mannheim gGmbH)