Pirmasens: Stadtnotizen

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„Jacques Masdeu-Arus und Poissy waren eins“

Traurige Nachricht aus Poissy: Jacques Masdeu-Arus ist tot. Der Alt-Bürgermeister starb am vergangenen Sonntag nach langer schwerer Krankheit in Südfrankreich. Er wurde 76 Jahre alt. Ein Vierteljahrhundert – von 1983 bis 2008 – lenkte Masdeu-Arus als Verwaltungschef die Geschicke der Pirmasenser Partnerstadt.

„Jacques Masdeu-Arus und Poissy waren eins“, würdigt Maire Karl Olive den Verstorbenen. Die Stadt Poissy habe einen ihrer größten Bürgermeister verloren. Als Baumeister und Visionär habe Jacques Masdeu-Arus die Geschichte der Stadt maßgeblich mitgeprägt und eine besonders tiefe Beziehung zu den Pisciacais geknüpft, so Olive weiter. Unter seiner Führung habe die Stadt eine hohe Dynamik mit einer eigenständigen Vision erhalten. „Die Stadt Poissy ist verwaist. Sie hat eine Führungspersönlichkeit und einen Diener verloren, einen Freund“, wird Karl Olive in einem offiziellen Communiqué zitiert.

In einem Kondolenzschreiben bringt Oberbürgermeister Dr. Bernhard Matheis im Namen der Stadt Pirmasens sein tief empfundenes Beileid und Mitgefühl zum Ausdruck: „Jacques Masdeu-Arus verkörpert eine Epoche. Er hat mit seinem unermüdlichen Wirken für Poissy Pflöcke eingeschlagen, die bis heute Halt bieten“. Seine Amtszeit sei verbunden mit vielen Jahren wirtschaftlicher Prosperität, so Dr. Matheis. Bei all dem Streben nach Aufschwung für seine Stadt habe Masdeu-Arus nie den Blick für das große Ganze über die Grenzen von Poissy hinaus verloren – vor allem in seinem Engagement im Conseil Generale und in der Partnerschaft zwischen den beiden Städten.

„Er hat den Grundstein gelegt für eine Verständigung über alle sprachlichen Grenzen hinweg, um den Gedanken eines vereinten Europa in eine funktionierende Städtepartnerschaft hineinzutragen“, würdigt der Pirmasenser Oberbürgermeister den Verstorbenen als Vorbild, Freund und Geschenk. Masdeu-Arus habe unermüdlich und auf unnachahmliche Weise an einem guten Miteinander der beiden Städte gearbeitet, immer bemüht, den Kontakt zu intensivieren, mit dem Ergebnis, dass im Laufe der Zeit aus einer Partnerschaft eine echte und tiefe Freundschaft wurde. „Mit viel Interesse, Leidenschaft und Herzenswärme hat Jacques Masdeu-Arus die Kontakte, Aktivitäten und Begegnungen zwischen den Menschen aus Poissy und Pirmasens gefördert“, erklärt Dr. Bernhard Matheis. „Die Pirmasenser trauern mit den Freunden aus Poissy und werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren“.

Seine letzte Ruhe findet Jacques Masdeu-Arus im südfranzösischen Städtchen Fayence (Département Var/Region Provence-Alpes-Côte d‘ Azur), wo er am heutigen Donnerstag beigesetzt wird. Unterdessen wehen in Poissy die Fahnen auf Halbmast. Die Stadt verabschiedet sich am morgigen Freitag mit einer Gedenkfeier auf dem Rathausplatz von ihrem verstorbenen Alt-Bürgermeister. Die Zeremonie beginnt um 14.30 Uhr.

Zur Person: Der Katholik Jacques Masdeu-Arus wurd am 7. August 1942 in Paris geboren. Seine politische Karriere begann der als Industrieberater tätige Ingenieur im November 1981. Damals zog er als einziger Vertreter der bürgerlichen Mitte in den zu dieser Zeit kommunistisch-sozialistischen Stadtrat von Poissy ein. Im März 1982 wurde er als Vertreter des Kantons Poissy-Nord (später Yvelines) in den Conseil Général – vergleichbar mit unserem Bezirkstag – gewählt. Dem Gremium gehörte er bis zu seinem Ausscheiden Mitte April 1988 an.

Seinen größten Erfolgt feierte Jacques Masdeu-Arus am 6. März 1983, als er mit der bürgerlichen Liste „Union pour Poissy“ bereits im ersten Wahlgang mit 30 Sitzen das Rathaus der Pirmasenser Partnerstadt erstürmte. Er löste den Kommunisten Joseph Tréhel als Bürgermeister ab. Seinen Antrittsbesuch in der Siebenhügelstadt absolvierte er bereits zwei Monate später am 14. Mai 1983, wo er vom damaligen OB Karl Rheinwalt mit einem obligatorischen Paar Pirmasenser Schuhen empfangen wurde. Unter Masdeu-Arus wurde das Stadtzentrum von Poissy gänzlich neu gestaltet. Zu einem Aushängeschild wurde der „Technopark“. Auf rund 25 Hektar Fläche siedelten sich bis zu 150 Betriebe mit über 2 000 Beschäftigten an. Einen engen Kontakt pflegte der Politiker auch zum Automobilkonzern PSA, dem größten industriellen Arbeitgeber in Poissy. Bei der Stichwahl am 16. März 2008 unterlag er seinem Herausforderer Frédérik Bernard von den Sozialisten. Nur 250 Stimmen trennten Masdeu-Arus, der dem konservativen Wahlbündnis UMP angehörte, von einer fünften Amtszeit. Der französischen Nationalversammlung gehörte JMA – wie er von Freunden genannt wurde – zwischen 1986 und 2009 an. Ein letztes offizielles Zusammentreffen mit den Freunden aus Pirmasens hatte es im Juni 2015 in Poissy gegeben, als das Jacques Masdeu-Arus gemeinsam mit Ehefrau Colette an den Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Jumelage teilgenommen hatte.

Haus des Kindes: Kinder- und Babyflohmarkt mit Weihnachtsbasar

Der Kindergarten ‚Haus des Kindes‘ veranstaltet am Samstag, 24. November 2018, von 10 Uhr bis 14 Uhr, einen Kinder- und Babyflohmarkt. Der Flohmarkt mit Weihnachtsbasar findet in der Einrichtung des Kindergartens, in der Saarstraße, statt.

Auf die Gäste wartet eine reichhaltige und vielfältige Angebotspalette. Für das leibliche Wohl ist auch gesorgt. Der Erlös der Verkäufe kommt dem Kindergarten zugute.

Weitere Informationen und Tischreservierung: Tel. 06331/1410910.

Tischgebühr: 10 Euro und eine Kuchenspende.

Derzeit besuchen 37 Jungen und Mädchen im Alter zwischen zwei und sechs Jahren und 10 Krippenkinder ab dem ersten Lebensjahr den Kindergarten „Haus des Kindes“ in der Saarstraße 29. Die Gruppe wird von insgesamt 14 Erzieherinnen und Erzieher betreut. Die Einrichtung „Haus des Kindes“ ist der erste Passichauskindergarten in Pirmasens.