Karlsruhe: 30. Ausstellung des Schreinerhandwerks am Rondellplatz eröffnet

Rund 50 Meister- und Gesellenstücke werden bei der 30. Ausstellung des Schreinerhandwerks im Regierungspräsidium Karlsruhe am Rondellplatz präsentiert (Foto: Regierungspräsidium Karlsruhe)
Rund 50 Meister- und Gesellenstücke werden bei der 30. Ausstellung des Schreinerhandwerks im Regierungspräsidium Karlsruhe am Rondellplatz präsentiert (Foto: Regierungspräsidium Karlsruhe)

Karlsruhe – Das Handwerk lebt und hat Zukunft – auch dank der frisch gebackenen Meister und Gesellen, die ihre gut 50 Meister- und Gesellenstücke im Herzen von Karlsruhe im Regierungspräsidium Karlsruhe am Rondellplatz noch bis Sonntag, 8. Oktober 2017, präsentieren. Im voll besetzten Meidinger-Saal des Regierungspräsidiums am Rondellplatz eröffneten nun Regierungspräsidentin Nicolette Kressl, der Karlsruher Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup, Stefan Mogler vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg und der Präsident der Handwerkskammer Karlsruhe, Joachim Wohlfeil, die bereits 30. Ausstellung der Schreiner-Innung Karlsruhe unter dem Motto „Gut in Form“.

„Wie der Schreiner kann´s keiner – doch die Schreinerin, die bekommt es feiner hin“, erklärte die Karlsruher Regierungspräsidentin Nicolette Kressl schmunzelnd. Mit diesen Worten unterstrich die Chefin der Karlsruher Mittelbehörde die umfangreichen Kenntnisse der Jungmeister, die aus „gutem Holz geschnitzt“ sein müssten: „ Wer erfolgreich sein will, muss Designer, Betriebswirt, Handwerker und Verkaufstalent gleichermaßen sein. Das bedeutet eine ständige Herausforderung und die Bereitschaft zur Weiterqualifizierung.“ Der Karlsruher Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup betonte den hohen Stellenwert des Handwerks für die Stadt Karlsruhe: „Bei aller Bedeutung der neuen Technologien braucht es immer auch Menschen, die sich in einer Werkstatt auskennen und die Pläne in die Wirklichkeit umsetzen können.“ Es gebe, so Mentrup weiter, „super Chancen im Handwerk“. Der Karlsruher OB rief dazu auf, dass Schulabgänger die Ausbildungsplätze im Handwerk stärker bei der Berufswahl in Betracht ziehen sollten. Stefan Mogler sprach für das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg und lobte die Ausstellung als „Schaufenster und Netzwerkplattform“. Dem baden-württembergischen Handwerk gehe es „richtig gut“ und die meisten Betriebe seien voll ausgelastet. Dennoch gebe es Herausforderungen für die Zukunft, denen sich das Handwerk stellen müsse – wie die Fachkräftesicherung und die Digitalisierung. Gemeinsam mit dem Baden-Württembergischen Handwerkstag (BWHT) habe daher das Wirtschaftsministerium das Projekt „Dialog und Perspektive Handwerk 2025“ gestartet. Es beinhaltet unter anderem eine Personal- und eine Strategieoffensive. Beispielsweise würden als Modellprojekt durch das Wirtschaftsministerium landesweit acht Stellen für Personalberater bei den Handwerkskammern gefördert – auch bei der Handwerkskammer Karlsruhe.

Der Präsident der Handwerkskammer Karlsruhe, Joachim Wohlfeil, rief die frisch gebackenen Meister und Gesellen dazu auf, „ihre Kunden mit maßgeschneiderten Produkten zu begeistern“ und dankte den Schulen, Betrieben und deren Ausbildungsmeistern.

Innungs-Obermeister Torsten Müller nutzte die Gelegenheit, die Werbetrommel für das Schreinerhandwerk zu rühren: „Was wir hier zeigen, sind wirklich ganz tolle Stücke. Jedes einzelne zeigt: Wohl kaum ein anderer Handwerksberuf ist so vielseitig wie der des Schreiners. Und kaum ein anderes Handwerk eröffnet jenen, die es einmal erlernt haben, so viele Möglichkeiten der persönlichen Entfaltung durch Spezialisierung wie der Beruf des Schreiners.“

Die sehr facettenreichen Arbeiten geben einen umfassenden und aktuellen Einblick in das Schaffen von Jungmeistern und Junggesellen aus verschiedenen Ausbildungsbetrieben. Damit präsentiert die Schreiner-Innung Karlsruhe ein Jahr vor ihrem 300-jährigen Bestehen, das die Innung 2018 feiern kann, bereits zum 30. Mal ein eindrucksvolles Spektrum ihrer künftigen Leistungsträger im Meister- und Gesellenbereich.

In einer begleitenden Sonderausstellung sind Werke aus der einzigen französischen Orgelbauerschule im elsässischen Eschau zu bewundern. Umrahmt wurde die Eröffnung daher von einer Orgelspielerin, die zwischen den Ausstellungsstücken ihr musikalisches Können präsentierte.

Die Besucher der Ausstellung haben wieder die Möglichkeit, sich als Jury zu betätigen und das ihrer Meinung nach schönste Meister- und Gesellenstück auf einer Karte zu vermerken. Am Ende der Ausstellung werden die Besucherpreise vergeben. Bei dieser Besucherumfrage werden die Preisträger für die beiden ersten Meister- und Gesellenstücke ermittelt, die Preise hierfür werden von den
Firmen Hirsch & Sohn und Schorn & Groh gestiftet.

Zu sehen ist die Ausstellung „Schreiner – Gut in Form“ bei freiem Eintritt von Samstag, 9. September 2017 bis Sonntag, 8. Oktober 2017, dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr, am letzten Öffnungstag, dem 8. Oktober 2017, nur bis 16 Uhr im Regierungspräsidium am Rondellplatz, Karl-Friedrich-Straße 17, 76133 Karlsruhe. Weitere Infos im Internet unter https://rp.baden-wuerttemberg.de.