Karlsruhe: Stadt hat „ausgesprochen gute Wettbewerbskultur“

OB Mentrup wendet sich in einem Schreiben deutlich gegen Vorwürfe der Architektenkammer

Karlsruhe – In einem Schreiben an den Vorsitzenden der Architektenkammer Baden-Württemberg Andreas Grube wendet sich Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup jetzt deutlich gegen Vorwürfe der Kammer, die Stadt verzichte zugunsten einer “schnellen Ergebnispolitik“ auf konkurrierende Wettbewerbe, was wiederum zu einem Verlust an städtischer Planungs- und Baukultur führe.

Dem widerspricht der OB ausdrücklich und erinnert in seinem Schreiben daran, dass Stadt und städtische Gesellschaften allein in den letzten vier Jahren 21 konkurrierende Verfahren durchgeführt und 22 Verfahren anderer Bauträger initiiert hätten. Das Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft sowie die Volkswohnung würden Planungsaufträge nur über konkurrierende Verfahren vergeben. Lediglich zwei der vier von Grube angesprochenen Projekte seien städtischer Natur. Hier habe sich die Stadt aus gutem Grund gegen ein konkurrierendes Verfahren entschieden.

So habe der vorgesehene Investor bei der anstehenden Entwicklung des Areals südlich des Hauptbahnhofs, so Mentrup, „einen so ambitionierten Zeitplan vorgelegt, dass für den ersten Bauabschnitt aus Zeitgründen kein Wettbewerb möglich ist“. Es sei jedoch eine Behandlung im Gestaltungsbeirat erfolgt. Die Wichtigkeit des Vorhabens habe zu einer Einzelfalllösung geführt. Für die weiteren Abschnitte des Vorhabens werde es wie üblich Wettbewerbe geben.

Weiter untersteicht der OB in seinem Schreiben, dass der Architekt Tadao Ando den neuen Firmensitz Weisenburger an der Ludwig-Erhard-Allee baue. Mentrup: „Hier wird nicht die erstbeste statt beste Lösung entstehen“. Städtebaulich bedeutsame Projekte Privater, die nicht über konkurrierende Verfahren entschieden werden, würden dem Gestaltungsbeirat vorgestellt. Mentrup: „Das waren in den letzten vier Jahren 45 Projekte“.

Der OB sieht aufgrund dieser Bilanz nicht, dass „eine Ausnahme zur Regel wird“, eine „schnelle politische Erebnispolitik“ gepflegt werde oder ein „eklatanter Verstoß gegen eine qualitätsvolle Planungs- und Baukultur“ vorlege. Mentrup: „Ganz im Gegensatz zu vielen anderen Kommunen haben wir eine ausgesprochen gute Wettbewerbskultur.“ Die Wettbewerbsstelle der Archtiektenkammer Baden-Württemberg werde dies Grube gerne bestätigen.