Glückliches Remis in der Nachspielzeit

Gegen Viernheim weit unter Form

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Mannheim – Vor der bisher besten Saisonkulisse von 400 Zuschauern trennte sich am gestrigen Karsamstag der VfR Mannheim vom TSV Amicitia Viernheim mit 1:1-Unentschieden.

Das Derby und Topspiel des 21. Spieltages konnte dabei über weite Strecken die Erwartungen nicht erfüllen, was vor allem an der an diesem Tag kaum vorhandenen Spielfreude der Mannheimer lag.

So dauerte es in der 1. Halbzeit bis zur 10. Minute als der VfR in Person von Ajdin Zeric mit einem ersten zaghaften Versuch einigermaßen gefährlich vor dem Gästetor auftauchte. Die Viernheimer ließen den VfR mit ihrem Pressing kaum zur Entfaltung kommen, hatten aus dem Spiel heraus sogar die besseren Möglichkeiten. So zum Beispiel in der 17. Minute als Viernheims Goalgetter Marc Haffa (12 Tore) nur das Außennetz traf.

Die Rasenspieler blieben nur bei Standardsituationen gefährlich. Jeweils nach einer Ecke von Max Denefleh verfehlten jedoch sowohl Norbert Kirschner (19.) als auch Mario Göttlicher (28.) das TSV-Tor.

Das bis zu diesem Zeitpunkt umkämpfte, aber faire Nachbarschaftsduell, hatte dann nach 34 Minuten seinen ersten (negativen) Höhepunkt. Nach einem Foul von Henrik Hofstätter an Joseph Olumide hatte Schiedsrichter Fatih Kerem Icli aus Lauda bereits auf Freistoß für den VfR entschieden, als sich der Viernheimer auf eine Diskussion mit dem Unparteiischen einließ. Beim Weglaufen fielen dann wohl Worte, die Icli zum Zücken der Roten Karten veranlasste. Viernheim nach ihrem ersten Platzverweis der Saison nur noch zu zehnt. Um es jedoch vorweg zu nehmen, in den restlichen knapp 60 Minuten sollte die Unterzahl der Gäste nicht wirklich ins Gewicht fallen.

Kurz vor dem Halbzeitpfiff dann die beste Mannheimer Aktion: Piero Adragna hatte auf der rechten Seite gleich mehrere Viernheimer stehen lassen, scheiterte mit seinem Schuss aber an TSV-Keeper Brian Heilig, der sehenswert zur Ecke klärte (44.).

Es sollte aus dem Spiel heraus die gefährlichste VfR-Szene bleiben, denn in der zweiten Halbzeit ließen die Rasenspieler die nötige Aggressivität und Leidenschaft fast komplett vermissen. So wunderte es nicht, dass auf einmal sogar die Gäste in Führung gingen: Konter der Blau-Grünen, Matteo Monetta stürmt auf den herauseilenden VfR-Schlussmann Alexander Jäger zu, überlupft diesen und der Ball rollt trotz letzter Gegenwehr von Mannheims Defensive über die Linie – 0:1 (52.)! Im Gegenzug war der VfR gleich dem Ausgleich nahe, doch Izzeddine Noura zielte aus spitzem Winkel neben das Tor (53.).

Die Viernheimer konzentrierten sich nun auf ihre kompakte Spielweise in der Defensive, die kaum ein Durchdringen der Gastgeber ermöglichte. Wieder mussten die Standards herhalten. In der 63. Minute lenkte Heilig einen Freistoß von Zeric über die Querlatte.

VfR-Trainer Hakan Atik brachte mit Niko Pavic und Harun Solak zwei frische Stürmer, doch nach vorne zeigten sich die Blau-Weiß-Roten weiter zu umständlich und ungewohnt ideenlos. In der 82. Minute dann Jubel unter den VfR-Anhängern. Der nach vorn gerückte Norbert Kirschner hatte den vermeintlichen Ausgleich erzielt, aber der Schiedsrichter erkannte auf Abseits.

Als sich alle schon auf die zweite Heimniederlage der Saison eingestellt hatten, ertönte plötzlich ein Elfmeterpfiff. Was war passiert? Max Denefleh war gerade in den Viernheimer Strafraum vorgedrungen, als Tilo Schander den Mannheimer mit seinem zu hohen Fuß genau im Gesicht traf. Der Schiedsrichter zeigte nicht nur umgehend auf den Punkt, sondern zückte erneut glatt Rot (90.+3). Viel wichtiger jedoch: VfR-Kapitän Adragna übernahm die Verantwortung, schnappte sich den Ball und verwandelte sicher ins rechte Eck. Der umjubelte, wenn auch glückliche 1:1-Ausgleich der Mannheimer! Direkt danach war Schluss und das Osterfest zumindest halbwegs gerettet!

Auf die Tabelle hatte das Remis kaum Auswirkungen, außer dass der Kampf um Platz 2 nun noch enger zu werden scheint. Während der Zweite Lauda (40 Punkte) auch in Zuzenhausen nicht gewinnen konnte (0:0), meldeten sich der ASV Durlach (37, 3:0 gegen Höpfingen) und die TSG 62/09 Weinheim (35, 5:0 in Bruchsal) zurück im Rennen um den Relegationsplatz. Der VfR (38) bleibt weiterhin Tabellendritter.