Die Reiss-Engelhorn-Museen widmen sich in ihrer aktuellen Sonderausstellung einer der berühmtesten Familien der Welt: den Medici. Eine Hauptrolle in der Ausstellung spielt die letzte Vertreterin der Dynastie, Anna Maria Luisa de‘ Medici (1667-1743), die auch Kurfürstin von der Pfalz war. Sie hat ihre Spuren sowohl in der Toskana als auch in der Kurpfalz hinterlassen und wird in beiden Regionen bis heute verehrt.
Letzte Woche jährte sich ihr Todestag zum 270. Mal. Aus diesem Anlass lud der Bürgermeister der Stadt Florenz zu einer Gedenkfeier in den Palazzo Vecchio ein. Bei der Gelegenheit wurde auch eine neue Sonderbriefmarke mit dem Konterfei von Anna Maria Luisa vorgestellt. Sie hat einen Wert von 3,60 Euro.
Im prachtvollen Salone dei Cinquecento wurde ein Sonderpostamt eingerichtet, bei dem die Ersttagsbriefe reißenden Absatz fanden. Cristina Acidini, Soprintendente Polo Museale Fiorentino, wies in ihrer Rede mehrmals auf die Kooperation zwischen Florenz und den Reiss-Engelhorn-Museen hin, durch die das Andenken an Anna Maria Luisa wachgehalten wird.
Anna Maria Luisa de‘ Medici heiratete 1691 Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz. Das Paar residierte in Düsseldorf und führte die Stadt zu einer kulturellen Blüte. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1716 kehrte Anna Maria Luisa in ihre Heimatstadt Florenz zurück. Ihr ist es zu verdanken, dass die Kunstschätze, die die Medici über drei Jahrhunderte zusammen getragen haben, auf ewig in der Stadt am Arno bleiben.
Sie handelte als letzte Erbin der Medici einen Vertrag aus, den so genannten Patto di Famiglia. Dieser legte fest, dass die umfangreichen Kunstsammlungen der Medici Florenz niemals verlassen dürfen. Dort locken sie noch heute in den weltberühmten Museen der Stadt jährlich Millionen Kulturinteressierte an.
Die Ausstellung „Die Medici – Menschen, Macht und Leidenschaft“ ist noch bis 28. Juli 2013 im Museum Weltkulturen D5 zu sehen. Sie bietet eine einmalige Begegnung mit faszinierenden Mitgliedern der Familie Medici.