Carl-Zeiss-Stiftung fördert Stiftungsprofessur an der TU Kaiserslautern

Kompaktfaulanlage mit Doppelmembran-Gasspeicher.

Die TU Kaiserslautern ist bei der diesjährigen Ausschreibung der Carl-Zeiss-Stiftung im neuen Programm zur Förderung von Stiftungsprofessuren erfolgreich.

Die Einrichtung der W3-Professur „Ressourceneffiziente Abwasserbehandlung“ im Fachbereich Bauingenieurwesen wird von der Carl-Zeiss-Stiftung über einen Zeitraum von fünf Jahren mit bis zu 1,7 Mio. Euro gefördert. Damit erfährt das zukunftsträchtige Forschungsgebiet Ressourceneffizienz an der TU Kaiserslautern nach der bereits im Juli 2013 bewilligten Förderung zum Aufbau des neuen Zentrums für ressourceneffiziente Chemie und Rohstoffwandel RCR – ebenfalls durch die Carl-Zeiss-Stiftung – eine weitere Anerkennung und deutliche Stärkung.

Mit der neuen Professur wird die Wasserforschung an der TU Kaiserslautern und speziell im Bauingenieurwesen mit verfahrenstechnischen und prozessbezogenen Ansätzen zur Rückgewinnung von Abwasserinhaltsstoffen und der Nutzung des Energiegehaltes von kommunalem Abwasser substanziell erweitert. Die Rückgewinnung bezieht sich vorrangig auf organische Kohlenstoffverbindungen, die Nährstoffe Stickstoff und Phosphor als „Wertstoffe“, das gereinigte Abwasser zur Verwendung als Brauchwasser und die Nutzung der Abwasserwärme. Die inhaltliche Fokussierung auf die Ressourceneffizienz berücksichtigt zukünftige Erfordernisse der allgemeinen Daseinsvorsorge und der Nachhaltigkeit in der Siedlungswasserwirtschaft.

„Ressourceneffizienz ist seit vielen Jahren ein Forschungsschwerpunkt des Bauingenieurwesens sowohl im Verkehrswesen und im Konstruktiven Ingenieurbau als auch in der Wasserforschung. Durch die Stiftungsprofessur ‚Ressourceneffiziente Abwasserbehandlung‘ wird die Kompetenz in diesem wichtigen fachbereichsübergreifenden Forschungsfeld entscheidend verstärkt. Dies bedeutet neben der Forschungs- auch eine erweiterte Lehrkompetenz, die uns befähigt, das Themenfeld Umweltingenieurwesen auch in der Lehre zu erschließen“, betonte der Dekan des Fachbereichs Bauingenieurwesen Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Kurz

„Ich freue mich sehr, dass die Einrichtung der Stiftungsprofessur ‚Ressourceneffiziente Abwasserbehandlung‘ an der TU Kaiserslautern von der Carl-Zeiss-Stiftung in einem beachtlichen Umfang finanziell gefördert wird. Die Themen Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeitsforschung stellen ein wichtiges Zukunftsfeld im Profilbildungsprozess der Universität dar. Durch die neue Professur erreichen wir eine noch stärkere Vernetzung der Ingenieur- und Naturwissenschaften mit Brückenfunktion zu den bestehenden Forschungsschwerpunkten zur Ressourceneffizienz unter Beteiligung der Fachbereiche Maschinenbau und Verfahrenstechnik, Chemie und Biologie“, so TU-Präsident Professor Dr. Helmut J. Schmidt.

„Über den Erfolg der Universität freue ich mich sehr. Die Einrichtung der Stiftungsprofessur ist auch eine schöne Anerkennung des Forschungsschwerpunktes ,Nachhaltige Bauwirtschaft‘, dem sich die Hochschule mit großem Engagement widmet“, so Wissenschaftsministerin Doris Ahnen. Interdisziplinär bearbeiten hier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Kaiserslautern Fragen der Nachhaltigkeit im Bauwesen. Dabei steht die Schonung nur begrenzt zur Verfügung stehender Ressourcen im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten. Die neue Stiftungsprofessur biete die Chance, das Forschungsprofil der TU auszubauen, so Ahnen weiter. Das Wissenschaftsministerium fördert den Forschungsschwerpunkt „Nachhaltige Bauwirtschaft“ (RESCUE) seit 2008 mit rund 1 Million Euro im Rahmen der landesweiten Forschungsinitiative.

Mit der neu eingerichteten Förderlinie „Stiftungsprofessuren“ unterstützt die Carl-Zeiss-Stiftung die Etablierung neuer, zukunftsträchtiger wissenschaftlicher Schwerpunkte in den Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Thüringen, mit dem Ziel, den Profilbildungsprozess der Universitäten zu unterstützen. Die neue Professur soll sich überzeugend in das vorhandene Profil der antragstellenden Universität einfügen und unter dem Gesichtspunkt der interdisziplinären Zusammenarbeit auch für die bereits vorhandenen Professuren einen Mehrwert in Forschung und Lehre generieren.