Leitstelle zur Wohnungssicherung eingerichtet

Kooperation von Stadt, Stadtsiedlung und Jobcenter

„Obdachlosigkeit zu vermeiden“, so Heilbronns Bürgermeister Harry Mergel, „ist das Hauptanliegen der jetzt neu gegründeten Leitstelle zur Wohnungssicherung“. Mit der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung durch das Amt für Familie, Jugend und Senioren und das Ordnungsamt der Stadt Heilbronn, die Stadtsiedlung Heilbronn GmbH und das Jobcenter Stadt Heilbronn hat die Leitstelle jetzt offiziell ihre Arbeit aufgenommen.

„Aufgabe der Leitstelle ist es, Hilfen so frühzeitig zu koordinieren, dass es erst gar nicht zum Wohnungsverlust kommt“, erklärt Manfred Urban, Leiter des Amts für Familie, Jugend und Senioren, bei dem auch die Geschäftsstelle der Leitstelle angesiedelt ist. Auch Maria-Magdalena Dietz, Leiterin des Jobcenters, betont, wie wichtig es ist, präventiv aktiv zu werden: „Es ist fast aussichtslos, einen Obdachlosen in Arbeit zu bringen.“ Neben der psychischen Belastung, die mit einem Umzug ins Obdachlosenheim verbunden ist, verweist Bernd Werner, Leiter des Ordnungsamts auch auf die damit verbundenen Kosten: „Eine Wiedereingliederung vom Obdachlosenheim in regulären Wohnraum ist sehr aufwendig, frühzeitige Hilfe kann somit Kosten minimieren.“ Das ist auch ein wichtiger Aspekt für Joachim Beuchert von der Stadtsiedlung, die für die soziale Wohnraumversorgung in Heilbronn zuständig ist, als großer Wohnungseigentümer aber auch die Kosten von Räumungsklagen zu tragen hat.

Alle Stellen, ob Jobcenter, Amt für Familie, Jugend und Senioren oder die Stadtsiedlung, denen künftig ein Fall von drohendem Wohnungsverlust bekannt wird, können dies fortan der Leitstelle zur Wohnungssicherung melden. Diese ruft dann innerhalb von zehn Werktagen eine Fallkonferenz mit allen Partnern und den Betroffenen ein. „Ganz praktisch gilt es dann zu klären, wer nimmt welches Problem in die Hand“, so Urban. Hilfsangebote können etwa Betreuungsleistungen, Beratung bei Miet- und Energieschulden oder Suchthilfeangebote sein.

Alle Fälle werden durch die Leitstelle dokumentiert, womit auch festgehalten wird, wie nachhaltig Absprachen waren und wie erfolgreich die Fallkonferenz wirken konnte.