Radlerforum diskutierte aktuelle Radverkehrsförderung

Radverkehrsplanungen sowie Aktionen und Statistiken, die zeigen, wo Karlsruhe als Fahrradstadt steht: Im Radlerforum berichteten Verkehrsplaner der Stadtverwaltung sowie Vertreter von Polizei und ADFC am Dienstag (5. November 2013) über Aktuelles zum Thema Radverkehr und Radförderung.

Dem Radlerforum gehören unter Vorsitz von Bürgermeister Michael Obert Vertreter aus Gemeinderat, Interessenverbänden und anderen Einrichtungen sowie Rad-Fachleute aus der Stadtverwaltung an.

Sachstand Verkehrssicherheitskonzept

Nach wie vor ist Karlsruhe dem im 20-Punkte-Programm zur Förderung des Radverkehrs verankerten Ziel, die Radverkehrsunfälle deutlich zu senken, bislang nicht näher gekommen. Die Zahlen stagnieren, allerdings bei deutlich gestiegenem Radleraufkommen. Einen Hebel ansetzten möchte die Stadt mit einem Verkehrssicherheitskonzept, welches  – für alle Verkehrsteilnehmer – von einer Arbeitsgruppe entwickelt  wird. Manche hier gewonnene Erkenntnis fließe bereits in die alltägliche Arbeit ein, berichtete Ulrike Eblenkamp vom Stadtplanungsamt. Dies betreffe etwa die bessere Vernetzung aller mit Verkehrssicherheit befassten Akteure. Für das Verkehrssicherheitskonzept hatte sich der Planungsausschuss ausgesprochen. Ein Defizit bei der Verkehrsicherheit hatte auch 2010 die Wirkungskontrolle der Radverkehrsförderung in Baden-Württemberg ergeben.

Zu den Maßnahmen und Instrumentarien, um das oberste Ziel, Unfälle mit Personenschäden deutlich zu reduzieren, zählen neben Verkehrsschau und Analyse von Unfallhäufungsstellen auch Schulwegplanung, Mobilitätsbildung sowie Öffentlichkeitsarbeit und Überwachung. Bei der Radschulwegeplanung beteiligt sich Karlsruhe derzeit mit zwei Schulen im Stadtgebiet und einer Schule aus dem Landkreis an einem Projekt der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen  in Baden-Württemberg (AGFG-BW). Im Vergleich zu anderen Großstädten sind wir auf gutem Weg, war sich Ulrich Wagner, Bereichsleiter Verkehr  im Stadtplanungsamt, sicher. Bis zum Frühjahr soll das Verkehrssicherheitskonzept mit allen Beteiligten abgestimmt sein und dem Planungsausschuss vorgestellt werden.

Rückmeldungen mit KA-Feedback und Mängelbogen

Von hohen Zugriffszahlen der Radseite (www.karlsruhe.de/radverkehr) sowie starker Nutzung des Mängelbogens berichtete Johannes Schell im Tätigkeitsbericht des Stadtplanungsamts. Darüber hinaus würden Bürgerinnen und Bürger die Stadt per Mail, Brief oder KA-Feedback-App auf Probleme auf Geh- und Radwegen aufmerksam machen. Anregung im Radlerforum war, den Mängelbogen immer wieder als Möglichkeiten des Feedbacks noch in Erinnerung zu bringen. Rund 400 bis 600 Mängelbogen gehen derzeit pro Jahr ein. Gestiegen ist die Rückmeldung über KA-Feedback (www.karlsruhe.de/feedback), seitdem es hier mehr Möglichkeiten der Nutzung gibt.

Positiv vermerkt wurde, dass mit der Strecke vom Mendelssohnplatz über das Durlacher Tor bis nach Hagsfeld nicht nur ein Abschnitt, sondern eine komplette Radroute durchgeplant wurde. Die Detailplanung zur „Radroute 15“ wird demnächst dem Planungsausschuss vorgestellt. Informiert wurde das Radlerforum zudem, dass in Kürze im Weiherfeld und Dammerstock die Einbahnstraßen für Radfahrer in Gegenrichtung freigegeben werden.

Im Radlerforum bedauert wurde, dass das Parkierungskonzept an der Ringroute wegen fehlender Landesmittel nicht weiter verfolgt wurde. Beim Thema Landeszuschüsse werde die Stadtverwaltung am Ball bleiben, versicherte Bürgermeister Obert. Genauer werde man sich auch über die Baustelle informieren, die für Radler an der Ludwig-Erhard-Allee schon seit längerer Zeit eine Umleitung bedingt. Betroffen ist auch der Übergang von der Haltestelle. Nachfragen und Anregungen erhalten die Radplaner oft zu Situationen, wo es an klarer Radlerführung fehlt, so Johannes Schell. Diskutiert wurde hier im Forum die Radwegeführung in der Hermann-Billing-Straße, wo ein früher benutzungspflichtiger Radweg aufgehoben wurde.

Informationen gab es im Radlerforum zudem über den Winterdienst auf Radwegen, über das Leihfahrradsystem, welches ab März für fünf Jahre vergeben werden soll,  den ADFC-Fahrradklimatest oder auch die Unfallstatistik mit Radfahrerbeteiligung.