Zum Volkstrauertag 2013

Am Volkstrauertag erinnern sich Menschen in Deutschland an die Opfer von Krieg, Gewaltherrschaft und Terrorismus in Vergangenheit und Gegenwart. Am vorletzten Sonntag vor dem ersten Advent, in diesem Jahr am 17. November, versammeln wir uns, um zugleich eine Mahnung auszusprechen, die keine Staatsgrenzen kennt – eine Mahnung zu Frieden und Toleranz, zu Verständigung und Versöhnung, zur Einhaltung der Menschenwürde und Vorurteilslosigkeit.

Nach dem Ersten Weltkrieg auf Vorschlag des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge ins Leben gerufen, ist der Gedenktag nach wie vor eine Notwendigkeit; auch wenn die meisten der hier in Deutschland lebenden Menschen inzwischen in Frieden und Freiheit aufgewachsen sind. Er bietet den Menschen die Möglichkeit innezuhalten, sich die Folgen von Krieg und Gewalt auf dem europäischen Kontinent und überall auf der Welt zu vergegenwärtigen.

Frieden ist keine Selbstverständlichkeit, sondern ein Privileg, eine nie endende Aufgabe sowie Grundlage für Freiheit und Demokratie. Das hat in Deutschland vor allem die Zeit nach 1945 gezeigt – auch hier in Heidelberg. Nach 68 Jahren des Friedens, der Annäherung und Aussöhnung zog in diesem Jahr die US Army endgültig aus Heidelberg ab. Zurück bleibt das Gefühl einer stetig gewachsenen deutsch-amerikanischen Freundschaft.

 „Das Geheimnis der Versöhnung ist die Erinnerung“ – diese Worte des Altbundespräsidenten Richard von Weizsäcker bleiben aktuell. Das gemeinsame Erinnern vor allem an die beiden Weltkriege, die NS-Diktatur und deren Folgen soll den Blick schärfen für das Leid, das Menschen weltweit erfahren. Nahezu täglich berichten Medien über Krieg, Gewalt und Terrorismus, Folter und Misshandlungen, Gewalt in Familie, Schule, Beruf und Freizeit. Wir sind angehalten, die eigene Haltung zu überdenken, ein Zeichen der Solidarität mit den Opfern auszusenden und einen Friedensappell an die Verantwortlichen zu richten. Das erscheint angesichts der gegenwärtigen weltpolitischen Lage dringender denn je.

Dr. Eckart Würzner, Oberbürgermeister

Bernd Stadel, Erster Bürgermeister, Vorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Heidelberg

Dr. Joachim Gerner, Bürgermeister

Wolfgang Erichson, Bürgermeister