Deutschlands Spitzenorchester unterstützen die Musikhochschule Mannheim

Die Orchester des Westdeutschen und des Bayerischen Rundfunks sowie die Münchner Philharmoniker unterstützen die Musikhochschule Mannheim in ihrem Kampf gegen die Sparpläne des Wissenschaftsministeriums. Die Schreiben wurden auch von den jeweiligen Chefdirigenten Lorin Maazel, Mariss Jansons und Jukka-Pekka Saraste unterzeichnet.

„Die Überlegungen der Landesregierung in Baden-Württemberg, die klassische Musikausbildung an den Hochschulen in Mannheim und Trossingen zu schließen, haben in ganz Deutschland Unverständnis und Befremden hervorgerufen“, konstatiert beispielsweise Mariss Jansons. „Wir können uns nicht vorstellen, dass gerade eine grün geführte Landesregierung, der doch Nachhaltigkeit ein fundamentales politisches Anliegen ist, einen derartigen kulturellen Kahlschlag verantworten und gutheißen kann.“

In allen drei Schreiben wird auf die besondere Bedeutung der über Jahrhunderte gewachsenen musikalischen Tradition der Kulturstadt Mannheim hingewiesen. Die Orchesterkultur der historischen „Mannheimer Schule“ ist bis heute weltweit berühmt. „Schon allein der Gedanke einer Hochschule mit derart großer Tradition wie Mannheim den Kern ihrer Ausbildung zu entziehen, empfinden wir außerordentlich problematisch und nicht sonderlich weitsichtig“, so Lorin Maazel.

Verwiesen wird auch in allen Briefen auf die hervorragende Qualität der Orchesterausbildung in Mannheim und Trossingen. Vom Westdeutschen Rundfunk heißt es: „Auch in unserem Orchester gibt es zahlreiche Musiker, die an einer dieser beiden Musikhochschulen ausgebildet worden sind.“

Die Berliner Philharmoniker mit ihrem Chefdirigenten Sir Simon Rattle sowie das Philharmonische Orchester der weltberühmten Mailänder Scala hatten sich bereits in ähnlichen Schreiben an die Landesregierung gewendet.