Küchler blickt wieder auf „seine“ Stadt

Blickt wieder auf seine Stadt - Wormser Oberbürgermeister a.D. Wilhelm Küchler

Den Turm der Rheinbrücke hinter sich, blickt Küchler mit festem Blick jetzt wieder auf "seine" Stadt. Nach mehrjähriger Abwesenheit kehrte das Küchlerdenkmal am gestrigen Donnerstag unter den neugierigen Blicken interessierter Bürgerinnen und Bürger in die Nähe seines alten Standortes auf dem neu gestalteten Küchlerplatz vor der Ernst-Ludwig-Schule zurück.

Wieder auf Vordermann gebracht wurde die einst von dem Karlsruher Bildhauer Johann Hirt geschaffene und rund 800 Kilogramm schwere Bronzestatue von der Fachfirma Recovis in Norddeutschland. Die Aufarbeitung des Steinsockels unter Küchlers Füßen übernahm der Natursteinbetrieb Frank aus Leiselheim. Der einstige Wormser Oberbürgermeister habe sich große Verdienste um die Stadt und ihre Bürger erworben, für die er am 5.7.1898 zum Ehrenbürger von Worms ernannt wurde, informierte Oberbürgermeister Michael Kissel bei der Aufstellung des Denkmals. Wilhelm Küchler sei ein Gestalter gewesen und habe die Stadt völlig neu entwickelt, erwähnte Michael Kissel den Bau des Stadtkrankenhauses, neuer Schulen und des Bahnhofs exemplarisch für die damals zusammen mit Stadtbaumeister Karl Hofmann auf den Weg gebrachte Erneuerung der Stadt.

"Als Oberbürgermeister hat er das städtische Leben und auch das Stadtbild geprägt wie kein Zweiter zuvor", hob Michael Kissel den mit Küchler verbundenen Umbruch und Aufschwung für Worms und die Region hervor. Für die Restaurierung des Denkmals übernahm die Stadt rund 13.000 Euro, 5.000 Euro steuerte der Altertumsverein bei und die Landesdenkmalpflege gewährte obendrein noch einen Zuschuss von 4.000 Euro. Die Transport- und Aufstellungskosten von rund 6.700 Euro übernahm der Landesbetrieb Mobilität.

Die Aufstellung des Küchlerdenkmals markiere ein besonderes Ereignis, nahm OB Kissel Bezug zum Küchlerplatz, der an der Kyffhäuserstraße/Rheinstraße derzeit neu und attraktiv gestaltet wird und bis Ende des Jahres fertiggestellt sein soll. Mit dem Bau der zweiten Rheinbrücke, der umfangreichen Rheinufergestaltung samt der Verkehrsverbindungen und Plätze erhalte Worms ein neues Gesicht. Der einst brachliegende Bereich biete künftig Aufenthaltsqualität in einem ansprechenden Umfeld, verdeutlichte Michael Kissel die enormen Anstrengungen von Bund, Land und Kommune und lobte die überaus gute Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Mobilität, der durch seinen Dienststellenleiter Bernhard Knoop beim Termin vertreten war.

Durch die Umbaumaßnahmen an der neuen und alten Rheinbrücke in Worms sowie die Verlegung der B 9 in ein Trogbauwerk habe sich die Möglichkeit ergeben, den unmittelbar vor der Ernst-Ludwig-Schule gelegenen Küchlerplatz neu zu gestalten und städtebaulich deutlich aufzuwerten, erklärte Bernhard Knoop und bezifferte die Gesamtkosten für die Neugestaltung des Küchlerplatzes mit 735.000 Euro, an denen sich die Stadt mit 135.000 Euro für die Ausstattung des Platzes und die Beleuchtung beteiligen wird. Planung, Umfang und Details der Tiefbau-, Wege- und Landschaftsbauarbeiten seien in enger Abstimmung mit der Stadt durch den LBM Worms auf den Weg gebracht worden, so Knoop.

Die stadtein- und auswärts führenden Äste der B 47 begrenzen den jetzt neu errichteten weiten Platz vor der Ernst-Ludwig-Schule in Worms. Er ist ohne trennende Verkehrstrasse direkt der Schule zugeordnet. Der gesamte Bereich erhält wieder seine urbane Funktion. Die Bundesstraße als Verkehrsbauwerk tritt in den Hintergrund. Für Radfahrer und Fußgänger wird der Platz zur Drehscheibe für die rheinparallele Veloroute. Ein attraktives Eingangstor für Fußgänger und Radfahrer vom Rhein zur Innenstadt von Worms.

Bis Ende November laufen noch die Restarbeiten für den Tief- und Landschaftsbau. Die Rasenflächen werden fertiggestellt und Ausstattungselemente wie Sitzbänke und Abfallbehälter montiert. Die Beleuchtung ist bereits installiert.

Der Auftrag für die noch ausstehende Bepflanzung will der LBM Worms im Frühjahr 2014 vergeben.

Baum- und Heckenpflanzungen entlang der beiden flankierenden Straßenzüge werden dem Platz einen Rahmen geben und ihn zum Verkehrsraum so abgrenzen.

Es entsteht eine eigenständige Räumlichkeit. Der Platz bekommt damit im Bereich der Ernst-Ludwig-Schule seinen urbanen Charakter wieder zurück.