Schuhunternehmer Dr. Heinz-Horst Deichmann wurde für sozial-diakonisches Engagement geehrt / Empfang im Rathaus mit Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Worms

Ein Unternehmer mit christlichen Wertevorstellungen

Unternehmer mit tiefer christlicher Überzeugung: Heinz-Horst Deichmann trägt sich in das goldene Buch der Stadt Worms ein. OB Kissel ist sichtlich erfreut über den prominenten Gast.

Der Gustav-Adolf-Preis der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) wurde am vergangenen Freitag, 22. November in der Lutherkirche in Worms an den bekannten Schuhunternehmer Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Heinz-Horst Deichmann verliehen. Nach dem Gottesdienst und einer bewegenden Verleihungsveranstaltung hatte Oberbürgermeister Michael Kissel zu Ehren des Preisträgers zu einem Empfang ins Rathaus eingeladen.

Seinen langen und anstrengenden Tag ließ sich Heinz-Horst Deichmann in nichts anmerken, konzentriert und hoch erfreut lauschte er dem virtuosen Spiel des jungen Wormser Nachwuchsgeigers Niklas Geyer und dessen Interpretation von Ottokar Nováceks „Perpetuum Mobile“. In Begleitung von Klavierlehrerin Claudia Spitz-Streich hatte der preisgekrönte Jungmusiker der Lucie-Kölsch-Jugendmusikschule im Wechsel mit seinem Bruder Levi die spätabendliche Feierstunde musikalisch umrahmt.

„Es ist uns eine große Freude und besondere Ehre, dass der Gustav-Adolf-Preis jetzt zum zweiten Mal in Worms verliehen wurde und nach der Geigerin Anne-Sophie Mutter im Jahr 2011 jetzt mit Heinz-Horst Deichmann eine bedeutende Persönlichkeit aus der Wirtschaft diese besondere Auszeichnung erhalten hat“, verdeutlichte Gastgeber Michael Kissel, dass Worms als Stadt der Religionen dafür durchaus auch einen passenden Rahmen biete.

Der Wormser Oberbürgermeister erinnerte an den Wormser Dom, das jüdische Worms und schließlich an Martin Luther vor dem Reichstag 1521, als Luther standhaft seine Thesen verteidigte und die Reformationsbewegung schließlich die christliche Welt veränderte. Die Stadt sei aber auch geprägt durch die Lederindustrie, vermutete Michael Kissel, dass in Worms auch Leder für die Deichmann-Werke produziert wurde.

„Es ist überaus bemerkenswert, wie Dr. Heinz-Horst Deichmann eine erfolgreiche Unternehmensführung mit sozialer Verantwortung verbindet und menschliche Schicksale zum Guten wendet“, würdigte OB Kissel Bezug dessen vielfältiges und breit gefächertes Engagement.

Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt setzt sich der Unternehmer Deichmann mit vorbildlichem Einsatz für notleidende Kinder ein. Er wirkt vor allem in Indien und setzt damit auch ein Zeichen gegen Rassismus jeder Art sowie für die Wahrung der Menschenrechte. Deichmann studierte Theologie und Medizin. Er war zunächst als Orthopäde tätig, bis er 1956 die Leitung des Familienunternehmens Heinrich Deichmann-Schuhe übernahm. Aus den Erfolgen seines Unternehmens und aus tiefer christlicher Überzeugung leitet er eine besondere Verpflichtung für Menschen in Not ab: „Das Unternehmen muss den Menschen dienen.“

Dies habe Heinz-Horst Deichmann immer wieder vorbildlich unter Beweis gestellt und sei dafür mit zahlreichen hohen und höchsten Auszeichnungen bedacht worden, hob OB Kissel hervor. Nach kurzen Grußworten von Dekan Harald Storch für das Evangelische Dekanat Worms-Wonnegau und stellvertretend für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau sowie von Dr. Wilhelm Hüffmeier, dem Präsidenten des Gustav-Adolf-Werkes und der Evangelischen Kirche in Deutschland, richtete Heinz-Horst Deichmann einige Worte an die Gäste. Er erinnerte daran, dass er in einer christlichen Familie aufgewachsen sei und schon sein Vater, ein Schuhmacher, selbst in schlechten Zeiten aus Nächstenliebe Notleidenden unter die Arme gegriffen habe. Seine Kriegsverletzung und deren Folgen seien es gewesen, die sein Weltbild neben der christlichen Erziehung maßgeblich geprägt hätten. Sein Ziel sei es stets gewesen „gute Ware zu gerechten Preisen“ anzubieten – bei Achtung vor den Mitarbeitern und deren gerechter Entlohnung.

Bei derzeit rund 4.500 Niederlassungen in 24 Ländern und insgesamt 34.000 Mitarbeitern sei dies eine enorme Herausforderung gewesen. Doch Arbeit verbinde die Menschen, solange sie ihnen im positiven Sinne diene, betonte Deichmann.

Bevor sich die Gäste zum Umtrunk und zum lockeren Gespräch ins Foyer begaben, trug sich der mit dem Gustav-Adolf-Preis ausgezeichnete Unternehmer noch ins Goldene Buch der Stadt Worms ein und bekam von OB Kissel zur Erinnerung ein Buchpräsent überreicht.