Der Neckar-Odenwald-Kreis wird „flinc“: Ein Mitfahr-Netz-Werk im Kreis ist nun „online“ / Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum als Ziel

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Der tägliche Weg zur Arbeit, zum Einkaufen, zum Arzt oder auch der Ausflug ins Freibad – vor allem Menschen im Ländlichen Raum sind mehr denn je auf ihr Auto oder einen gut ausgebauten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) angewiesen. Ab sofort gibt es im Neckar- Odenwald-Kreis ein echte Alternative: Ein „social mobility network“, also ein soziales Mobilitätsnetzwerk.

Unter dem sinnigen Namen „flinc“ verbirgt sich eine moderne und an die Bedürfnisse der Bürger angepasste Mobilitätslösung. „Sei nicht einsam, fahr gemeinsam“ lautet das Motto und damit lässt sich auch noch Geld sparen sowohl bei spontanen als auch bei regelmäßigen Fahrten.

Wie funktioniert flinc? Raus auf die Straße und Daumen hoch war gestern. Unter https://flinc.org/neckar-odenwald können sich künftige „flincer“  schnell und kostenlos registrieren lassen und können ihre Fahrtangebote oder Fahrtsuchen hinterlegen. Das System schlägt innerhalb weniger Sekunden automatisch passenden Mitfahrgelegenheiten vor. Die Plattform bringt Angebot und Nachfrage nicht nur per PC, sondern auch per Smartphone zusammen. Für Smartphones mit Android- und Apple-Betriebssystemen steht zudem eine APP zur Verfügung, die kostenlos aus den jeweiligen Stores heruntergeladen werden kann. 

Da der Wunsch nach Sicherheit im Netz verständlicherweise groß ist, können die Nutzer in ihrem Nutzerprofil ein Vertrauensnetzwerk erstellen, Mitfahrer bewerten und natürlich selbst entscheiden, mit wem sie unterwegs sein möchten.
Einzigartig ist auch der besondere Service, denn die Kombination aus Mitfahrnetzwerk und Navigationssystem bietet: Fahrtangebote und Gesuche können in den Navigationssystemen von Navigon und Bosch angezeigt werden. Ebenfalls neu:  Im auf der letzten Internationalen Automobilmesse IAA 2013 offiziell vorgestellten BMW i3, dem ersten voll elektrischen Serienfahrzeug von BMW, ist flinc als Bestandteil von BMW ConnectedDrive mit an Bord und direkt im Fahrzeugsystem integriert. 
Tatsächlich liegen Fahrgemeinschaften wegen der hohen Sprit- und Nebenkosten, aber auch aus Umweltschutzgründen im Trend. Das Einsparpotenzial ist groß; alleine durch die Bildung von Fahrgemeinschaften könnten die bundesweit 20 Millionen Pendler in Deutschland rein rechnerisch  jährlich mehr als 700 Millionen Euro mehr in der eigenen Tasche behalten und die Umwelt um über 1,1 Millionen Tonnen CO² entlasten. 

Die Landkreisverwaltung beschäftigt sich schon seit geraumer Zeit mit dem Thema eines zusätzlichen und vor allem frei zugänglichen Mitfahrkonzepts. „Wichtig in den Überlegungen war immer, dass das System möglichst einfach von möglichst vielen Leuten genutzt werden kann und dass die Registrierung und Vermittlung kostenlos für die Bürgerinnen und Bürger ist“, so Dirk Schäfer vom Fachdienst Öffentlicher Personennahverkehr und Schülerbeförderung: „Der Mitfahrer zahlt nämlich nur und ausschließlich für die Mitfahrgelegenheit, und zwar direkt beim Fahrer.“ 

Bei dem Vergleich verschiedener Systeme hat flinc – wie auch schon in vielen anderen Landkreisen  – überzeugt. Bundesweit bietet die flinc-Plattform mittlerweile mehr als 500.000 Fahrangebote im Monat, die von über 150.000 Mitgliedern genutzt werden. So viel Engagement und Erfolg wird belohnt: Im August 2013 wurde flinc mit dem Greentec Award 2013, Europas größtem Umwelt- und Wirtschaftspreis, in der Kategorie Mobilität ausgezeichnet. 80 Prozent aller Fahrten sind im Übrigen kürzer als 40 km, ein Beweis, dass das System insbesondere als Ergänzung zum Öffentlichen Personennahverkehr verstanden wird.

Auch Landrat Dr. Achim Brötel steht voll hinter diesem Angebot: „Wir als Landkreis unterstützen flinc, weil wir wissen, wie wichtig Mobilität gerade auf dem Land ist. Jetzt liegt es an den Bürgerinnen und Bürger, dieses neue Angebot auch anzunehmen. Denn unabhängig von allen anderen Vorteilen könnten wir mit der Bildung von mehr Fahrgemeinschaften auch einen erheblichen Beitrag für den Klimaschutz leisten.“

Für Fragen zu flinc steht Dirk Schäfer vom Landratsamt unter der Telefonnummer 06261/84-1302 oder per E-Mail dirk.schaefer@neckar-odenwald-kreis.de zur Verfügung.