Kirchenpräsident Schad appelliert im Weihnachtsgottesdienst, Flüchtlingen Hilfe zu gewähren

An Weihnachten als dem „Fest der großen Verwandlung“ gewinnt nach den Worten von Kirchenpräsident Christian Schad die ewige Sehnsucht der Menschen nach Heimat und Frieden eine neue und besondere Bedeutung.

Gegenwärtig seien mehr Menschen denn je gezwungen, vor Elend, Not und Bürgerkriegen zu fliehen, sagte Schad im Gottesdienst am ersten Weihnachtsfeiertag in der Speyerer Gedächtniskirche. Gerade Christus im Stall von Bethlehem ermutige dazu, Flüchtlinge nicht nur als „Problem“ wahrzunehmen, sondern als Menschen, „die Heimat suchen und dabei auf unsere Hilfe angewiesen sind“. 

Schad nannte in diesem Zusammenhang konkret das Schicksal syrischer Flüchtlinge. Er sei dankbar, dass sich beispielsweise in Speyer die politisch Verantwortlichen für eine dezentrale Unterbringung eingesetzt hätten und auch die Kirchengemeinden dazu beitrügen, dass die Flüchtlinge sich angenommen fühlen könnten. Dennoch müsse in Deutschland noch mehr getan werden, appellierte der Kirchenpräsident mit Blick auf die Aufnahme von Angehörigen. „Besonders die bereits volljährigen Kinder sollten uns willkommen sein – auch, wenn sie den Sprachnachweis noch nicht erbringen und nicht für den eigenen Lebensunterhalt sorgen können“, sagte Schad. Sie suchten Heimat und seien dabei auf Hilfe angewiesen.

Gerade an Weihnachten werde der Wunsch nach einem Zuhause dringlicher, weil in Bethlehem – „mitten in der Heimatlosigkeit dieser armseligen Menschen – etwas aufscheint, das Beheimatung verheißt“, sagte der Kirchenpräsident Schad. „In diesem Raum, in dem die Zeit aufgehoben ist, scheint etwas auf von dem, was uns allen Heimat sein könnte.“ Mit der Sehnsucht nach Heimat verbinde sich immer auch der zweite große Menschheitstraum – die Hoffnung auf Frieden. Es sei indes eine ganz „unbiblische Vorstellung“, zu glauben, dass der Frieden vom Himmel falle, sagte Schad. Vielmehr koste es Kraft, Überwindung und Einsicht in die eigenen Fehler, Frieden zu schaffen. Mit dem Eintritt Gottes in den Alltag der Welt habe das Leben eine neue Bedeutung gewonnen: „Nicht ist mehr bedeutungslos. Wir kommen aus der Nacht und sind doch schon Kinder des Lichts.“

Die Liturgie des Weihnachtsgottesdienstes in der Speyerer Gedächtniskirche gestaltete Dekan Markus Jäckle. Die Kantorei Speyer-Germersheim unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Robert Sattelberger sorgte für den musikalischen Rahmen.