Krippenlandschaft im Speyerer Dom kündet von der Menschwerdung Gottes

Anziehungspunkt Dom-Krippe

Krippe im Speyerer Dom

Immer wieder schauen Menschen in den Dom und fragen: „Steht die Krippe schon?“ Die Domsakristane waren über Tage mit dem Aufbau beschäftigt, ein paar Tiere waren schon zu sehen.

Ab dem 24. Dezember 2013 ist die Krippe mit den Protagonisten der Weihnachtsgeschichte bevölkert. Ihren Standort hat die Dom-Krippe im nördlichen Seitenschiff des Domes, wo sie bis zum 2. Februar zu sehen sein wird.

Die figürliche Darstellung der Geburt Christi hat eine lange Tradition. Der heilige Franz von Assisi, nach dem Papst Franziskus seinen Namen gewählt hat, stellte das Geschehen im Stall von Bethlehem mit lebendigen Tieren nach. So sind Bild, Szene und Spiel seit jeher Mittel der Verkündigung. Die Weihnachtskrippe macht die frohe Botschaft der Menschwerdung Gottes auf anschauliche und faszinierende Art und Weise erfahrbar.

Die Krippe im Dom zu Speyer übt seit vielen Jahrzehnten auf Jung und Alt eine besondere Anziehungskraft aus. Die Domsakristane Markus Belz und Michael Flörchinger verbinden die rund 20 Figuren mit Moos, Kiesel- und Sandsteinen, Koniferen und Zierpflanzen zu einer einzigartigen Krippenlandschaft. Die Maße betragen etwa fünfeinhalb Meter in der Breite und zweieinhalb Meter in der Tiefe. Während der Grundaufbau weitgehend demjenigen der vergangenen Jahre entspricht, lassen sich die Domsakristane für die Landschaftsgestaltung jedes Jahr neue Details einfallen. Die Anordnung der Figuren wird, dem Bericht der Evangelien folgend, in der Weihnachtszeit mehrfach verändert, zum Beispiel wenn die Heiligen Drei Könige dem Jesuskind ihre Ehrerbietung erweisen.

Die Grundausstattung mit der Heiligen Familie schnitzte in den 20er-Jahren der Münchner Bildhauer Otto Zehentbauer. Der Münchner Professor an der Akademie der Bildenden Künste war bekannt für seine Hochaltäre und Kirchenkreuze. Nach seinem Kriegseinsatz 1918 schuf er Krippen für zahlreiche Gotteshäuser; so auch für den Dom zu Aachen. Zehentbauers Figuren zeigen eine große Vielfalt und Ausdruckskraft. Sie sind mit viel Liebe und Sorgfalt geschnitzt. Kleinigkeiten sind exakt herausgearbeitet, dadurch wirken die Figuren lebensnah und natürlich. Ergänzt wurde die Krippe später durch einige Figuren des Bildhauers Filip Piccolruaz aus St. Ulrich im Grödner Tal. Er schnitzte Reittiere für die drei Weisen: ein Dromedar, einen Elefanten mit Treiber sowie ein Pferd mit Pferdeführer.

Die Krippe im Speyerer Dom ist vom 24. Dezember bis zum 2. Februar zu sehen. Der Dom ist werktags von 9 bis 17 Uhr, samstags von 9 bis 18 Uhr und an Sonntagen von 12 bis 17 Uhr für Besucher geöffnet. Während der Gottesdienste ist keine Besichtigung möglich.