Konzert des Glenn Miller Orchestra in Karlsruhe

Musik aus der Swing-Ära

Das Glenn Miller Orchestra unter der Leitung von Wil Salden (Klavier).

Am 30.Dezember 2013 gastierte das Glenn Miller Orchestra unter der Leitung von Wil Salden im Konzerthaus Karlsruhe. Das Konzert war für das Orchester das Abschlusskonzert des Jahres 2013.

Das Glenn Miller Orchestra stammt aus den Niederlanden. Wil Salden hat das Orchester gegründet. Seit 28 Jahren reist der Bandleader mit seinem Orchester durch Europa. Seit 22 Jahren ist er Lizenzinhaber und darf den Originalnamen "Glenn Miller Orchestra" für Europa führen. Schon allein dies ist für die Zuhörer die Garantie, dass sie vom Orchester musikalisch nicht enttäuscht werden. Beim Konzert in Karlsruhe haben die Musiker wieder gezeigt, dass sie die Ansprüche erfüllen.

Das Glenn Miller Orchestra eröffnete das Konzert mit der "Moonlight Serenade" und "A String of Pearls". Wil Salden erzählte, dass das Orchester 296 Mal in 2012/2013 auf der Bühne gestanden hat. Dadurch habe er keine Zeit für andere Hobbys.

Wil Salden: "Musik ist unser Hobby." 

Bei "Shiny Stockings" war die Sängerin Ellen Bliek zu hören. Bei "Hot Toddy" stand das Baritonsaxophon und der Posaunensatz im Vordergrund. Danach folgte "Little Brown Jug" und "it seems I heard that song before", welches zu Ehren der Sängerin Helen Forrest gespielt wurde.

Bei "V-Hop" ging es schnell und laut zu, "Stairway to the stars" war genau das Gegenteil, ruhig, gefühlvoll und sentimental. Beim "Trumpet Blues" von Harry James waren die Trompeter gefordert.

Weihnachtslieder passend zur Weihnachtszeit

Nach "American Patrol" folgten, passend zur Weihnachtszeit, die Stücke "Caroling, Caroling", "Sleigh Ride", "The Christmas Song" und "Jingle Bells". Die Weihnachtslieder wurden speziell für das Glenn Miller Orchestra arrangiert. Bei "Jingle Bells" zeigte das Orchester seine Verwandlungsfähigkeit, indem es mit Weihnachtsmützen, zur Freude der Besucher, spielte. Mit "Ain't we got fun", ursprünglich gesungen von Doris Day, verabschiedete sich das Glenn Miller Orchestra zur wohlverdienten Pause.

Musikstücke des zweiten Teils waren "One O'clock jump", "Somewhere over the rainbow", "Take the 'A'Train". Bei "Four Brothers" dominierten die Saxophone. Danach waren wieder Weihnachtslieder (Christmas songs) zu hören. "I came upon the midnight clear", ein Choral, wurde von den acht Blechbläsern (Trompeten und Posaunen) dargebracht, "A christmas love song", "Rudolph, the red nosed reindeer" und "Have yourself a merry little christmas" schlossen sich an.

Gesang von 1- bis 5-stimmig

Erwähnenswert ist die fünfköpfige Gesangsgruppe die 'Moonlight Serenaders', bestehend aus Wil Salden, Ellen Bliek, Hansjörk Fink, Pascal Haverkate und Peter Peuker, die den Gesangsstücken eine gewisse Note gibt. Im Stil der Gesangsgruppen der 30er Jahre fügte sie sich passend in den BigBand-Klang ein.

Beim Stück "Bag 'A' Bones" waren die Posaunen zu hören. Wil Salden erzählte scherzhaft, dass die Posaunen im Orchester einen schlechten Ruf hätten.

Salden: "Das einzigste, was sie können, ist laut spielen. Was sie noch besser können, ist: noch lauter spielen".

Dass die Befürchtungen wahr werden könnten dachte niemand bis die Posaunisten loslegten: "Bag 'A' Bones" war wahrhaftig laut, doch bei weitem nicht so schlecht wie Wil Salden es glaubhaft machen wollte. 

Deutlich leiser ging es weiter mit "Don't sit under the apple tree", gespielt von Orchester und den Moonlight Serenaders. "Pennsylvania 6-5000" und "In the mood" waren die beiden letzten Titel vor dem Schlusslied "Moonlight Serenade, dieses mal mit Gesang.

Mit drei Zugaben ("St. Louis Blues March", "Chattanooga Choo Choo" und "All a little suite in singapore") endete ein schöner Konzertabend, bei dem nicht nur Freunde der Musik von Glenn Miller auf ihre Kosten kamen.

Weiter geht's im neuen Jahr durch Europa

Das Orchester macht nach dem letzten Konzert dieses Jahres Pause und kommt (schon bald) ab 5. Januar 2014 auf die europäischen Bühnen zurück. Die Tournee beginnt in Tschechien in Hradec Kralove und kommt über Ungarn, der Slowakei, Österreich, Italien nach Deutschland zurück. Die genauen Tourdaten sind auf der Webseite des Glenn Miller Orchesters zu sehen.