Hohe Kompetenz bei der Erstversorgung von Schwerverletzten

Krankenhaus Buchen als lokales Traumazentrum zertifiziert

Notarztfahrzeug am Krankenhaus Buchen: In Notfallsituationen werden schwerverletzte Patienten jetzt auch im Krankenhaus Buchen direkt und medizinisch umfassend versorgt. Foto: Neckar-Odenwald-Kliniken gGmbH

Das alte Jahr fand für die Mitarbeiter der Neckar-Odenwald-Kliniken am Standort Buchen einen sehr erfreulichen Ausklang: Die Zertifizierungsgesellschaft „DIOcert“ bestätigte dem Krankenhaus am 6. Dezember 2013 urkundlich den Status „Lokales Traumanetzwerk“ und führte dazu aus, dass damit die Anforderungen „zur Behandlung von Schwerverletzten nach den Kriterien des Weißbuchs der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie und den Kriterien des TraumaNetzwerks DGU®“ erfüllt seien.

Dr. med. Bernd Gritzbach, an den Neckar-Odenwald-Kliniken Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, erläutert die Bedeutung dieser neuen Zertifizierung: „Nachdem wir den Standort Mosbach schon im Jahr 2012 als regionales Traumazentrum zertifizieren konnten, bedeutet die Anerkennung von Buchen nun einen weiteren großen Fortschritt für die Versorgungssicherheit und eine Ausweitung des Versorgungsspektrums im Neckar-Odenwald-Kreis. Diese Aufwertung entspricht auch der großen Bedeutung der Notarztstandorte Mosbach und Buchen. Wir sind nun an beiden Standorten in der Lage, Schwer- und Schwerstverletzten eine schnelle und fachlich hochwertige Erstversorgung zukommen zu lassen. Nur in wenigen Ausnahmen müssen Patienten in andere Kliniken weiterverlegt werden, so zum Beispiel bei schweren Gehirnverletzungen.“

Der neue Status des Krankenhauses Buchen setzt hohe medizinische Standards voraus. Dazu zählen unter anderem die Vorhaltung einer entsprechenden Notfallbehandlung durch Chirurgie und Anästhesie rund um die Uhr. Die Versorgung hat durch ein interdisziplinäres Team zu erfolgen. Dabei stellen neben dem chirurgischen Fachgebiet insbesondere die Verfügbarkeit von Anästhesie und Intensivmedizin wesentliche Voraussetzungen der Zertifizierung dar. Außerdem muss der entsprechende Behandlungsraum (Schockraum) mit einem Personalstand von mindestens sechs Personen und geeignetem medizinischem Gerät ausgestattet sein. Schließlich ermöglicht die Teleradiologie im Bedarfsfall das schnelle Einholen von Ferndiagnosen. Durch regelmäßige Trainings, Simulationen und andere Fortbildungsmaßnahmen ist zu gewährleisten, dass die geforderten Kompetenzen eines Traumazentrums stets vorhanden und abrufbar sind.

„Wir sind stolz!“

Wenn trotz der ausgeweiteten Versorgungskompetenzen am Standort Buchen Patienten in ein Haus der nächst höheren Versorgungsstufe verlegt werden müssen, dann kann dies sehr schnell und zuverlässig geschehen. Die Traumazentren in Buchen und Mosbach gehören als aktive Mitglieder dem „TraumaNetzwerks Kurpfalz“ an, und die Verlegungen sowie Übernahmen zwischen den Mitgliedshäusern sind gut eingespielte Vorgänge.

Für die Mitarbeiter des Krankenhauses Buchen bedeutet die Zertifizierung viel. Sabine Benkowitsch, ärztliche Leiterin der Zentralen Patientenaufnahme (ZPA) Buchen, sagte kurz und bündig „Wir sind stolz!“. Sie spricht damit für viele engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zur Erlangung des neuen Status „Lokales Traumazentrums“ ein großes Engagement einbrachten.