Umweltausschuss berät auch „EnergieEinSparProjekt“ und Schadstoffbelastung

Naturnahe Pfege für Wiesen in der Stadt

Seit rund 30 Jahren richtet das Gartenbauamt Mähhäufigkeit und -zeitpunkte bei stadtnahen Wiesen wie hier am Grünzug Schmallen bei Obereut nach Gesichtspunkten der Naturnähe, des Arten- und des Blütenreichtum aus.

"Mehr Natur im Siedlungsgrün" heißt ein 2012 gestartetes Programm des NABU Baden-Württemberg, mit dem siedlungsnahe Wiesen zur Förderung der biologischen Vielfalt ökologisch gepflegt werden sollen. Je Regierungsbezirk nahmen fünf Kommunen teil, auch die Stadt Karlsruhe.

Das Gartenbauamt praktiziert bereits seit 30 Jahren eine differenzierte, naturnahe Pflege der fast 600 Hektar städtische Wiesen. Einen Bericht darüber hat der Ausschuss für Umwelt und Gesundheit in seiner jüngsten Sitzung unter Leitung von Bürgermeister Klaus Stapf beraten. Das Konzept des Amtes ist es, die Mähhäufigkeit und die Mähzeitpunkte so zu wählen, dass sich die Wiesen arten- und blütenreich entwickeln können. Dabei werden auch die Freizeit- und Erholungsfunktion der Flächen berücksichtigt.

Der Ausschuss informierte sich zudem über die Bilanz 2012 des "EinSparProjekts Schulen" des Amtes für Hochbau und Gebäudewirtschaft. In einem über drei Jahre andauernden Projekt hilft die Klimamanagerin der Stadt Karlsruhe Schulen, Energie und Wasser einzusparen und so klimafreundlicher zu werden. 40 Prozent des dabei eingesparten Geldes kommt den Schulen zur eigenen Verfügung zugute. Alle 45 teilnehmenden Schulen haben zusammen 670 Tonnen CO2 eingespart. Die besten vier Schulen konnten Schecks mit jeweils vierstelligen Beträgen entgegen nehmen. Prinzip ist, die Schülerinnen und Schüler sowie ihre Lehrkräfte, aber auch die Hausmeisterinnen und Hausmeister sehr eng einzubeziehen.

"Es gibt kein Feinstaubproblem in Karlsruhe". Dieses Fazit zog das Amt für Umwelt- und Arbeitsschutz beim Bericht über die Luftqualität in Karlsruhe. Bei Stickstoffdioxid ist jedoch der Grenzwert im straßennahen Bereich bisher regelmäßig überschritten. Die LUBW will nun die Messstation an der westlichen Kriegsstraße abbauen. Deren Messergebnisse lagen gegenüber der Station Reinhold-Frank-Straße ohnehin immer niedriger. Diesen Bericht nahm der Ausschuss ebenfalls zustimmend zur Kenntnis.

Schließlich berichteten Umwelt- und Gartenbauamt darüber, dass an fünf Bäumen in der Karl-Wilhelm-Straße ein für die Lebensmittelproduktion zugelassenes Mittel versuchsweise zur Bekämpfung der Rosskastanienminiermotte eingesetzt werden soll. In der Schweiz ist das Mittel auch zu diesem Zwecke zugelassen. Nun soll seine Wirkung und Zulassungsfähigkeit für Deutschland getestet werden.