Liebenzeller Gemeinde und „Herz Jesu“ schwingen erstmals ökumenisch den Kochlöffel

Zwei Konfessionen unter einem Hut(h)

OB Heiner Bernhard war gemeinsam mit Claus Hofmann, dem Leiter des Amtes für Familien, Soziales, Jugend und Senioren, beim Mittagstisch zu Besuch

„Wir sind ein Glauben und eine Kirche“, sagt Gertrud Oswald. Die ehrenamtliche Mitarbeiterin der Katholischen Kirchengemeinde St. Marien in der Weinheimer Weststadt ist eine der Begründerinnen und fleißigsten Helferinnen des „Weinheimer Mittagstischs“.

Sie beschrieb jetzt schlüssig eine neue Entwicklung. Seit über zehn Jahren gibt es diese Aktion, bei der Weinheimer Kirchengemeinden in den kalten Monaten des Jahres abwechselnd Bedürftige, Obdachlose oder Einsame zum Mittagessen einladen – ein guter Teil der Zutaten, die von ehrenamtlichen Helfern zum Kochen verwendet werden, ist gespendet. Von Anfang an war der „Mittagstisch“ ein ökumenisches Projekt des Arbeitskreises Christlicher Kirchen. Die Gemeinden und Konfessionen wechselten sich ab.

Diesmal haben Evangelische und Katholische Gemeindemitglieder erstmals gemeinsam die Kochlöffel geschwungen: In dieser Woche kochen die Gläubigen der evangelischen Liebenzeller Mission und der katholischen Herz Jesu-Gemeinde in der Nordstadt gemeinsam. „Eine Premiere“, sagt Diakon Günter Huth, der „Herz Jesu“ betreut. Er beschreibt: „Die Freunde der Liebenzeller Gemeinde kamen auf uns zu. Sie wollten sich gerne am Mittagstisch beteiligen, haben aber zu wenig eigene Helfer und keine geeigneten Räumlichkeiten, da haben wir beschlossen, zusammenzuarbeiten.“ Auch „Herz Jesu“ habe in diesem Jahr Mühe gehabt, ausreichend viele Helfer zu rekrutieren. „Da kam uns das Angebot gerade recht“, erklärte Günter Huth jetzt Weinheims Oberbürgermeister Heiner Bernhard.

Der OB war gemeinsam mit Claus Hofmann, dem Leiter des Amtes für Familien, Soziales, Jugend und Senioren, beim Mittagstisch zu Besuch und wurde von den Gästen freudig begrüßt. Heiner Bernhard ließ sich von den Menschen berichten, warum sie so gerne das soziale Angebot wahrnehmen, und hatte selbst ein Ohr für die Sorgen und Nöte. 

Der Weinheimer Mittagstisch geht in dieser Woche im Gemeindehaus „Herz Jesu“ noch bis Samstag, 22. Februar, danach schließt sich eine Woche lang die Freikirchliche Gemeinde in der Waidallee an, dann die Gemeinde an der Peterskirche in der Grundelbachstraße. Der Abschlussgottesdienst findet am 8. März um 14 Uhr in der Peterskirche statt.