Kulturamtsleiter Hans-Martin Mumm in den Ruhestand verabschiedet

Ein Förderer der kulturellen Vielfalt

16 Jahre lang stand er für die Förderung der Heidelberger Kulturszene. Jetzt wurde Hans-Martin Mumm, der Leiter des Kulturamts der Stadt Heidelberg, in den Ruhestand verabschiedet.

Bei der offiziellen Verabschiedung am 18. Februar 2014 im Großen Rathaussaal würdigte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner Mumm als starken Anwalt der Kulturszene und Unterstützer kultureller Vielfalt: „Sie waren immer ein Vertreter einer breitgefächerten Förderung, die auf Vielfalt und den Erhalt möglichst vieler Vereine, Initiativen und Gruppen setzt, ohne deshalb einzelne kulturelle ‚Highlights’ zu vernachlässigen. Ich denke, das war eine gute Entscheidung für Heidelberg“. Mumm geht mit 65 Jahren zum 1. März 2014 in den Ruhestand. Seine Nachfolge im Kulturamt tritt die bisherige Direktorin des Referats Kultur der Stadt Kaiserslautern, Dr. Andrea Edel, an.

Vom Goethejahr 1999 bis zur Gründung des „Netzwerks jüdische Kultur“ in der Rhein-Neckar-Region hat Mumm in seiner 16-jährigen Amtszeit viele Ereignisse initiiert und begleitet. Mit dem Festival „Schöner Lügen“, der Cappella Palatina und der Französischen Woche wurden weitere Partner in die städtische Förderung aufgenommen. Große Projekte waren die Millenniumsreihe „Das Bild der Stadt“ 2000, die Gründung der Stiftung „Sammlung Hassbecker“ 2005, der „Literatursommer“ 2006, die Ausstellung „Heidelberg im Barock“ 2009 oder die Einrichtung des Choreographischen Centrums im vergangenen Jahr. Durch den Aufbau des Fotofestivals gemeinsam mit Mannheim und Ludwigshafen hat Mumm auch die Zusammenarbeit in der Region vorangebracht.

Laudator Hans Thill nannte Mumm einen „genauen Leser der Stadt“, einen verlässlichen Partner und unterstützenden Ratgeber für Kulturschaffende. Als Leiter des Kulturamtes habe er einen „Sinn für das Machbare“ bewiesen, der „das Utopische nicht aus den Augen verliert“.

Hans-Martin Mumm wurde 1948 in Oldenburg geboren. Er studierte evangelische Theologie in Bielefeld, München, Chicago und Heidelberg. 20 Jahre lang war er Metallarbeiter im Maschinen- und Apparatebau. Von 1989 bis 1998 gehörte er mit einjähriger Unterbrechung dem Heidelberger Gemeinderat an. 1993 gründete Mumm den Heidelberger Geschichtsverein. Seit 1998 leitete er das Kulturamt der Stadt Heidelberg. Er ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen zur Stadt- und Kulturgeschichte Heidelbergs. Der exzellente Kenner der Heidelberger Geschichte wird auch künftig als Autor und Stadtführer in Heidelberg präsent sein.