3. Integrationsgipfel der Stadt Ludwigshafen

Seit vielen Jahren engagiert sich die Stadt Ludwigshafen in hohem Maße für die Integration ihrer Bewohnerinnen und Bewohner mit Migrationshintergrund. Um den hohen Stellenwert des Themas zu verdeutlichen, laden Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse und Bürgermeister Wolfgang van Vliet in regelmäßigen Abständen zu einem Integrationsgipfel im Stadtratssaal.

Am Donnerstag, 27. Februar 2014, 9.30 Uhr fand der 3. Integrationsgipfel der Stadt Ludwigshafen statt, zu dem die Oberbürgermeisterin und der Bürgermeister etwa 150 Personen – Vertreterinnen und Vertreter der Kommunalpolitik, der Wirtschaft und der Wohlfahrtsverbände – begrüßten. Zudem war eine Delegation aus der türkischen Partnerstadt Gaziantep anwesend, darunter Gazianteps Oberbürgermeister Dr. Asim Güzelbey. Eine neunte Klasse der Realschule plus am Ebertpark war ebenfalls unter den Gästen.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen dieses Mal die Menschen selbst. Die Integrationsbeauftragte der Stadt Ludwigshafen, Hannele Jalonen, moderierte eine Podiumsdiskussion, an der erfolgreiche Unternehmerinnen und Unternehmer mit Migrationshintergrund teilnahmen und über ihren Werdegang und den ihres Unternehmens berichteten. So nahmen Mustafa Baklan (Geschäftsführer BAK KARDEŞLER GmbH beziehungsweise Baktat) und Saeid Fasihi (Geschäftsführer Fasihi GmbH) an dieser Diskussion teil. 

Mustafa Baklan stammt aus der Türkei und leitet gemeinsam mit seinem Bruder die Geschicke der Lebensmittelhandels-gesellschaft Baktat mit Sitz in Mannheim. Das Familienunternehmen besteht seit 1986, agiert mittlerweile weltweit und hat eigenen Angaben zufolge rund 1.500 Mitarbeitende. Das IT-Unternehmen Fasihi GmbH wurde 1990 von dem gebürtigen Iraner Saeid Fasihi gegründet, der einen steilen Aufstieg vom Asylbewerber zum erfolgreichen Geschäftsführer vorweisen kann. Sein Unternehmen gewann 2011 den Innovationspreis des Landes Rheinland-Pfalz. Derzeit arbeiten bei Fasihi etwa 40 Beschäftigte.  

Mit auf dem Podium waren zudem Loukia Theologou (Inhaberin Anker Apotheke), Rosario Lo Giudice (Geschäftsführer Saroba GmbH) und Songül Bechtum (Rechtsanwältin, Bode & Coll. Rechtsanwaltsgesellschaft mbH). Zuvor hatte Elisabeth Jostmeier, stellvertretende Leiterin des Geschäftsbereichs Ausbildung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) für die Pfalz, in einem Redebeitrag die Bedeutung von Zuwanderung und Integration für die Wirtschaft ausgeführt. 

"Wie wertvoll Zuwanderung sein kann und wie wichtig die erfolgreiche Integration von Menschen mit Migrationshintergrund ist, sieht man nicht zuletzt an diesen erfolgreichen Frauen und Männern auf dem Podium heute, die Arbeitsplätze in der Region schaffen, sich in die Gesellschaft einbringen und diese bereichern. Daher ist eine erfolgreiche Integrationsarbeit, in der eine Willkommenskultur verankert wird, unerlässlich für eine Kommune wie Ludwigshafen", sagte Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse. "Ludwigshafen ist ein bedeutender Wirtschaftsstandort in Rheinland-Pfalz – auch weil sich Menschen mit Migrationshintergrund in vielen Bereichen engagieren. Die Erfahrungen, über die unsere Diskussionsteilnehmenden auf dem Podium heute gesprochen haben, sollen allen, die in irgendeiner Form mit Integrationspolitik oder -arbeit zu tun haben, nützlich sein. Daher haben wir die entsprechenden Multiplikatorinnen und Multiplikatoren zu unserem Gipfel eingeladen", ergänzte Bürgermeister Wolfgang van Vliet.

Im Anschluss an den 3. Integrationsgipfel verlieh OB Dr. Eva Lohse an Gazianteps OB, Dr. Asim Güzelbey, die Partnerschaftsmedaille in Gold der Stadt Ludwigshafen. Mit der Partnerschaftsmedaille ehrt die Stadt Ludwigshafen am Rhein Menschen für ihre besonderen Verdienste um die Städtepartnerschaften.

Allgemeine Informationen zum Thema Integration, unter anderem ihre Bedeutung in den Bereichen Bildung und Arbeitsmarkt, hatten beim 1. Integrationsgipfel 2009 im Mittelpunkt gestanden. Der 2. Integrationsgipfel fand dann 2011 statt und stand ganz im Zeichen des Starts des Modellprojekts "Integration verbindlicher machen – Integrationsvereinbarungen erproben" der damaligen Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Prof. Dr. Maria Böhmer. 

Ludwigshafen war als einer von 18 Modellstandorten im Bundesgebiet ausgewählt worden. Im Zuge des Modellprojekts erarbeiteten die Träger der Migrationsberatungsstellen der Freien Wohlfahrtspflege (Arbeiterwohlfahrt Stadtkreisverband Ludwigshafen, das Caritas-Zentrum Ludwigshafen und das Haus der Diakonie Ludwigshafen), die Arbeitsagentur, das Jobcenter und die Abteilung Aufenthaltsrecht des städtischen Bereichs Bürgerdienste Kooperationsvereinbarungen zur besseren Vernetzung ihrer Zusammenarbeit im Bereich der Integrationsarbeit. Dieses Engagement fand beim Bund hohe Anerkennung. 2013 wurde die Stadt Ludwigshafen als Best-Practice-Beispiel für die gute Netzwerkarbeit im Bereich Integration in einem Leitfaden des Modellprojekts erwähnt.