Was tun bei hartnäckigem Tinnitus? Wie sichert man gehörlosen Kindern den bestmöglichen Start ins Leben? Was erleichtert Menschen mit Hörproblemen das Arbeitsleben? Um diese und weitere Fragen rund um das Leben mit Hörbehinderung geht es beim fünften "Heidelberger Tag des Hörens" am Samstag, 8. März 2014.
Von 10 bis 16 Uhr informieren Experten der Universitäts-HNO-Klinik Heidelberg, Vertreter des Integrationsfachdienstes für hörbehinderte Menschen, der evangelischen Landeskirche und Betroffene im Hörsaal der Universitäts-Kopfklinik, Im Neuenheimer Feld 400, 69120 Heidelberg. Die interessierte Bevölkerung, Gehörlose, Träger eines Cochlea Implantats und ihre Angehörigen sind herzlich zu Kurzvorträgen, persönlichem Austausch, Einblicken in die Musiktherapie und Trommel-Workshop eingeladen.
Im Foyer vor dem Hörsaal stellen sich Vertreter der Selbsthilfegruppen, Verbände, Frühförder- und Beratungsstellen, Firmen und des Hör-/Sprachzentrums Heidelberg/Neckargemünd gerne den Fragen der Besucher. Anlass der alljährlichen Informationsveranstaltung ist der "Global Day of the Ear". Der Eintritt ist frei, die Vorträge werden in Schrift- und Gebärdensprache übertragen.
Umfassende ambulante Rehabilitation mit neuen Therapieangeboten
Seit Januar 2014 ist die Universitäts-HNO-Klinik (Ärztlicher Direktor: Professor Dr. Dr. h.c. Peter K. Plinkert) von den Krankenkassen als ambulantes Rehabilitationszentrum für Träger einer Innenohrprothese, dem sogenannten Cochlea Implanat (CI), zugelassen. Damit steht Patienten aus der Region nun das gesamte Spektrum der CI-Versorgung aus einer Hand zur Verfügung – von der Diagnostik über die Implantation und umfassenden Rehabilitation bis hin zur lebenslangen Nachsorge. Die therapeutischen Angebote des Zentrums werden ebenfalls beim Tag des Hörens vorgestellt.
Bislang gab es bereits über die reine medizinische Versorgung und Anpassung des Implantats hinaus ein spezielles Hörtraining und einzelne kreative Rehabilitationsangebote. Nun wurde das Angebot an Therapien und Beratungen noch einmal erweitert: Hinzugekommen sind audiotherapeutische Beratung und Gruppentherapie sowie Musiktherapie in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Musiktherapieforschung (Victor Dulger Institut) in Heidelberg. Die ambulante Rehabilitation wird von Krankenkassen getragen.
Unterstützung durch hörgeschädigte Therapeuten
Vom ersten Informationsgespräch bis zur Nachsorge werden die Patienten von einem interdisziplinären Team aus Ärzten, drei spezialisierten Audiologen sowie Therapeuten, darunter Logopädinnen, Musiktherapeutin, Psychologin und Audiotherapeuten, betreut. Eine Besonderheit ist dabei die Unterstützung durch ebenfalls hörgeschädigte Therapeuten: "Wir können mitreden und wissen, welche Probleme auftreten", erklärt Markus Landwehr, therapeutischer Leiter des Zentrums, der selbst auf Hörgeräte angewiesen ist.
Mit einem Cochlea Implantat, das Töne in elektrische Signale umwandelt und an das Innenohr weitergibt, können selbst hochgradig schwerhörige sowie ein- oder beidseitig ertaubte Menschen wieder hören. Doch dieses Hören unterscheidet sich, anders als beim klassischen Hörgerät, stark vom natürlichen Gehör. CI-Träger müssen das Hören und Verstehen erst wieder erlernen. Große Bedeutung kommt daher einer umfassenden Hörrehabilitation nach der Implantation zu.
Weitere Informationen im Internet:
Programm "Heidelberger Tag des Hörens"
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/pressestelle/VK/2014/1_J…
Termine und Veranstaltungen der Universitäts-HNO-Klinik
www.klinikum.uni-heidelberg.de/Veranstaltungen.128290.0.html
Cochlea-Implantat
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Cochlea-Implantat.115164.0.html
CI-Rehabilitationszentrum Heidelberg
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/CI-Rehabilitationszentrum-Heidelbe…
Am 8. März ist "Heidelberger Tag des Hörens": Universitäts-HNO-Klinik lädt von 10 bis 16 Uhr zu Information und Mitmach-Aktionen rund ums Hören ein / Ambulantes Rehabilitationszentrum für Träger der Innenohrprothese Cochlea Implantat stellt sich vor.