Arbeitskreis Schulstandort – Grundschulentwicklung Rheinstetten

Eine öffentliche Veranstaltung ist für Anfang April vorgesehen. Ein Expertenvortrag wird über Schul- und Unterrichtsformern der Zukunft informieren.

Im Januar fand ein weiteres Arbeitstreffen des Arbeitskreises Schulstandort statt. Gemeinsam mit Prozessbegleiter Stefan Niemann vom Büro SICHT.weise wurde der bisherige Prozess reflektiert. Dies war wichtig, weil sich die Zusammensetzung des Arbeitskreises seit dem neuen Schuljahr verändert hat. Damit alle – auch den neuen – Mitglieder über den gleichen Informationsstand verfügen, wurden grundsätzliche Fragen geklärt und eine Zwischenbilanz gezogen.

Welche Aufgabe hat der Arbeitskreis Schulstandort?

Schulentwicklung ist ein dynamischer Prozess. Gemeinsam mit Betroffenen und Interessensträgern soll dieser Prozess transparent in die Zukunft geführt werden. Die Mitglieder des Arbeitskreises Schulstandort beschäftigen sich mit neuen Schulformen und Unterrichtsmethoden. Sie tauschen sich regelmäßig aus und entwickeln gemeinsam Anforderungen an die Schullandschaft der Zukunft. Sie formulieren Inhalte, erarbeiten Qualitätsstandards und kommunizieren nach Außen. Sie sind aktiv im Partizipationsprozess  und tragen Verantwortung für ihr Handeln.  

Wie setzt sich der Arbeitskreis Schulstandort zusammen?

Der Arbeitskreis Schulstandort setzt sich aus Interessenvertreterinnen und -vertretern der betroffenen Schulen, der Eltern,  des Gemeinderats und der Verwaltung zusammen. Das Staatliche Schulamt ist bei Bedarf vertreten. Aus dem  Arbeitskreis  heraus  wurden Kleingruppen aus den vier Bereichen (Schule, Eltern, Politik, Verwaltung) gebildet. Diese vier Gruppen entsenden wiederum  je einen/eine Vertreter/-in in die Lenkungsgruppe zur Steuerung des Entwicklungsprozesses.

Warum werden die Grundschulen nicht in der bisherigen Anzahl bestehen bleiben können?

Der allgemeine Rückgang der Schülerzahlen wird sich auf die Anzahl der Grundschulen auswirken. Auch in Rheinstetten. Das Aufgeben  von Grundschulstandorten ist für die Betroffenen schmerzlich. Es eröffnen sich dadurch aber auch Chancen, weil Neues entstehen kann:  moderne Grundschulen,  die zugeschnitten auf örtliche Bedürfnisse mit dem gesellschaftlichen Wandel Schritt halten und den Anforderungen der Zukunft gerecht werden. 

Was ist der „Rheinstettener Weg“?

Die Kommunen haben (noch) Gestaltungsspielraum bei ihrer örtlichen Schulentwicklungsplanung. Gemeinsam mit engagierten Schulleiterinnen, den Elternvertreterinnen und -vertretern, dem Gemeinderat und der Verwaltung gilt es, die Rheinstettener Grundschulen auf die künftigen Anforderungen vorzubereiten und dafür die erforderlichen Grundlagen zu schaffen. 
Dabei gilt: Früher Vogel fängt den Wurm – Frühzeitig mit Augenmaß und Weitblick die Zukunft gestalten und Mut haben, Neues zu wagen. 

Was bedeutet qualitativer Mehrwert?

Weniger Grundschulstandorte bedeuten ein  Mehr an Qualität.  Die Reduktion  von Schulstandorten führt zu einer Umverteilung und gleichzeitigen Konzentration der  Schülerinnen und Schüler  an den verbleibenden Standorten. Das ermöglicht Mehrzügigkeit. Ganztagessgrundschule setzt Mehrzügigkeit voraus. Mehrzügigkeit ermöglicht größere Vielfalt und Kreativität bei den Unterrichtsangeboten. Die Abkehr von Jahrgangsklassen, neue Lern- und Raumkonzepte und familiengerechte Betreuungsangebote werden realisierbar. Schule wird zu (Er-)Lebensraum.

Wie wirkt sich die Entwicklung der im nächsten Jahr beginnenden Umbau-/Sanierungsmaßnahme des Schulzentrums auf den laufenden Prozess in den Grundschulen aus?

Durch die nahezu parallel zum Grundschulentwicklungsprozess verlaufende zeitliche Entwicklung von Umbau/Sanierung des Schulzentrums stand die Befürchtung im Raum, dass dadurch der Grundschulentwicklungsprozess beeinträchtigt wird. Der Gemeinderat hatte Ende Februar darüber zu entscheiden, ob während der Umbau-/Sanierungsmaßnahme eine Teil-/Vollauslagerung des Schulbetriebs von Realschule und Gymnasium  erfolgen wird. Verschiedene Möglichkeiten standen zur Entscheidung.  Auch die Belegung der Albert-Schweitzer-Schule. Ganz bewusst hat der Gemeinderat seine Entscheidung so gefällt, dass der Grundschulentwicklungsprozess störungsfrei und ergebnissoffen weitergeführt werden kann. 

Was sind die nächsten Schritte?

Der nächste Arbeitsblock des Arbeitskreises Schulstandort wird Anfang April stattfinden. Auf der Agenda steht neben dem Besuch einer Ganztagesgrundschule ein Workshop, in dem Eckpunkte zu erarbeiten sind, die Grundlage für eine Empfehlung an den Gemeinderat bilden werden.

Eine öffentliche Veranstaltung  ist für Anfang April vorgesehen. Ein Expertenvortrag wird über Schul- und Unterrichtsformern der Zukunft informieren.

Ein weiterer Arbeitsblock ist im Sommer geplant. Im Herbst dieses Jahres wird der Arbeitskreis Schulstandort dem Gemeinderat eine abschließende Empfehlung zur Qualitätsmatrix und den Standorten der künftigen Grundschulen aussprechen.