
Austauschschüler des Privatgymnasiums aus der Provence sind zu Gast in der Stadt – Stadt aus der Vogelperspektive betrachtet. Da soll noch mal einer sagen, die Zeit der großen „Jumelage“ sei vorbei. In der Provence jedenfalls, der geschichtsträchtigen südfranzösischen Ferienregion, ist das Interesse an Deutschland ungebremst.
Viele Jugendliche wollen die deutsche Sprache lernen und sind auch ansonsten an der Kultur, dem Wirtschaftsleben und dem Bildungswesen interessiert – das kann Vanessa Chartron bestätigen. Sie ist der Motor der Schülerbegegnung zwischen Weinheim und der Provence und Deutschlehrerin an zwei Privatschulen, eine befindet sich in Monteux, die andere in der Weinheimer Partnerstadt Cavaillon. Von dort stammen die Jugendlichen, allesamt Neuntklässler, die sich gerade in Weinheim aufhalten.
Es ist schon der zweite Schüleraustausch mit den Provence-Franzosen, den das Privatgymnasium Weinheim (PGW) organisiert. Auf Weinheimer Seite ist wiederum Französisch-Lehrerin Isabelle Carone für das Programm zuständig, dass die Schüler in den nächsten Tagen durch Weinheim aber auch zu Sehenswürdigkeiten der Region führt. Die Nachfrage war so groß, dass aus beiden Schulen fast 50 Jugendliche unbedingt nach Weinheim wollen.
Sie sind nun in Familien der am PGW Französisch lernenden Neunt-, Acht- und Siebtklässler untergebracht. Ein Gegenbesuch von Neuntklässlern aus Weinheim ist für Mai geplant. Vanessa Chartron ist übrigens in Deutschland aufgewachsen und lebt gewissermaßen den Gedanken der Begegnung und Völkerverständigung. „Sie ist für unsere Schule eine optimale Partnerin“, bescheinigt Sabine Rahn-Vierneisel aus der PGW-Schulleitung.
Am Montagmorgen empfing Oberbürgermeister Heiner Bernhard die jungen Gäste samt ihrer Gastgeber, den zuständigen Lehrkräften und PGW-Schulleiter Uwe Rahn im Großen Sitzungssaal des Rathauses.
Er ließ die jungen Franzosen wissen, dass auch die Weinheimer durchaus für eine mediterrane und frankophile Lebensweise zu begeistern sind und dass die Städtepartnerschaft zwischen Weinheim und Cavaillon eine der ältesten der ganzen Republik ist. Dann führte der Rathauschaf die Gruppe den fast 40 Meter hohen Rathausturm hinauf, wo sie sich die Stadt aus der Vogelperspektive heraus betrachten konnten.