Grundsatzbeschluss für die Erhaltung des Ausflugsverkehrs auf der Zellertalbahn

Im Rahmen der 47. Verbandsversammlung am 28.03.2014 hat der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd in Kooperation mit dem Land Rheinland-Pfalz und den Gebietskörperschaften seine grundsätzliche Bereitschaft erklärt, eine Bestellgarantie bezüglich des Ausflugsverkehr für die nächsten 15 Jahre zu beschließen, wenn die kommunale Mitfinanzierung sichergestellt ist. „Damit steht für den Zweckverband fest, dass dann die Planungen für eine Ertüchtigung der Zellertalbahn für den Ausflugsverkehr weitergeführt werden können,“ so Landrat Dr. Winfried Hirschberger, Verbandsvorsteher des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd.

„Ziel des Zweckverbandes ist es, die Zellertalbahn von Münchweiler durch das Zellertal nach Monsheim als wichtigen Baustein für ein umweltfreundliches Tourismuskonzept in den Landkreisen Donnersbergkreis und Alzey-Worms auszubauen sowie gleichzeitig die langfristige Option für durchgehende Züge zwischen Kaiserslautern und Worms aufrecht zu erhalten“ so Hirschberger.

Nach intensiven Beratungen zwischen den betroffenen Landkreisen (Donnersbergkreis und Landkreis Alzey-Worms), den Kommunen entlang der Strecke und dem Land Rheinland-Pfalz konnte Übereinstimmung darin erzielt werden, dass diese Strecke für den touristischen Ausflugsverkehr weiter betrieben werden soll. Die Gründe hierfür sind:

  • Der heute bestehende Ausflugsverkehr ist ein wichtiger Baustein für ein umweltfreundliches Tourismuskonzept im Bereich des Donnersbergs und des Weinanbaugebietes Zellertal.
  • Die sogenannte „Zellertalbahn“ verbindet als einzige Bahnstrecke die West- und die Vorderpfalz, bzw. Rheinhessen auf direktem Wege, nachdem die sogenannte „Eistalbahn“ im Abschnitt Enkenbach – Eiswoog (früher durchgehende Verbindung Kaiserslautern – Grünstadt) seit über 20 Jahren stillgelegt ist und eine Reaktivierung aufgrund der zu erwartenden hohen Kosten nicht mehr möglich ist. So wären z. B. sehr hohe Aufwendungen für die Sanierung des Eiswoogviaduktes oder des Stempelkopftunnels erforderlich.
  • Bei einem Erhalt der Zellertalbahn könnte weiterhin die Option einer durchgehenden Verbindung des Oberzentrums Kaiserslautern mit Worms offengehalten werden

Unter der Annahme, dass die Infrastruktur der Zellertalbahn für weitere 15 Jahre für touristische Verkehre vorgehalten wird, wurden im Rahmen einer Vorentwurfsplanung Bau- und Planungskosten als „Erstinvestitionsbedarf“ in Höhe von ca. 3,7 Mio. € ermittelt. Mit diesen Finanzmitteln werden u. a. die Bahnübergänge wieder technisch gesichert, der Oberbau in einigen Streckenabschnitten erneuert sowie einzelne Kunstbauwerke saniert. Ohne diese Maßnahmen wäre in wenigen Jahren die Betriebseinstellung der Zellertalbahn unvermeidlich. Schon für das laufende Jahr muss der Zweckverband durch Verlängerung der Fahrzeiten den behördlichen Auflagen zur Sicherung der Bahnübergänge Rechnung zu tragen.

Bei einem optimalen Verlauf der weiteren Planungen könnte das Baurecht bis zum 2. Quartal 2015 geschaffen werden: „Wird dieser anspruchsvolle Zeitplan eingehalten, könnten die Baumaßnahmen ebenfalls in 2015 durchgeführt werden. Dann stünde die erneuerte Infrastruktur der Zellertalbahn ab 1. Mai 2016 für den Ausflugsverkehr zur Verfügung“, stellt der Landrat fest.

Nach dem derzeitigen Planungsstand könnten diese o. g. einmaligen „Erstinvestitionskosten“ (d. h. Bau- und Planungskosten) zu 85 % durch das Land Rheinland-Pfalz im Rahmen einer derzeit in Erarbeitung und Abstimmung befindlichen Förderrichtlinie für NE-Bahnstrecken ohne täglichen SPNV gefördert werden. Die nach der Förderung verbleibenden Kosten wären dann durch die kommunale Seite zu tragen. Gleiches gilt für evtl. Investitionen an den Verkehrsstationen (z. B. auch Beleuchtung) und deren Umfeld, die nicht zuwendungsfähig sind.

„Mit dem Beschluss des Zweckverbandes ist nun eine wesentliche Grundlage für die Förderung der Investitionen durch das Land Rheinland-Pfalz und die begleitende Co-Finanzierung durch die Kommunen entlang der Strecke geschaffen,“ so Hirschberger abschließend.