„Fachkräfte auch aus dem Bereich der Jugendhilfe werden immer häufiger mit Flüchtlingen und Fragen um deren Situation konfrontiert“, erklärte Landrat Dr. Fritz Brechtel, „Das machen Rückmeldungen der `Runden Tische – Familien stärken´ des Landkreises Germersheim deutlich. Deshalb war es uns wichtig, diesem Fachpublikum eine Infoveranstaltung zur rechtlichen Situation und Partizipationsmöglichkeiten von Flüchtlingen anzubieten.“
Rund 50 Fachkräfte von Beratungsstellen, Freien Trägern, Kindertagesstätten, Schulen, Kirchen, Jugendamt, sich engagierenden Studierenden der Germersheimer Uni waren Mitte März zu der gemeinsamen Veranstaltung von Kreisjugendamt und Beirat für Migration und Integration gekommen. Vor allem ging es um Fragen wie: Ab wann darf ein Flüchtling arbeiten? Ab wann das Kind in die Kita? Ab wann darf oder muss es in die Schule? Ab wann bekommen Flüchtlinge welche Leistungen und welche Hilfen darf ich anbieten, ohne gegen Gesetze zu verstoßen? „Momentan leben rund 350 Flüchtlinge im Landkreis Germersheim, ca. 100 davon sind Kinder und Jugendliche. Das Thema ist also auch in der Jugendhilfe ein ganz aktuelles Thema“, betonte Jugend- und Sozialdezernent Dietmar Seefeldt.
Mit Unterstützung des Beirats für Migration und Integration konnte als Referent Roland Graßhoff, Geschäftsführer des Initiativausschusses für Migrationspolitik in Rheinland-Pfalz, gewonnen werden. Der Jurist berät Multiplikatoren der Migrationsarbeit in Rheinland-Pfalz im Ausländer-, Asyl- und Staatsangehörigkeitsrecht. In Germersheim informierte und beantwortete er auch Fragen aus dem Publikum.
„Es gab viele positive Rückmeldungen zur Veranstaltung“, stellte Denise Hartmann-Mohr, Teamleitung für Jugend- und Familienbildung des Kreisjugendamtes fest, „Viele unklare Situationen können mit diesem Grundwissen sicherlich souveräner gehandhabt werden und eröffnen damit auch Ideen und Kooperationen von Fachkräften untereinander zu notwendigen Partizipationsmöglichkeiten von Flüchtlingen in unserem Landkreis.“