Pfälzer Jugendliche auf Informationsfahrt nach Israel

Gespannt auf Israel: Vorbereitungstag in der Pfalzakademie Lambrecht

„Mit einer Jugendgedenk- und -informationsfahrt nach Israel unternimmt der Bezirksverband Pfalz den nächsten Schritt in seiner Gedenkarbeit“, sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder, kurz bevor sich die Gruppe aus 15 Schülerinnen und Schülern der Pfalz und einer Delegation des Regionalverbands auf den Weg macht.

Vor eineinhalb Jahren hatte er vor dem Hintergrund der bereits durchgeführten Jugendfahrten nach Gurs, Auschwitz, Buchenwald und Dachau die Idee, pfälzische Jugendliche in das Land zu führen, in dem etliche Gurs-Überlebende nach den Schrecken des Nationalsozialismus eine neue Heimat gefunden hatten. „Studientage vor Ort, unter anderem in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, sowie der Besuch wichtiger Sehenswürdigkeiten in Israel werden dazu beitragen, Menschen unterschiedlicher Kulturen zusammenzuführen und ein tieferes Wissen und besseres Verständnis füreinander zu entwickeln“, so Wieder. Die Fahrt werde, erläuterte Bezirkstagsvize Manfred Petry auf einem Vorbereitungstag in der Pfalzakademie Lambrecht, Gelegenheit geben, „sich rückblickend und aktuell Israel und dem Judentum zu nähern“. Sie habe das Ziel, so der Vorsitzende des Gedenkbeirats des Bezirksverbands Pfalz, die Erinnerung an die im Nationalsozialismus Ermordeten wachzuhalten und „das Wissen, Erleben und Erfahren der jungen Generation zu fördern, damit diese ihre Erlebnisse an ihre Altersgenossen weitergeben“.

Kompakt und intensiv verlief der Vorbereitungstag in der Pfalzakademie des Bezirksverbands Pfalz, bei dem alle 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Reise Tuchfühlung mit Leben und Kultur in Israel aufnahmen. Am Vormittag gab Dr. Stefan Meißner von der Evangelischen Kirche der Pfalz und dort Beauftragter für das christlich-jüdische Gespräch eine „Einführung in das Judentum“; der Pfarrer im Schuldienst erläuterte unter anderem das religiöse Verständnis, die Speisegebote und den Festkalender und ging auf die Staatsgründung 1948 und die in Israel lebenden Bevölkerungsgruppen ein. Nachmittags brachte Dr. Steffen Hagemann, Politikwissenschaftler an der Technischen Universität Kaiserslautern, den 16- bis 18-Jährigen aus acht Pfälzer Schulen (Gymnasien aus Neustadt, Haßloch, Kirchheimbolanden und Germersheim, Berufsbildende Schule in Neustadt, Integrierte Gesamtschule in Kandel und Realschule plus in Altenglan) den „Israelisch-palästinensischen Konflikt“ näher, indem er die Entstehungsgeschichte Israels und die aktuelle politische Situation beleuchtete. Die Moderation des Tages übernahm Antje van Look, pädagogische Leiterin der Pfalzakademie, die ebenfalls mit von der Partie ist. Wer die Jugendgedenk- und -informationsfahrt vom 3. bis 11. April via Internet begleiten will, findet unter www.bv-pfalz.de ein Israel-Tagebuch, das die Erlebnisse der Reisegruppe in Text und Bild festhält.