Aufbau zu neuer Sonderausstellung läuft auf Hochtouren

Reiss-Engelhorn-Museen entführen in die Zeit der Ritter

Sammlungsdirektor Dr. Matthias Pfaffenbichler platziert gemeinsam mit den Restauratoren Petra Fuchs und Berndt Hoffmann-Schimpf die Rüstung von Maximilian I. 

Ab 13. April 2014 entführen die Reiss-Engelhorn-Museen in die letzte große Blütezeit der Ritter. Der Aufbau der Sonderausstellung „Kaiser Maximilian I. – Der letzte Ritter und das höfische Turnier“ läuft momentan auf Hochtouren.

Gleich zu Beginn der Ausstellung begrüßt eine funkelnde Rüstung die Besucher. Dieses Prunkstück wurde jetzt von Experten aus Wien und Mannheim gemeinsam ausgepackt und platziert. Ausgerüstet mit Chirurgenhandschuhen gingen sie ans Werk, denn Schweiß könnte das kostbare Exponat rosten lassen.

In einer großen Spezialkiste und vorsichtig eingehüllt in eine dicke Schicht Seidenpapier und Luftpolsterfolie hat die 1,75 cm hohe Rüstung die Reise nach Mannheim wohlbehalten überstanden. Es handelt sich um einen Feldharnisch, den der junge Maximilian I. (1459-1519) selbst in der Schlacht und beim Einreiten in Städte getragen hat. Mit einem Gewicht von 20 Kilogramm ist der Harnisch im Vergleich zu den Rüstungen, die bei Turnieren getragen wurden, leicht. Letztere brachten teils 40 Kilogramm auf die Waage.

Der Augsburger Plattner Lorenz Helmschmid schuf die elegante Rüstung um das Jahr 1485. Er orientierte sich am Modeideal des Spätmittelalters und verzierte den Harnisch aufwändig. Besonders auffällig ist die schlanke, taillierte Silhouette. „Maximilian muss durchtrainiert gewesen sein. Der Harnisch hat eine Wespentaille, die manch Balletttänzerin vor Neid erblassen lassen würde“, meint Dr. Matthias Pfaffenbichler schmunzelnd. Der Sammlungsdirektor der Hofjagd- und Rüstkammer des Kunsthistorischen Museums Wien ist gemeinsam mit den kostbaren Leihgaben angereist und überwacht den Aufbau. Sehr elegant und topmodisch waren auch die langen sehr spitz auslaufende Schnabelschuhe. Da man mit diesen kaum zu Fuß gehen konnte, waren sie absteckbar.    

Die Ausstellung „Kaiser Maximilian I. – Der letzte Ritter und das höfische Turnier“ vereint rund 150 hochkarätige Leihgaben aus dem Kunsthistorischen Museum in Wien. Neben kostbaren Waffen und Rüstungen dürfen sich die Besucher auch auf prachtvolle Gemälde, Textilien, Medaillen sowie kunstvoll illustrierte Handschriften freuen. Mitmachstationen, aufwändige Inszenierungen und Filme runden das Erlebnis für große und kleine Besucher ab.

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