Rhein-Main-Neckar-Express in Gefahr – Weichenstellende Entscheidung bis Mitte April

Zielkonzept Main-Neckar-Ried

„Der weitere Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs im Kreis Bergstraße und die Verbindungen zwischen den Metropolregionen Rhein-Main und Rhein-Neckar sind akut in Gefahr“, so der Bergsträßer Landrat Matthias Wilkes nach internen Beratungen im Verkehrsverbund Rhein-Neckar und im Vorstand der Metropolregion Rhein-Neckar.

Wie Landrat Matthias Wilkes schon im Rahmen des neuen Nahverkehrsplans für den Kreis Bergstraße im letzten Jahr ausgeführt hat, soll als Rückgrat des gesamten öffentlichen Personennahverkehrs im Kreis Bergstraße der Erhalt und der weitere Ausbau der Regionalverbindungen auf der Riedbahn und auf der Main-Neckar-Bahn bis 2017 erfolgen. Dabei soll es unter anderem auch um ein ganz neues Angebot, nämlich eine Direktverbindung als stündlicher Stadtexpress, dem sogenannten Rhein-Main-Neckar-Express, von Frankfurt über Zwingenberg, Auerbach, Bensheim, Heppenheim, Weinheim über Heidelberg und zum ersten Mal unmittelbar bis zum SAP-Standort Wiesloch-Walldorf, gehen.

„Dieser Rhein-Main-Neckar-Express wäre genau das Schienenangebot, dass für viele Pendler eine erhebliche Verbesserung bedeuten würde und die Attraktivität des Schienenpersonennahverkehrs gegenüber der Straße erheblich verbessern würde. Nur so können wir dem Verkehrskollaps auf der Straße wirkungsvoll begegnen und gleichzeitig energiesparend und klimaschützend unsere Region voranbringen“, ist Landrat Matthias Wilkes von dieser Konzeption weiterhin fest überzeugt. „Dass wir dieses Konzept mit den beiden Verkehrsverbünden Rhein-Main und Rhein-Neckar zur Ausschreibung bringen konnten, war das Ergebnis eines jahrelangen Ringens, welches letztlich erfolgreich war und erstmalig zu einem durchgehenden Regionalbahnangebot von Frankfurt über die Bergstraße bis zum SAP-Standort Walldorf führt.

Auf der Grundlage  des jetzt vorliegenden Ausschreibungsergebnisses hat sowohl der Rhein-Main-Verkehrsverbund als auch der Kreisausschuss des Kreises Bergstraße in seiner Sitzung am 10. März 2014 der Vergabe der neuen Verkehrsleistungen zugestimmt. Die Vergabe hat vergaberechtlich verpflichtend spätestens bis zum 14. April 2014 stattzufinden. Leider ist jetzt bekannt geworden, dass das Land Baden-Württemberg als Finanzier für die Gebietskulisse von Laudenbach bis nach Wiesloch-Walldorf unter finanziellen Gesichtspunkten den Zuschlag für die Ausschreibung verweigert.

„Damit droht das gesamte Rückgrat des ÖPNV auf Riedbahn und Main-Neckar-Bahn abzustürzen“, ist Landrat Matthias Wilkes voll der Sorge.

Auch die zweite Ausbaustufe der S-Bahn Rhein-Neckar mit den neuen Verbindungen durch  das hessische Ried und entlang der hessischen Bergstraße hängen von den Co-Finanzierungen des Landes Baden-Württemberg ab. Dieses S-Bahn-Konzept basiert komplementär auf den Regionalbahnangeboten und ist ohne diese in seiner Vertaktung nicht ausreichend attraktiv die Menschen noch mehr von der Straße auf die Schiene zu bringen.

„Vor diesem Hintergrund ist es sehr erfreulich, dass der Vorstand der Metropolregion Rhein-Neckar in seiner gestrigen Sitzung in Heidelberg einstimmig eine Resolution beschlossen hat, das Land Baden-Württemberg zu einem positiven Abschluss des derzeit noch offenen Ausschreibungsverfahrens für den Rhein-Main-Neckar-Express aufzufordern“, so Landrat Matthias Wilkes.

 Der Vorstand der Metropolregion Rhein-Neckar hat sehr klar formuliert: „Die Zukunft der Region steht auf dem Spiel!“

Abschließend bittet Landrat Matthias Wilkes alle politischen Kräfte auf Fraktions- und Parteiebene, aber auch von Seiten des Staates auf das Land Baden-Württemberg einzuwirken, um den drohenden „Supergau“ für den öffentlichen Personennahverkehr in der Region Rhein-Main-Neckar zu verhindern und stattdessen für den Ausbau grünes Licht zu geben.