37. Notfallmedizinische Tagung der Johanniter in Baden-Württemberg

„Erste Hilfe für die Seele“ - Psychische Betreuung von Betroffenen und Helfern

Die 37. Notfallmedizinische Tagung der Johanniter in Baden-Württemberg wurde in Mannheim veranstaltet.

Im Mannheimer Theresienkrankenhaus fand am Samstag, dem 12. April 2014, die 37. Notfallmedizinische Tagung der Johanniter Baden-Württemberg statt. Die diesjährige Veranstaltung hat sich mit dem Thema „Erste Hilfe für die Seele – Psychische Betreuung von Betroffenen und Helfern“ beschäftigt.

Mit über 200 teilnehmenden Ärzten, Rettungsdienstmitarbeitern und Ausbildern verschiedener Hilfsorganisationen konnten die Johanniter diesmal erneut einen Teilnehmerrekord erzielen. Gleich zu Anfang gab es auch eine freudige Überraschung für Sandra Schabert, die von Moritz Knapperstbusch, ehrenamtlicher Landesvorstand der Johanniter, ihre Ernennung zur Lehrbeauftragten für den Bereich Lehrkräfteschulung entgegen nehmen durfte.

Am Vormittag standen Vorträge zum Thema „Belastende Situationen“ auf dem Programm: So referierte Tobias Grosser, organisatorischer Leiter des Einsatznachsorgeteams Süd der Johanniter-Unfall-Hilfe über das Thema „Keine Alpträume – Bin ich normal? – Umgang mit belastenden Situationen“ und Dipl.-Psych. Christian Gerlich, Fachlicher Leiter des Einsatznachsorgeteams Süd stellte sich der Frage „Belastet oder traumatisiert? PTSD – Posttraumatische Belastungsstörungen“. Desweitern führte Dr. med. Susanne Brose-Mechler, ärztliche Leiterin des Zentrums für Psychische Gesundheit in Schwetzingen und Weinheim in das Thema „Trauma-Ambulanzen – ein neues Pilotprojekt des Landes Baden-Württemberg“ ein. Henning Waschitschek vom Notfallnachsorge-/Notfallseelsorgedienst im Neckar-Odenwald-Kreis gab einen ausführlichen Einblick in das schwierige Thema „Wie sollen wir das nur den Kindern sagen? Betreuung junger Betroffener“.

Am Nachmittag standen die Themen psychosoziale Notfallversorgung und Notfallseelsorge im Mittelpunkt. Auch hier konnten mit Martin Merz, Leiter des Kriseninterventionsteams Stuttgart der Johanniter-Unfall-Hilfe und Pfarrer Peter Annweiler von der Notfallseelsorge Mannheim hochkarätige Referenten gewonnen werden, die überaus kompetent und informativ in die jeweiligen Themengebiete und Fragestellungen einführten und klare Handlungsempfehlungen für akute Situationen gaben. Den Abschlussvortrag zum Thema „Aus Einsätzen lernen- Systematische Einsatzauswertungen in der Psychosozialen Notfallversorgung“ hielt Verena Blank-Gorki, Diplom-Sozialwissenschaftlerin und Referentin im Referat Psychosoziale Notfallversorgung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

„Mit dieser Veranstaltung haben wir einen besonderen Aspekt des Notfallmedizinischen Spektrums in den Fokus genommen. Gerade für die Mitarbeiter in der Notfallrettung ist es wichtig selbst kompetente Hilfestellung bei der Bewältigung von traumatischen Ereignissen zu erhalten, um weiterhin in Notfallsituationen unbelastet und schnell helfen zu können.“, so Priv.-Doz. Dr. Harald Genzwürker, Landesarzt der Johanniter. 

Zum Schluss zeigten sich sowohl die Organisatoren als auch die Teilnehmer mit der Veranstaltung sehr zufrieden.

„Ich freue mich bereits auf die 38. Notfallmedizinische Tagung im nächsten Jahr. Schön, dass so viele Menschen bereit sind, sich in Ihrer Freizeit fortzubilden, um noch besser helfen zu können.“ bedankte sich Genzwürker.