Umweltamt bringt Nistkästen im Zitadellengraben an

Brutsaison hat begonnen

Aufgrund des milden Winters ist die Vogelwelt bereits wieder sehr aktiv. Eine gute Gelegenheit, schnell noch ein paar Nistkästen anzubringen! Besonders wichtig war dies im Bereich der Mainzer Zitadelle, da hier aus Gründen der Verkehrssicherung kürzlich einige Bäume gefällt werden mussten. Gerade der Gehölzbestand ist jedoch mit ausschlaggebend dafür, dass die Zitadelle heute die artenreichste Fläche im innerstädtischen Bereich darstellt.

447 Tier- und Pflanzenarten, darunter Vögel, Fledermäuse und Wildbienen leben hier. 66 Arten davon befinden sich sogar auf der Roten Liste, d. h. sie sind in ihrem Bestand bedroht. „Während Flüchtlinge im Krieg die Luftschutzräume der Zitadelle nutzten, ist heute ihr Grünbestand Zufluchtsort bedrohter Tiere und Pflanzen“, so Umweltdezernentin Katrin Eder. 

Insbesondere die Vogelwelt weist eine bemerkenswerte Artenzahl auf. Die Mauern zählen zu den landesweit bedeutendsten Moosbiotopen, ihre Fugen bieten vielen Insekten Unterschlupf. Diese hohe Wertigkeit führte 1986 zur Ausweisung des Zitadellengrabens und angrenzender Wälle als Geschützter Landschaftsbestandteil. Um den jüngst durch die Fällungen verloren gegangenen Lebensraum zu ersetzen, wurden nun Nisthilfen für Vögel, Wildbienen und Bilche angebracht. 
Das Grün der Zitadelle hat übrigens noch eine weitere Funktion: Als grüne Lunge der Innenstadt filtert es die Luft und kühlt und befeuchtet das trocken-heiße Stadtklima bis in die Siedlungsbereiche hinein.

Wo das Mauerwerk der Erneuerung bedarf, wird es nach einem Leitfaden saniert, der sowohl denkmalpflegerische als auch ökologische Aspekte berücksichtigt. Der Tierwelt kann allerdings jeder helfen: Nisthilfen können in Baumärkten und im Internet erworben und in Gärten, an Häusern oder Balkons angebracht werden. Machen Sie mit!