Neuer „Megakanal“ entlastet Mainzer Abwassersystem

450 Meter lang - Baukosten ca. 3,2 Millionen Euro

An der Großbaustelle Rheinallee kam im vergangenen Jahr kaum ein Autofahrer in Mainz vorbei. Von den wirklich spannenden Arbeiten hat aber kaum jemand etwas mitbekommen. Die fanden nämlich unter dem parallel zur Rheinallee verlaufenden Geh-und Radweg statt. Auf einer Länge von fast einem halben Kilometer zwischen Nahestraße/Goethestraße und Gassnerallee hat der Wirtschaftsbetrieb Mainz einen neuen Entlastungskanal gebaut.

Um die vorhandenen Alleebäume zu schützen, fiel die Wahl auf ein unterirdisches Vortriebsverfahren. Spektakulär ist, dass auf einem Streckenabschnitt von  etwa 60m  in offener Bauweise Rohre mit einem Durchmesser von 3,60m verlegt wurden. Rohre dieser Dimension wurden bislang im Einzugsbereich der Stadt Mainz noch nie verbaut.

„Das ist schon beeindruckend zu sehen, was hier innerhalb kürzester zeit unter der Rheinallee entstanden ist“, so Umweltdezernentin Katrin Eder bei der heutigen Begehung des neuen Kanals. 

Der enge Zeitplan von rund einem halben Jahr konnte nur durch 24-Stunden-Schichten unter der Erde eingehalten werden. Darüber hinaus spielte das trockene Wetter den Arbeitern in die Karten.

Hintergrund

Vor etwa zehn Jahren wurde  ein neues  Entwässerungskonzept für –den gesamten Einzugsbereich der Kläranlage erstellt. Die sich aus diesem Konzept  ergebenden erforderlichen Um- und Neubaumaßnahmen wurden nach und nach umgesetzt. Als eine der letzten Maßnahmen nunmehr der Bau dieses Entlastungskanals in der Rheinallee.

Der Bau des Kanals führt zu einem erheblichen Gewinn an Rückhaltevolumen im Kanalnetz.
Im Falle eines Starkregenereignisses wird hierdurch eine wesentliche Entlastung der Innenstadtbereiche erreicht.

Der Zeitpunkt der Umsetzung fiel günstig mit der Erschließung des Zoll-und Binnenhafens zusammen. Baufreiheit entlang der Vortriebsstrecke sowie das gleichzeitige Herstellen weiterer Versorgungsleitungen anderer Versorgungsträger sorgten dafür, dass das Bauvorhaben in kurzer Zeit und ohne extreme Einschränkungen für die Hauptverkehrsachse Rheinallee durchgeführt werden konnte.