Grundbuchamt schließt Ende April / Grundbucheinsichtsstelle eröffnet Mitte Mai

2300 Kartons mit Grundbuchakten verlassen Bruchsal

Willibald Zimmermann, Leiter des Grundbuchamts, Bürgermeister Ulli Hockenberger und Clemens Will, Einsichtsstelle (von rechts), blicken gemeinsam auf die Geschichte des Grundbuchamts zurück und informieren über die neue Einsichtsstelle.

2300 Kartons voller Grundbuchakten werden in den nächsten Tagen Bruchsal verlassen. Damit endet die lange Tradition des Grundbuchamtes im Bruchsaler Rathaus. Grund dafür ist die Reform des Grundbuchwesens. Zukünftig wird die Arbeit der Ämter auf 13 Standorte konzentriert.

Dazu werden die Bruchsaler Unterlagen in Kornwestheim eingelagert, wo sich das zentrale Lager für alle Bezugsurkunden aus den Grundbuchämtern Baden-Württembergs befindet. In Maulbronn, der neuen Anlaufstelle für Eigentümer und Berechtigte, gibt es nur noch digitale Bestände. Für Bruchsal und die Bürgerschaft hat der Gemeinderat der Stadt Bruchsal kürzlich die Schaffung einer Einsichtsstelle beschlossen. Diese wird voraussichtlich Mitte Mai ihren Dienst aufnehmen. Clemens Will wird dann im Rathaus am Otto-Oppenheimer-Platz Einsicht in die elektronischen Grundbücher sowie deren Ausdrucke gewähren. „Mit diesem Angebot werden wir den Wünschen unserer Bürgerschaft gerecht. Ich danke dem Gemeinderat für diese weitsichtige Entscheidung“, so Bürgermeister Ulli Hockenberger bei einer Pressekonferenz am 16. April im Rathaus am Marktplatz.

Am 22. April ist das Grundbuchamt zum letzten Mal für die Öffentlichkeit geöffnet. Danach werden die Aktenbestände – rund 1200 laufende Meter – nach Kornwestheim verbracht. Bereits jetzt sind die Akten in über 2300 Kartons einsortiert und auf dem Campus zwischengelagert. Willibald Zimmermann informiert, dass die Aktenbestände in den vergangenen vier Monaten von zehn Mitarbeiter/innen und drei Hilfskräften während des laufenden Grundbuchbetriebes verpackt werden mussten.

„Das war besonders schwierig, weil wir, sobald ein Antrag eingegangen war, auch immer wieder auf bereits verpackte Akten zugreifen und dann sicherstellen mussten, dass sie wieder an der richtigen Stelle einsortiert wurden“, so Zimmermann, für den mit der Schließung des Grundbuchamtes eine „Ära in Bruchsal zu Ende geht.“

Man merkt dem letzten Ratsschreiber der Stadt Bruchsal an, dass ihm der Abschied schwer fällt. Er selbst wird, nach kaum mehr zu erreichenden 50 Dienstjahren, in Pension gehen. Seine Mitarbeiter/-innen werden innerhalb der Stadtverwaltung versetzt und bekommen einen neuen Aufgabenbereich übertragen.