Der Rheinstettener Weg – Grundschule 2020

Arbeitskreis Schulstandort - Grundschulentwicklung Rheinstetten

Geplant ist die Ergebnisse im Rahmen des Familientags und bei den Elternabenden nach den Sommerferien vorzustellen, so die Stadtverwaltung Rheinstetten.

In der ersten Aprilwoche fand ein weiterer, insgesamt dreitägiger Arbeitsblock mit Mitgliedern beteiligter Arbeitsgruppen und Prozessbegleiter Stefan Niemann statt. Auftakt bildete ein Besuch der Adolf-Kussmaul-Grundschule in Graben-Neudorf. Schulleitungen, Lehrerinnen, Eltervertreter/-in, Gemeinderäte und Vertreter/-in aus der Verwaltung überzeugten sich vor Ort, wie Ganztagesgrundschule gut gelingen kann.

Die Adolf-Kussmaul-Grundschule ist eine dreizügige Grundschule, in der 263 Kinder in 12 Klassen unterrichtet werden können. Derzeit unterrichtet die Schule 177 Kinder in 8 Klassen. Die teilgebundene Ganztagesschule will „Lebensgemeinschaftsschule“ sein. Um dieses Ziel zu erreichen, hat sich die Schule seit 2007 sukzessiv zur Ganztagesschule entwickelt. Parallel zu jedem Jahrgang gibt es auch noch die klassische Halbtagsklasse. 

Für die Kinder der Ganztagesschule ist der Ganztagesbetrieb von Montag bis Donnerstag von 08.00 Uhr bis 16.00 Uhr verpflichtend. Ebenso der zum festen pädagogischen Bestandteil des Tagesablaufs gehörende gemeinsame Mittagstisch. 

Nicht nur der Tagesablauf und die vielfältigen Freizeit- und Kreativangebote sind auf die Philosophie der Schule abgestimmt. Ein durchdachtes und pädagogisch wertvolles Raumprogramm rundet das hochwertige und erfolgreiche Konzept der Schule ab.

Die Vertreterinnen und Vertreter aus Rheinstetten wurden von Schulleiterin Stefanie Bange und dem ehemaligen Schulleiter Otmar Winzer umfassend über die Schule und den Schulalltag informiert. „Herzblut müsse man schon einbringen“, so die übereinstimmende Aussage von Stefanie Bange und Otmar Winzer. Hohes persönliches Engagement und viel zusätzliche Zeit wurde und werde nach wie vor von Schulleitung und Lehrerschaft investiert.  

Der Tag wurde mit einer zum Thema passenden, öffentlichen Abendveranstaltung abgerundet: 
Andreas Müller informierte in seinem spannenden und lebhaften Vortrag „Neue Bildung. Herausforderung an die Schule von morgen.“ über die veränderte Gesellschaft und Unterrichtsformen, die mit dieser Veränderung Schritt halten können. 

Jahrgangsunabhängiges Lernen, das sich am individuellen Entwicklungsstand der Schülerinnen und Schüler orientiert, moderne Unterrichtsformen mit neuem Rollenverständnis der Lehrkräfte waren ebenso Thema wie die Bedeutung des räumlichen Umfeldes oder die Dauer und zeitliche Verteilung der Schulferien.

Andreas Müller erwarb das Institut Beatenberg in der Schweiz und baute es gemeinsam mit einem engagierten Team zu einer der innovativsten Modellschulen auf. Er leitet außerdem die Learning Factory, eine Organisation zur Unterstützung von Kompetenz- und Qualitätsentwicklungspro-    
zessen in Bildungsinstitutionen.  

Das Gehörte und Gesehene verarbeiten, auf die eigene Situation übertragen und in ein erstes Konzept gießen.

So lautete die Aufgabe, die im Rahmen eines Workshops am folgenden Tag von den Schulleiterinnen der Grundschulen, Lehrerinnen und Elternvertreter/in gelöst werden sollte. Unter Anleitung von Stefan Niemann wurden basierend auf den drei Säulen

1. Ganztagesgrundschule in Rheinstetten
2. Lernkultur
3. Lebensraum Schule

konkrete Merkmale erarbeitet, die einen deutlichen Mehrwert darstellen und den Qualitätsstandard der zukünftigen Rheinstettener Grundschulen festlegen sollen: 

Ganztagesschule zwei- oder dreizügig. Rhythmisierter Unterricht, hochwertige Freizeit- und Kreativangebote. Familienbewusste Betreuungszeiten,  Kooperationen mit örtlichen Vereinen. Lernen in neuer Form denken: leistungsdifferenziert, jahrgangs- und fächerübergreifend in kleinen Lerngruppen. Gezielt Kompetenzen entwickeln und fördern. Inklusion leben…..
….sind nur einige der umfangreichen Ergebnisse des Workshops. 

Und: Zur Realisierung von Ganztagesangebot und neuer Lernkultur braucht Grundschule künftig mehr Raum. 

Es gilt nun, die Ergebnisse des Workshops in einem Eckpunktepapier zusammenzuführen und zu formulieren. Mit Hilfe der so entstehenden Qualitätsmatrix sollen die zukünftigen Grundschulstandorte identifiziert und bestimmt werden.

Wie geht es weiter:

Noch vor den Sommerferien im Juli ist der nächste Arbeitsblock mit zwei bedeutsamen weiteren Schritten geplant:

Vorstellung des Eckpunktepapiers im großen Arbeitskreis. 
Vorstellung der Ergebnisse und Beratung des Eckpunktepapiers im Gemeinderat im Rahmen einer Klausurtagung.

Es ist weiter geplant, die Ergebnisse im Rahmen des Familientags und bei den Elternabenden nach den Sommerferien vorzustellen. Die Beschlussfassung über die künftige Anzahl der Grundschulen und deren Standorte ist für Dezember 2014/Januar 2015 vorgesehen.