Stadt und Verkehrsbetriebe lösen nach und nach die Anfangs-Probleme

Neues Busliniensystem läuft besser

Foto von der mittlerweile installierten elektronischen Anzeige am ZOB.

Der neue Weinheimer Stadtbusverkehr musste sich erst einpendeln. Wie berichtet, hat es in den ersten Tagen und Wochen Fehler, Pannen und „Kinderkrankheiten“ gegeben. Die gute Nachricht: Die Ursachen sind bekannt, wurden analysiert und wurden fast alle beseitigt.

Stadt- und Verkehrsplaner Stephan Fischer versichert: „Die Verspätungen der Anfangszeit sind jetzt die Ausnahme.“ Eine zeitnahe Information der Fahrgäste über die Verspätungen sei allerdings kaum möglich gewesen. Deshalb verhehlt er auch nicht: „Es war äußerst ärgerlich für die Stadtverwaltung, dass die dynamischen Fahrgast-Informationsanlagen (DFI) nicht wie vom beauftragten Unternehmen zugesagt zur Eröffnung des ZOB montiert und in Betrieb genommen werden konnten.“ Diese sollen ja gerade Verspätungen anzeigen. Dies funktioniert seit Anfang der Woche immerhin an den Bussteigen 2 bis 5 (Linien 631 und 632/ 632A). Am Bussteig 1, an dem die Rundlinien 633 und 634 fahren, bedauert Fischer, müssen sich die Fahrgäste leider noch etwas gedulden. 

Ursachen der Verspätungen seien unter anderem ein Ausfall der Ampelprogrammierung am Knoten Bahnhof-/ Bergstraße gewesen, verursacht durch einen Kurzschluss am 6. April. „Wie verhext war dann, dass die an den Ampeln positiv getestete Busanforderung bei einigen Bussen funktionierte, an anderen nicht und Busse, bei denen es an einer Ampel funktionierte, klappte es an der nächsten Ampel wieder nicht" berichtet Fischer. Dies war besonders bei der Linie 633 (Rundlinie im Uhrzeigersinn durch die Kernstadt) kritisch, die an zehn Ampeln fünf Mal links abbiegen muss. Inzwischen kann auch diese Linie ihren Fahrplan einhalten, weil die Probleme mit Hard- und Software bei den Ampelanforderungen der Busse durch das beauftragte Fachbüro bzw. das Busunternehmen mittlerweile beseitigt wurden, so Fischer. Problematisch sei aber leider nach wie vor die Nichtbeachtung von Halteverboten entlang der Buslinien (insbesondere bei hohem Parkdruck in der Innenstadt). Bei Veranstaltungen in der City sollen daher künftig auffälligere Halteverbotsschilder aufgestellt werden, und weitere Kontrollen werden stattfinden. Für Verzögerungen habe aber auch das häufige und zu lange Anhalten des Busses bei überwiegend im Stadtgebiet ausgewiesenen Rechts-vor-Links-Kreuzungen gesorgt. Insbesondere im engen Innenstadtbereich sollen nun Vorfahrtsregelungen auf den Prüfstand kommen. Insgesamt ist es das Ziel, dem Bus mehr Vorfahrt einzuräumen, damit gerade in Spitzenverkehrszeiten Verspätungen vermieden werden." Ampelschaltungen würden unter diesen Aspekt weiter optimiert, so der Stadt- und Verkehrsplaner. Am kommenden Montag soll endlich auch die DFI am Bussteig 1 montiert und in Betrieb genommen werden. Dann ist noch auch diese „Kinderkrankheit“ behoben.