Bereitschafts-, Vollzeit- und Sonderpflegestellen gesucht

Kinder brauchen Pflegeeltern - Eine Aufgabe für Sie?

Zwei Babys und fünf Kinder im Alter von drei bis neun Jahren wurden im Landkreis Germersheim in diesem Jahr von einer Bereitschaftspflegefamilie betreut. Zwei dieser Kinder wurden inzwischen dauerhaft in anderen Pflegefamilien/Erziehungsstellen vermittelt, für ein Kind steht noch die Entscheidung des Familiengerichts aus. Für die vier weiteren Kinder läuft der Klärungsprozess. „Zusätzlich sind in diesem Jahr bisher drei weitere Kinder vom Pflegekinderdienst in Dauerpflege vermittelt worden. Ganz aktuell gibt es nun auch noch zwei neue Anfragen zur Unterbringung von Säuglingen“, berichtet Landrat Dr. Fritz Brechtel.

„Alle Kinder, die in Pflegefamilien untergebracht werden können, erfahren dort Halt und Geborgenheit, bis sich die Situation zuhause stabilisiert hat oder die weitere Unterbringung geklärt ist“, so Brechtel. Insgesamt sind momentan etwa 80 Familien im Kreis Germersheim Pflegefamilie in Vollzeit für ca. 95 Kinder. Diese Kinder leben hier als vollwertige Familienmitglieder, eingebunden in einen geregelten Alltag.  „Für Bereitschaftspflege, also für Kinder, die häufig spontan und zunächst nur vorübergehend untergebracht werden müssen, stehen dagegen nur acht familiäre Pflegestellen zur Verfügung und werden besonders dringend gesucht“, so Jugenddezernent Dietmar Seefeldt.
 
„Kinder brauchen Geborgenheit und Zuwendung.  Deshalb sucht das Jugendamt stets nach unterschiedlichsten Pflegeeltern und Pflegefamilien aus dem Landkreis Germersheim, die Kindern für begrenzte Zeit oder auf Dauer ein Zuhause bieten wollen. Auch Pflegeeltern mit Migrationshintergrund sind  herzlich willkommen“, werben Landrat Brechtel und Jugenddezernent Dietmar Seefeldt. Ermutigen möchte auch die Jugendamtsleiterin Sabine Heyn: „Vor einer Entscheidung, ob jemand Pflegefamilie werden kann, stehen viele Gespräche, ein Vorbereitungsseminar und ganz viel Denkarbeit. Wem die Vorstellung, ein fremdes Kind bei sich aufzunehmen, nicht absolut fremd ist, der darf sehr gerne und vollkommen unverbindlich mit uns Kontakt aufnehmen. Wir helfen und entscheiden bei diesem Prozess mit. Außerdem ist es bis zu einer endgültigen Entscheidung zu keinem Zeitpunkt ein Problem, wieder von dem Ziel `Pflegeeltern werden´, Abstand zu nehmen.“

„Die Gründe, weshalb Kinder kurzzeitig oder dauerhaft nicht bei den leiblichen Eltern bleiben können sind vielfältig, z. B. psychische Erkrankung, Suchterkrankung oder Überforderung der Eltern, drohende oder bestehende Vernachlässigung bzw. Verwahrlosung des Kindes, körperliche Misshandlung oder sexueller Missbrauch“, erklärt Jugendamtsleiterin Sabine Heyn, „Uns ist es wichtig, dass diese Kinder wieder Halt bekommen und in einem neuen Zuhause Geborgenheit und Wärme erfahren.“

Pflegeeltern für so genannte Sonderpflege gibt es im Kreis gar keine. „Pflegepersonen die eine pädagogische Ausbildung haben und die bereit sind auch besonders förderbedürftige Kinder zu begleiten sind besonders gesucht“, so Landrat Brechtel. „Gerade für diese Pflegestellen gibt es auch seitens des Jugendamtes ein gesondertes Konzept, was zum einen die besondere Begleitung durch den Pflegekinderdienst, aber auch eine höhere materielle Leistung an die Pflegeeltern vorsieht“, ergänzt Seefeldt.

Mit Seminaren werden Bewerber auf die unterschiedlichen verantwortungsvollen Aufgaben vorbereitet. Außerdem berät und begleitet das Jugendamt  Pflegefamilie und  Pflegekinder kontinuierlich und sind jederzeit ansprechbar. Pflegeeltern erhalten fachliche Qualifikation, regelmäßige Fortbildung und Supervision. Interessenten können jederzeit offene Fragen mit den Fachleuten des Pflegekinderdienstes im Jugendamt besprechen:

Weitere Informationen gibt es auch hier:

www.lsjv.rlp.de
www.pfad-rlp.de