Roter Würfel kennzeichnet die erste Sehstation des Baukulturpreises 2014

Der Baukulturpreis des Baukompetenzzentrums geht in eine neue Runde. Am Dienstag, 20.05.2014. wurde der rote Betonwürfel vor der ersten der zwölf Sehstationen aufgestellt. Baubürgermeister Lothar Quast und Dr. Martina Kubanek, Leiterin des Baukompetenzzentrums, eröffneten die Reihe der Sehstationen in der Siedlung Reiherplatz in Käfertal. Mit dem Baukulturpreis macht das Baukompetenzzentrum der Stadt Mannheim auf gute Architektur aufmerksam.

„Baukultur ist ein zentrales Thema der Stadtentwicklung in Mannheim“, so Baubürgermeister Quast. In Mannheim verbergen sich so manche baukulturelle Schätze, die es auch dieses Jahr wieder zu entdecken gilt. „Dabei geht es uns aber nicht nur darum, bei den neuen Bauprojekten auf eine qualitativ hochwertige Architektur zu achten. Uns ist vor allem auch wichtig, das Gespür für gute Architektur zu schärfen“, so Quast weiter. Bis Oktober werden daher alle zwei Wochen die markanten roten Würfel als Sehstation aufgestellt. Sie dienen als Sitzgelegenheit vor zwölf Objekten, die eine unabhängige Jury ausgesucht hat. Die Jury, bestehend aus externen Architekten und internen Fachleuten, hat Kriterien, wie die äußere Erscheinung, wie fügt sich das Gebäude in die Umgebung ein, die Detailausbildung und Materialwahl in die Beurteilung einfließen lassen. Dabei reicht das Spektrum von Plätzen, über Wohngebäude, Bürogebäude, Bildungsbauten bis hin zu Kirchen aus den verschiedensten Epochen.
 
Die Sehstationen finden sich nicht nur in der Mannheimer Innenstadt, auch in den Stadtteilen, wie heute in Käfertal, lässt sich vorbildliche Baukultur entdecken. „Die räumlichen und sozialen Qualitäten der Reiherplatzsiedlung wirken bis heute fort und die Siedlung erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit bei ihren Bewohnern. Die gute Aufenthaltsqualität durch begrünte Innenhöfe für die Gemeinschaft und das differenzierte Wohnungsangebot – Einfamilienhäuser und Geschosswohnungen – sowie eine handwerklich sorgfältige Gestaltung sind auch heute noch aktuell. Damit sind Wohnungsbauprojekte wie die Reiherplatzsiedlung auch für unsere heutige Zeit noch beispielgebend“, so die Leiterin des Baukompetenzzentrums Dr. Martina Kubanek. Die Siedlung Reiherplatz wurde errichtet, um der Wohnungsnot nach Ende des Ersten Weltkriegs entgegenzuwirken. Bis 1919 entstanden 98 Wohneinheiten, darunter 21 Eigenheime sowie zwölf Mietshäuser, allesamt verfügen über Gartenparzellen. Die Siedlung gilt als Vorbild der Wohnhöfe, ausgehend von der englischen Gartenstadtbewegung und ist nun die erste Sehstation im Rahmen des Baukulturpreises.
 
Für jede Sehstation hat die Jury einen Begleittext geschrieben, der verdeutlichen soll, warum gerade diese Bauten besonders gelungen sind. Der Text wird auf der Sitzfläche des jeweiligen Betonwürfels zu lesen sein. Ebenso ist ein QR-Code geschaltet, mit dem Sie per Handy direkt auf die städtische Website kommen, um weitere Informationen zu dem Projekt zu erhalten.
 
Nachdem die letzte Sehstation im Oktober aufgestellt wird, darf jeder für seine Lieblings-Sehstation online abstimmen. Die Sehstation mit den meisten Stimmen wird mit dem Mannheimer Baukulturpreis 2014 ausgezeichnet. Die Aktion läuft bis Ende November 2014.
 
Alle Informationen zum Baukulturpreis und den Sehstationen können über die Homepage www.mannheim.de/stadt-gestalten/baukultur abgerufen werden.