Kinderbetreuung: Heidelberg baut Platzangebot aus

Heidelberg baut sein Angebot an Kinderbetreuungsplätzen weiter aus: Zum Kindergartenjahr 2014/2015 soll die Versorgungsquote im Bereich der Betreuungsplätze für unter Dreijährige auf rund 52 Prozent steigen. Bei der Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Krippenplatz im Sommer vergangenen Jahres lag die Quote noch bei 47 Prozent. Der Jugendhilfeausschuss gab am 20. Mai 2014 für die von der Verwaltung vorgesehene Ausbauplanung einstimmig grünes Licht.

Kinderzahlen steigen

Die Auswertung der aktuellen Daten der Einwohnermeldestatistik bestärken die Prognose für Heidelberg, dass die Kinderzahlen bei den bis zu Dreijährigen und bei den Kindern von drei Jahren bis zum Schuleintritt entgegen dem Bundestrend weiter ansteigen. Zum kommenden Kindergartenjahr 2014/2015 sind deshalb 89 neue Plätze im Kleinkindbereich und knapp 100 neue Plätze in Kindergärten geplant. „Wir investieren im kommenden Jahr wieder auf hohem Niveau in die Verbesserung der Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mehr als 42 Millionen Euro wendet Heidelberg alleine für die Kinderbetreuung auf. Das zahlt sich aus. Heidelberg festigt damit seine Position als familienfreundlicher Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort“, erklärte dazu Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner.

Ausbau der Krippenplätze: Quote klettert auf 52 Prozent

Im Laufe des Kindergartenjahres 2014/2015 sollen in Heidelberg 1.627 Plätze im Kleinkindbereich bereitstehen. Heidelberg setzt dabei auf die Zusammenarbeit mit einer Vielfalt an freien Trägern: Insgesamt 33 Träger in 73 Einrichtungen stellen die Krippenplätze zur Verfügung. Hinzu kommt die Betreuung im Rahmen der Tagespflege: Etwa 8 Prozent der unter dreijährigen Kinder werden von einer Tagesmutter betreut. Insgesamt klettert die Betreuungsquote im Kleinkindbereich damit auf 52 Prozent.

Ganztagesangebote erweitert

Erhöht hat sich in Heidelberg nicht nur die Zahl der Krippenplätze. Auch der Betreuungsumfang wurde sukzessive ausgebaut und Ganztagesangebote wurden kontinuierlich erweitert. Mehr als 74 Prozent der angebotenen Plätze bieten mehr als sieben Stunden Betreuungszeit. Das ist ein Anstieg von drei Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.

Kindergarten: Angebote für mehr als 4.000 Kinder

Bestens aufgestellt ist Heidelberg seit vielen Jahren im Bereich der Betreuung von Kindern im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt. Auch hier soll das Angebot wegen steigender Kinderzahlen erweitert werden, damit der Rechtsanspruch auch weiterhin erfüllt werden kann. Vorgesehen sind 98 neue Plätze, insbesondere in den Stadtteilen Altstadt, Bahnstadt und Emmertsgrund. Für jedes Heidelberger Kind zwischen drei Jahren und Schuleintritt steht dann ein Betreuungsplatz zur Verfügung. Knapp 64 Prozent der Angebote sind Ganztagesangebote.

Planerische Herausforderung: Konversionsflächen

Die Entwicklung der ehemaligen militärischen Flächen in Heidelberg ist auch für den Betreuungsbereich eine große Herausforderung. Auf den Konversionsflächen in der Südstadt gibt es an zwei Standorten ehemalige Kindergärten. Eine Wiederinbetriebnahme ist wegen der hohen Sanierungskosten unwahrscheinlich. Als neue Standorte kommen der südliche Rand der Konversionsflächen (Nähe Sickingenstraße) und ein Gebäude in der Kirschgartenstraße in Frage, in dem 40 Krippenplätze angeboten werden könnten. „Wir brauchen darüber hinaus noch weitere Kinderbetreuungsmöglichkeiten auf den Konversionsflächen“, erklärte Myriam Feldhaus, Leiterin des Kinder- und Jugendamtes. Falls im Bereich der Konversionsfläche Rohrbach beim ehemaligen Hospital Wohnungen entstehen sollten, müsste auch hier eine Kinderbetreuungseinrichtung geplant werden, so Feldhaus.