Im Landfriedkomplex entsteht das „International Welcome Center Heidelberg“

Willkommenskultur nach dem Heidelberger Modell

Welcome Center sind derzeit in vielen Städten und Regionen geplant. In Heidelberg liegt dem Projekt aber ein besonders umfassendes Konzept zugrunde: Hier sollen nicht nur – wie andernorts – Fachkräfte willkommen geheißen werden. Stattdessen werden alle Neuankömmlinge begrüßt, von Studierenden bis zu Flüchtlingen. Im „International Welcome Center Heidelberg“(IWCH) werden die Leistungen der städtischen Ausländerbehörde und die vielfältigen Kultur- und Serviceangebote des „Interkulturellen Zentrums in Gründung“ vereint. Die neue Anlaufstelle soll noch in diesem Jahr öffnen und wird im ehemaligen Kesselhaus auf dem Landfriedgelände in Heidelberg-Bergheim beheimatet sein.

Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner hat die laufenden Planungen am Dienstag, 27. Mai 2014, vor Ort gemeinsam mit der Landfried-Eigentümerin Ingrid Schinz, Bürgermeister Wolfgang Erichson, dem Leiter des städtischen Bürgeramtes, Bernd Köster, und der Leiterin des Interkulturellen Zentrums, Jagoda Marinić, vorgestellt.

„Wir bieten künftig zentral Hilfe – für alle Menschen, die zu uns kommen“

OB Dr. Würzner betonte: „Mit unserem Heidelberger Modell setzen wir neue Maßstäbe beim Thema Willkommenskultur. Die Besonderheit ist die Koppelung der Ausländerbehörde mit der Kultur- und Begegnungsstätte ‚Interkulturelles Zentrum’ zum IWCH. Die Stadt bietet künftig zentral an einem Ort Hilfe in allen Lebenslagen – für alle Menschen, die zu uns nach Heidelberg kommen.“

„Wir beschränken unser Angebot nicht auf die allerorts gesuchten Fachkräfte“

Wolfgang Erichson, Heidelbergs Bürgermeister für Integration, sagte: „Im Gegensatz zu anderen Projekten beschränken wir unser Angebot nicht auf die Gruppe der allerorts gesuchten Fachkräfte. Wir bieten ausdrücklich eine Anlaufstelle für alle Ausländerinnen und Ausländer, ganz gleich ob sie hier studieren möchten, Arbeit suchen, ob sie gerade eine Ausbildung beginnen möchten oder ob sie als Flüchtlinge kommen.“

Leuchtturmprojekt der „Internationalen Bauausstellung“ (IBA)

Mit dem Umzug ins Kesselhaus präsentieren sich die Ausländerbehörde und das „Interkulturelle Zentrum i. G.“ gemeinsam als „International Welcome Center Heidelberg“, wobei die Kultureinrichtung das International Center und die Ausländerbehörde das Welcome Center ist. Der Ausländerrat/Migrationsrat (AMR) trägt das Projekt mit.

Das Welcome Center wird allen Ausländerinnen und Ausländern spezielle Serviceleistungen der Verwaltung anbieten. Das International Center soll zudem eine internationale, interkulturelle und interreligiöse Begegnungsstätte für die Stadtgesellschaft sein. Der Erfolg des „International Welcome Center Heidelberg“ hängt von der gelebten Kundenorientierung ab. Das Center soll eine Lotsenfunktion haben. Dem Projekt hat der Gemeinderat am 19. Dezember 2013 mit großer Mehrheit zugestimmt. Es wird bei der „Internationalen Bauausstellung“ (IBA) als Leuchtturmprojekt der Stadt eingereicht.

Landfriedkomplex ist mit Internationalität assoziiert

Der Landfriedkomplex auf dem Gelände einer ehemaligen Tabakfabrik ist ein attraktiver Standort für das „International Welcome Center Heidelberg“. Er ist zentrumsnah, liegt verkehrsgünstig und nahe zu den benachbarten Netzwerkpartnern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Hochschulen und Arbeitsagenturen. Schon jetzt sind dort beispielsweise das SAP-App-House und die „Max-Planck-Stiftung für Internationalen Frieden und Rechtsstaatlichkeit gemeinnützige GmbH“ angesiedelt. Seit der Gründung des „Interkulturellen Zentrums i. G.“ wird das Areal für viele Menschen mit und ohne Migrationshintergrund stark mit dem Thema Internationalität assoziiert und bietet somit ideale Voraussetzungen.

Die Pläne für das ehemalige Kesselhaus

Im Erdgeschoss des ehemaligen Kesselhauses sorgt ein Café mit internationalen Presseerzeugnissen für eine einladende Atmosphäre. Hier wird es zudem einen Multifunktionsraum geben, der für Veranstaltungen des International Center vorgesehen ist, aber auch für Besprechungen und Konferenzen der Ausländerbehörde sowie für gemeinsame Aktionen mit Netzwerkpartnern genutzt werden kann. Auf der Eingangsebene soll außerdem für das Welcome Center ein attraktiver Service-, Empfangs- und Wartebereich eingerichtet werden. Persönliche Beratungen finden in den Räumen in der 1. Etage statt. Die Büros werden sich auf das Kesselhaus (Erdgeschoss und 1. Etage) und den Mittelbau-Ost (Erdgeschoss) verteilen.

Die Geschäftsstellen des Jugendgemeinderates und des Ausländerrates/Migrationsrates werden ebenfalls mit ins Kesselhaus ziehen. Insgesamt stehen für die genannten Funktionen und die rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter etwa 520 Quadratmeter Fläche zur Verfügung.