Baustelle Karlsruhe-Mitte wird für Urlaubsreisende zur Geduldsprobe

Saisonstart für ADAC Stauberater mit 30-jährigem Jubiläum

Martin Erkmann (Mitte) mit seinen Kollegen Norbert Schmitd und Horst Kistner vor dem ADAC Haus Karlsruhe.

An Wochenenden und Feiertagen bekommen staugeplagte Autofahrer in Baden ab sofort wieder Unterstützung durch die Stauberater des ADAC Nordbaden. Am Mittwoch, 28. Mai, startet das Team auf seinen zwei gelb-silbernen Stauberater-Motorrädern in die Saison 2014 und wird bis Ende September auf den nordbadischen Abschnitten der A 5, A 8, A 6, und A 656 im Einsatz sein.

Gute Nerven werden die Reisenden in diesem Jahr insbesondere durch die Baustelle auf der A 5 in Höhe der Anschlussstelle Karlsruhe-Mitte brauchen. Noch bis Ende Juli ist hier mit erheblichen Behinderungen zu rechnen, da die Fahrbahndecke erneuert, die Lärmschutzwand „Killisfeld“ verlängert und fünf Brückenbauwerke saniert werden müssen. Bereits am morgigen Mittwochabend rechnet der ADAC Nordbaden mit langen Staus, wenn am Tag vor Christi Himmelfahrt im Feierabendverkehr Berufspendler auf Kurzurlauber und erste Pfingsturlauber treffen.

Erster Einsatz im Juni 1984

Seit 30 Jahren gibt es die beliebten Helfer nun schon beim ADAC Nordbaden. Martin Erkmann erinnert sich gut an den ersten Einsatz am 8. Juni 1984: „Wir wussten nicht, was auf uns zukommt, aber die Auto­fahrer haben sich ohne zu zögern an uns gewandt, um zu erfahren, warum es sich staut oder wie lange es dauern wird. Man war einfach dankbar für unsere Auskünfte.“ Handys gab es damals noch nicht, aber die Mitarbeiter im Karlsruher ADAC Haus haben über Funk über Verkehrsbehinderungen und Umleitungsstrecken informiert.

Eingewiesen in den außergewöhnlichen Job wurde das zehnköpfige nordbadische Team beim „Vater“ der Stauberater, Martin Mühlbauer, in München. Für den ADAC Südbayern war er mit drei Kollegen bereits seit
1982 als Stauberater unterwegs und gab den Karlsruhern gerne „Starthilfe“. Anschließend wurden in der Münchner ADAC Zentrale die beiden 1000-Kubik-starken BMW-Motorräder in Empfang genommen, die bereits damals mit großen Koffern für Kartenmaterial und Notfall-Ausrüstung ausgestattet waren. „Für mich war das besonders spannend, da ich bis dahin ein Kreidler-Moped mit nur 50 Kubik gefahren bin“, gibt Erkmann zu.

Heute teilen sich zwei Frauen und sieben Männer die Einsätze, die an Wochenenden und Feiertagen stattfinden. Jeweils zu zweit werden die am stärksten belasteten Strecken befahren und an Rastanlagen die Reisenden über die aktuelle Lage informiert. In den Motorradkoffern finden sich nach wie vor Straßenkarten, aber auch Getränke, Malbücher, oder Spielsachen, um für eine entspannte Weiterfahrt von Fahrern und Beifahrern sorgen zu können.

Auf die Frage, ob er nie ans Aufhören gedacht hat, wenn er bei 35 Grad im Schatten in voller Motorradmontur auf Raststätten stehend die Reisenden berät, schüttelt Erkmann den Kopf: „Die positiven Reaktionen der Menschen bauen uns auf, dadurch macht die Arbeit immer wieder Spaß.“

Erkmanns Kollegen, Horst Kistner und Norbert Schmidt, die seit 1995 beziehungsweise 1998 im Sattel sind, pflichten ihm bei. „Wenn sich ein streitendes Ehepaar, das sich verfahren hat, wieder verträgt oder ein weinendes Kind mit dem Malbuch in der Hand wieder strahlt, dann haben wir alles richtig gemacht!“

Rund um Karlsruhe ist Geduld gefragt

Für die nächsten Tage empfehlen die ADAC Stauberater, nicht während des Berufsverkehrs in den Urlaub zu starten. Am Feiertag und Samstag entgeht man dem Verkehrschaos entweder ganz früh in den Morgenstunden oder am späten Nachmittag. Grundsätzlich sollte man sich jedoch auf längere Fahrzeiten einstellen und bereits bei der Planung Ausweichrouten und regelmäßige Pausen berücksichtigen.

Detaillierte Informationen zu Baustellen und aktuellen Verkehrsstörungen sind unter www.adac.de oder unter www.baustellen-bw.de abrufbar. Ausweichrouten in der Region Nordbaden empfiehlt der ADAC Nordbaden unter Tel. 0721 81040.