Demenznetz Viernheim/Forum der Senioren

Altersdemenz - Für alle Betroffenen eine schlimme Krankheit und eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft

Konkrete Planung von Betreuungsangeboten bei Bewohnern mit Demenz. Erfolgreiche Fortbildungsveranstaltung für Mitarbeiter verschiedener Professionen des „Forum der Senioren“. Es ist eine besondere Herausforderung unserer Zeit, den gegenwärtig an einer Demenz erkrankten Menschen wie auch ihren Angehörigen und Bezugspersonen jede notwendige, medizinische, soziale und materielle Unterstützung zu ermöglichen.

Dies gilt insbesondere für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedener Professionen im Viernheimer Forum der Senioren. Deshalb finden dort regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen zum Thema Demenz statt.

Im Rahmen des Veranstaltungsprogramms 2014 des „Demenznetz Viernheim“ wurden im Forum der Senioren am 15. und 22. Mai zwei Fortbildungen mit Diplom-Psychologin Martina Schnitzler durchgeführt. Thema war die konkrete Planung von Betreuungsangeboten bei Bewohnern mit Demenz.

Die Fortbildung baute auf dem im Jahre 2013 durchgeführten Kurs auf, in dessen Mittelpunkt die Kommunikation und Interaktion bei Menschen mit Demenz standen. Er hatte die konkrete Planung von Betreuungsangeboten – Angebote der Aktivierung und Beschäftigung – bei Bewohnern mit Demenz zum Ziel.

Um den besonderen Anforderungen einer komplexen Erkrankung wie Demenz gerecht werden zu können, ist ein sorgfältig reflektiertes und individuelles Vorgehen erforderlich. Trotz Verlust von Fähigkeiten und Fertigkeiten ist bei den betroffenen Menschen ein Bedürfnis nach ausreichenden und sinnvollen Aktivitäten und Sozialkontakten vorhanden.

Eine systematische Planung von Aktivierung und Beschäftigung soll eine Betreuung gewährleisten, die sich sorgfältig an der Biografie eines Bewohners und damit an dessen individuellen Bedürfnissen orientiert, die individuelle Ressourcen fördert, die weder unter- noch überfordert und damit insgesamt die Lebensqualität erhöht.

Die Fortbildung war aufgegliedert in Theorieteil und Praxisteil:

Zunächst ging es darum, eine Sichtweise zu erwerben, die die Planung von Aktivierung und Beschäftigung als Phase eines Prozesses versteht, der eine Informationssammlung vorausgeht und der die Phasen Maßnahmendurchführung und Erfolgsüberprüfung (Evaluation) folgen.

Weiter ging es um das Kennenlernen von Systematiken, Methoden und Formulierungshilfen, die die Planungsphase erleichtern.

Der Praxisteil befasste sich zum einen mit der Inventarisierung und Analyse der vor Ort realisierbaren Aktivierungs- und Beschäftigungsangebote, zum anderen mit der Anwendung der Planungsphase in der Praxis anhand von eigenständigen Fallbearbeitungen in Kleingruppen samt kritischen Reflexionen der Ergebnisse im Plenum.

Die Teilnehmerinnen der Fortbildung konnten der verständlichen und gut gegliederten Erläuterungen von Diplom-Psychologin Martina Schnitzler gespannt folgen. Sie lernten ein demenzsensibles, fachgerechtes Vorgehen kennen, das zielgerichtet, dokumentierbar und überprüfbar ist. Dadurch entsteht mehr Handlungssicherheit und -verbindlichkeit sowie Transparenz für alle an der Betreuung eines Bewohners Beteiligten.

Betriebsleiter Jürgen Hoock und Renate Fahrmeier (Soziale Betreuung) bedankten sich sehr bei der Referentin, der es immer wieder gelingt, die oft nicht einfachen Themen und Zusammenhänge den Teilnehmer spannend und auf gut nachvollziehbare Weise zu vermitteln.