SchuB-Klassen im Kreis Bergstraße -Erfolgsmodell läuft an vier Schulen zum neuen Schuljahr weiter

Mit dem Schuljahr 2014/15 wird es an fünf Schulen im Kreis Bergstraße wieder SchuB-Klassen geben. Entsprechende Anträge wurden gemeinsam vom Schulträger und dem Staatlichen Schulamt an das Hessische Kultusministerium gestellt und im Rahmen einer durchgeführten Schulleiterdienstversammlung festgelegt. Dabei wird es an der Geschwister-Scholl-Schule in Bensheim und an der Alexander-von-Humboldt-Schule in Viernheim je eine Klasse in den Jahrgängen 8 und 9 geben. An der Martin-Buber-Schule in Heppenheim besteht das Angebot für den 9. Jahrgang, während an der Alfred-Delp-Schule in Lampertheim der 8. Jahrgang profitiert.

Dies bedeutet, dass die bestehenden Verträge für den 8. Jahrgang an der Martin-Buber-Schule in Heppenheim und den 9. Jahrgang an der Eugen-Bachmann-Schule in Wald-Michelbach gekündigt werden müssen. Der Vertrag für den 8. Jahrgang an der Eugen-Bachmann-Schule musste leider – aufgrund Schülermangels – im letzten Schuljahr gekündigt werden.

Ebenfalls wurde der Vertrag für den 8. Jahrgang an der Alfred-Delp-Schule in Lampertheim bereits zum Beginn des Schuljahres 2013/14 gekündigt, da keine neue Klasse eingerichtet werden konnte. Mit dem Diakonischen Werk wurde abgeklärt, ob der noch bestehende Vertrag für den Jahrgang 9 entsprechend umgewidmet werden kann, worauf keine Bedenken bestehen. Auch an den beiden Förderschulen Kirchbergschule und Biedensandschule werden wieder Praxisklassen eingerichtet, die analog dem SchuB-Konzept arbeiten. Im Gesamten wird dies heißen. Es gibt 8 Klassen. 3 SchuB-Klassen im 8. und 3 Klassen im 9. Jahrgang sowie 2 Praxisklassen.

Hintergrund:

Das bundesweit einzigartige Konzept der SchuB-Klassen, kurz für „Lernen und Arbeiten in Schule und Betrieb", wendet sich an die Schülerinnen und Schüler, die in der kritischen Phase kurz vor Ende ihrer Schulzeit und vor dem Ausbildungsbeginn besondere Förderung benötigen. Gerichtet ist das Modell an Schüler, die mindestens sieben Jahre lang die Schule besucht haben, ihren Hauptschulabschluss aber wohl nicht erreichen würden. In schulübergreifenden Gruppen mit einer Klassenstärke von nicht mehr als 15 Schülern sollen sie dem Ziel Schulabschluss näher gebracht werden. Drei Tage in der Woche besuchen sie dabei die Schule, an zwei Tagen wird in einem Betrieb gearbeitet. Grundlage für den Unterricht, der auch sozialpädagogische Förderung umfasst, sind individuelle Förderpläne, um auf spezifische Neigungen und Lernprobleme bestmöglich eingehen zu können.

Außerdem sollen die Schülerinnen und Schüler gezielt auf ihre spätere Ausbildungs- und Berufswahl vorbereitet werden. Zu diesem Zweck kooperieren die pädagogischen Teams der SchuB-Klassen eng mit Betrieben, in denen die Schülerinnen und Schüler durch Praxistage unterschiedliche Berufsfelder kennen lernen und erste praktische Erfahrungen sammeln können.

Die Resultate der SchuB-Runden im Kreis Bergstraße geben diesem pädagogischen Konzept recht: durchschnittlich 94 Prozent der teilnehmenden Hauptschülerinnen und -schüler im Kreis Bergstraße haben tatsächlich den nötigen „Schub" erhalten und ihren Hauptschulabschluss geschafft.

„Schüler, die früher zu den Schulabbrechern gehörten, können mit diesem Modell, welches sehr praxisorientiert arbeitet, hervorragende Erfolge erzielen“, freut sich Landrat und Schuldezernent Matthias Wilkes. „Die hervorragenden Ergebnisse des SchuB-Modells zeigen uns, dass wir an diesem Konzept auch weiter festhalten müssen, um jungen Menschen einen guten Start ins Berufsleben zu ermöglichen“, so Wilkes.