Kreis Bad Dürkheim und Rhein-Pfalz-Kreis schließen Vertrag über Trägerschaft

Notarztstandort in der Verbandsgemeinde Lambrecht

Die beiden Landräte Hans-Ulrich Ihlenfeld (Bad Dürkheim) und Clemens Körner (Rhein-Pfalz-Kreis) bei der Vertragsunterschrift.

Nach langwierigen Verhandlungen war es soweit: Am heutigen Montag (16.04.2014) stand die Vertragsunterzeichnung für die Notarztversorgung in der Verbandsgemeinde Lambrecht auf dem Programm.

Die beiden Landräte Hans-Ulrich Ihlenfeld (Kreis Bad Dürkheim) und Clemens Körner (Rhein-Pfalz-Kreis) hatten zu einem Pressetermin eingeladen. Thema war die Vertragsunterzeichnung für die Notarztversorgung innerhalb der Verbandsgemeinde Lambrecht. Bis es so weit war, war es ein langer Weg, der besonders bei der Bevölkerung zu Missstimmung geführt hatte (wir haben berichtet).

Hans-Ulrich Ihlenfeld sagte, daß heute ein besonderer Tag sei, denn die Notarztversorgung konnte auf den Weg gebracht werden. Er legte Wert darauf, dass der Standort Lambrecht nie aufgegeben wurde. Er ergänzte, dass eine komplizierte Situation herrschen würde. Es hätte bis Juni 2013 eine notärztliche Versorgung der Bevölkerung gegeben, bis sich die Kassenärztliche Vereinigung (KV RLP) davon zurückgezogen habe, da sie ihre Strukturen geändert habe. Aufgrund der Neuorganisation der KV musste ein neuer Träger gefunden werden, "in Verantwortung fürs Tal". 

Das Krankenhaus Hetzelstift in Neustadt an der Weinstraße wird auch weiterhin Ansprechpartner für die Notärzte sein, so Landrat Ihlenfeld. Das Kreiskrankenhaus Grünstadt werde die Notarzteinsätze abrechnen. Er dankte für die Kooperation und den Ärzten, die sich für die Sicherstellung des notärztlichen Versorgungsauftrages bereit erklärt haben, sowie allen Beteiligten.

Clemens Körner sagte, dass ihm lange Zeit nicht klar war, was die Kreisverwaltung Rhein-Pfalz-Kreis (RP) "damit zu tun habe". Doch habe es der Gesetzgeber so festgelegt, dass die Kreisverwaltung RP die Rettungsdienstbehörde ist. Der Ärztliche Leiter ist dort angesiedelt.
Landrat Körner sei es wichtig, dass eine Lösung gefunden werden soll. Die beiden Landkreise DÜW und RP seien eine "kommunale Familie". Wichtig sei auch, dass die Krankenkassen zugestimmt hätten, da "jemand dafür bezahlen müsse". 

Mit den Unterschriften der beiden Landräte besteht nun ein Vertrag über die Trägerschaft des Notarztdienstes. Die Kreisausschüsse hatten sich im Mai zu der neueinzurichtenden Trägerschaft bekannt. Die Krankenkassen müssen noch zustimmen, doch das sei pro forma, so Landrat Ihlenfeld.

Ärzte stellen Notarztversorgung sicher

Die drei Notärzte Dr. Manfred Reiber, Michael Klein und Hartmut Bauer sind für die werktägliche Notarztversorgung zuständig. Sie decken folgende Zeiten ab:

  • 7 – 19 Uhr – Montag + Dienstag
  • 7 – 14 Uhr – Mttwoch
  • 7 – 19 Uhr – Donnerstag
  • 7 – 16 Uhr – Freitag

In der restlichen Zeit stellen andere Notärzte den Notarztdienst sicher. Die drei Notärzte erhalten für Einsätze die Notarztpauschale, die anderen Notärzte erhalten einen Stundenlohn (25 Euro / Stunde). Für die Vertretungen der drei Notärzte stellt die Verbandsgemeinde Lambrecht fast 17.000 Euro zur Verfügung. Die Leitende staatliche Beamtin des Rhein-Pfalz-Kreises, Christiane Blum-Magin, ist sich jedoch sicher, dass das Geld nicht gebraucht werde, da die Ärzte sich gegenseitig vertreten können und dass es unwahrscheinlich sei, dass "alle drei Ärzte gleichzeitig in Fortbildung sind".