Neue Zweisystemfahrzeuge der AVG haben die Zulassung für den Eisenbahnbetrieb

Der ET 2010 darf jetzt auch als Eisenbahn fahren. Seit einigen Tagen haben die ersten sieben der neuen AVG-Zweisystembahnen die vorläufige Zulassung nach der Eisenbahnbetriebsordnung (EBO), ausgestellt vom Eisenbahnbundesamt (EBA) in Bonn.

Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) wartet seit über zweieinhalb Jahren auf diese Zulassung, weil der Hersteller Bombardier Transportations nicht früher alle nötigen Bescheinigungen beim EBA vorlegen konnte. Sukzessive werden nun auch die übrigen 23 Fahrzeuge über eine Konformitätserklärung für den Einsatz als Zugverband zugelassen – ebenfalls vorläufig. Denn bis Ende des Jahres, so die Auflage des EBA, müssen noch Ergebnisse zusätzlicher Prüfungen sowie von Langzeittests im Fahrbetrieb vorgelegt werden, um die endgültige Zulassung zu erlangen. Ein sicherer Betrieb ist allerdings in jedem Fall gewährleistet. 

Die Fahrzeuge werden nun in den kommenden Wochen immer wieder im Streckennetz der AVG eingesetzt und damit im Regelbetrieb auf Herz und Nieren überprüft. Zum Einsatz kommen sie wie bisher hauptsächlich auf der Stadtbahnlinie S2, wo durch die Kombination aus Straßenbahn- und Stadtbahnbetrieb und die Nähe zum Betriebshof West ideale Bedingungen herrschen. Getestet werden aber auch sukzessive die Strecken in der Region. „Im Dezember müssen die Bahnen die nötige Betriebsstabilität aufweisen, damit wir sie mit dem Fahrplanwechsel auch endlich dauerhaft einsetzen können. Zur Erweiterung unseres Fuhrparks brauchen wir die Fahrzeuge dringend“, betont der technische Geschäftsführer der AVG, Christian Höglmeier. 

Die neuen Zweisystemer der Baureihe „Flexity Swift“ sind 37 Meter lang, 2,65 Meter breit und vier Meter hoch. Jede Bahn wiegt 62 Tonnen. 93 Sitzplätze sind vorhanden, zudem 151 Stehplätze, so dass jede Bahn insgesamt 244 Fahrgäste aufnehmen kann. Der Auftrag für die insgesamt 30 neuen Bahnen an Bombardier Transportations hat ein Volumen von 129 Millionen Euro.