Herz-Karte informiert über Defi-Standorte in Bruchsal

Aktion "Gegen den plötzlichen Herztod"

Wolfgang Müller, Heike Schwitalla (Wochenblatt), Jürgen Riffel (3We) bei der Übergabe der Herz-Karte an Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick.

Jedes Jahr sterben rund 160.000 Menschen in Deutschland am plötzlichen Herztod. Es trifft Menschen jeden Alters, auch solche, die sich bis dahin kerngesund fühlten. Mit Hilfe von Defibrillatoren (Defi) könnten viele Betroffene gerettet werden. Wissen Sie, wo sie den nächsten Defibrillatoren in Bruchsal finden können?

Vermutlich nicht, denn nicht einmal die einschlägigen Rettungsinstitutionen hatten darüber bisher einen Überblick. Abhilfe schafft nun die Herz-Karte und die Seite www.herz-bruchsal.de im Internet. Die Idee zur Aktion „DEFI-Standorte in Bruchsal“ hatte Jürgen Riffel von der Werbeagentur 3We. Nachdem sein Unternehmen einer Bruchsaler Schule einen Defi gestiftet hatte, kam die Frage auf, wo in der Stadt es noch von diesen lebensrettenden Geräten gibt. Nachdem es darauf keine einfache Antwort gab, hat sich Jürgen Riffel mit Cornelia Bauer vom Bruchsaler Wochenblatt sowie Wolfgang Müller, Hauptamtsleiter bei der Stadt Bruchsal und Vorsitzenden des DRK-Ortsvereins Untergrombach, zusammen getan. Im Wochenblatt und im Amtsblatt der Stadt Bruchsal wurden schließlich die Defi-Standorte in der Kernstadt abgefragt und auf der Herz-Karte, einer Infokarte im Visitenkartenformat, abgedruckt. Defis gibt es demnach an folgenden Standorten: Albert-Schweitzer-Realschule, Golfclub, Heisenberg-Gymnasium, Justus-Knecht-Gymnasium, Rathaus am Otto-Oppenheimer-Platz, Schönborn-Gymnasium, Schwimmbad Bruchsal und bei Sulzer Pumpen. Die Internetseite www.herz-bruchsal.de weist sogar schon das Bruchsaler Schloss als Standort aus. Das zeigt auch schon Sinn und Zweck der Internetseite. Jeder neue Standort kann dort einfach durch „Defi melden“ hinzugefügt werden. Langfristig soll so eine umfassende Defi-Datenbank für Bruchsal und die Stadtteile entstehen. Übrigens: Bisher ist noch kein Standort in einem Bruchsaler Stadtteil auf der Webseite eingetragen. Wer einen Standort kennt, darf diesen also gerne melden. 

Am Donnerstag, 3. Juli hat nun Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick anlässlich des Projektstarts rund 10.000 Herz-Kreislauf-Karten im Rathaus am Marktplatz entgegen genommen. Dort sowie im Rathaus am Otto-Oppenheimer-Platz werden sie ab sofort zum Mintnehmen ausliegen. Auch eine Verteilung an die Bruchsaler Apotheken ist geplant. „Gegen den plötzlichen Herztod“, so Petzold-Schick, „ist eine Aktion die existentiell ist und die im besten Fall einen Beitrag dazu leistet, dass Leben gerettet werden können.“ Wolfgang Müller, Lebensretter im Ehrenamt, verweist darauf, dass bei einem Herzkammerflimmern die ersten drei Minuten oft lebensentscheiden sind: „Da geschulte Kräfte so schnell nicht vor Ort sein können, hängt eine gute Versorgung von den Laien vor Ort ab.“ Der sogenannte Laien-Defi ist dabei ein wichtiges Hilfsmittel. „Die Bedienung ist so einfach, dass jeder helfen kann“, sagt Riffel der gleichzeitig darauf verweist, dass für den Hilfesuchenden nur eines wirklich schädlich ist, nämlich „wenn nicht geholfen wird“.

Oberbürgermeisterin Petzold-Schick bedankt sich abschließend ganz herzlich bei allen, die einen Defi-Standort gemeldet haben und auch mit der Veröffentlichung der Standortdaten einverstanden sind.