Drei Scheitelschächte sind bereits fertiggestellt, die Kanalarbeiten im Bereich „Rheinallee/Peter-Altmeier-Allee/Rheinstraße“ stadteinwärts kommen wie geplant voran. Und trotzdem: Wenn am Montag, 14. Juli 2014 mit den Arbeiten an Schacht Nummer vier begonnen wird, startet das Projekt erst so richtig in seine heiße Phase.
„Mit der Baustelle unmittelbar vor dem Landtag erreichen wir verkehrstechnisch das bislang sensibelste Gebiet“, wissen die beiden Wirtschaftsbetriebsvorstände Volker Mettke und Jeanette Wetterling um die Brisanz, die die Arbeiten dort mit sich bringen. Schließlich müssen zwei Fahrspuren komplett gesperrt werden. „Aber wir haben vorgesorgt“, so das Duo weiter.
Und das sieht so aus: Bereits im Vorfeld wird der Verkehrsstrom aus Richtung Wiesbaden kommend entzerrt, indem die Zufahrt schon auf der Theodor-Heuss-Brücke auf eine Spur verringert und im Anschluss links an der Baustelle vorbei geführt wird. Gleichzeitig wird die Haltestelle vor dem Landtag weiter zur Innenstadt hin verlegt und der von Mombach aus kommende Straßenverkehr über die so frei gewordene Busspur rechts entlang der Arbeitsstelle umgeleitet.
Doch das allein dürfte nicht ausreichen, um größere Staus zu vermeiden. „Gerade in der Rush-Hour sind natürlich auch die Autofahrer selbst gefordert“, so Mettke und Wetterling. „Hektische Fahrspurwechsel vor der Baustelle sind eher kontraproduktiv“, appellieren die beiden Vorstände an die Vernunft und die ‚Mitarbeit‘ der Verkehrsteilnehmer.
Vier bis fünf Wochen sollen die Arbeiten dauern. Dann wäre auch der vierte Scheitelschacht fertig gestellt. Der Engpass wird damit aber noch nicht beseitigt sein. „Nur rund 150 Meter weiter stadteinwärts wird Schacht Nummer fünf gesetzt“, erklären Mettke und Wetterling. Oder anders ausgedrückt: Das Verkehrs-Nadelöhr wird dann erst einmal nur verschoben.
Hintergrund:
Zuständig für die Stadtentwässerung und verantwortlich für das Mainzer Kanalnetz ist der Wirtschaftsbetrieb Mainz zurzeit dabei, auf der Rheintrasse stadteinwärts insgesamt acht neue, sogenannte Scheitelschächte zu setzen. Die neuen Schächte bieten zusätzliche Einstiegsmöglichkeiten, die die Reinigung und damit auch die Instandhaltung der Kanalisation deutlich erleichtern. Das (Abwasser-)Zukunftsprojekt wird in den kommenden Wochen und Monaten abschnittsweise fortgesetzt und endet auf Höhe Fachhochschule / Fort Malakoff Park (Ignatzgässchen). Vier bis fünf Wochen Bauzeit sind pro Schacht veranschlagt. Allerdings kann jeder Regentag die Arbeiten lahmlegen und den Zeitplan entsprechend verschieben. Gleiches gilt bei unvorhersehbaren Personalengpässen, wie z. B. einer Krankheitswelle.