Zum Schuljahr 2015/16 wird es zunächst keine Fachoberschule an der Carl-Orff-Realschule Bad Dürkheim geben. Einen entsprechenden Antrag, den der Landkreis und die Schule im April an die ADD (Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion) gestellt hatten, wurde jetzt abgelehnt. Dies teilte das rheinland-pfälzische Bildungsministerium der Kreisverwaltung mit. Eine schriftliche Begründung werde Mitte September an Schule und Schulträger gesandt.
„Das ist schade, wir werden aber dranbleiben und weitere Gespräche mit den Verantwortlichen führen“, sagte Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld zur Rückmeldung aus Mainz. „Natürlich war die vorgeschlagene Lösung auf den ersten Blick ungewöhnlich, sie ist in Rheinland-Pfalz einzigartig. Aber die Fächerkombination und die Kooperation mit der BBS waren speziell auf diesen Standort zugeschnitten und hätten für alle Schulen eine sinnvolle Ergänzung bedeutet.“ Er hoffe, dass die Fachoberschule für die Carl-Orff-Realschule (COR) damit nicht völlig vom Tisch sei, sondern sich in der Zukunft noch eine Lösung finden lasse.
Geplant war, dass die Fachoberschule an der COR die beiden Fachrichtungen „Gesundheit und Soziales mit dem Schwerpunkt Gesundheit“ und „Technik mit dem Schwerpunkt Technische Informatik“ umfassen sollte. Diese Kombination hätte nicht dem Katalog der Fachrichtungskombinationen des rheinland-pfälzischen Bildungsministeriums entsprochen.
Die beantragten Fachrichtungen wurden in enger Absprache mit der Berufsbildenden Schule Bad Dürkheim (BBS) gewählt. An dieser Schule führen ebenfalls Klassen zur Fachhochschulreife – doch in anderen Fachrichtungen. An der BBS sollten außerdem Räume zur Verfügung gestellt werden, in denen Schüler der COR Unterricht zu Gesundheit und Informatik hätten erhalten können. Die Schülerinnen und Schüler der Fachrichtung Gesundheit und Soziales an der COR hätten nahtlos nach der 12. Klasse an die BBS wechseln und dort die allgemeine Hochschulreife erlangen können. Weiter hatten beide Schulen Möglichkeiten angedacht, damit die Fachoberschüler der COR auf die Computerräume der BBS hätten zugreifen können und im Gegenzug die BBS auf ein Teilstundenkontingent der Fachoberschullehrkräfte der COR für technische Informatik.
Durch die angestrebte Fachkombination und die spezielle Zusammenarbeit der Schulen, wäre keine Konkurrenz unter ihnen entstanden. Auch nicht zur Siebenpfeiffer-Realschule plus und Fachoberschule Haßloch. Insgesamt wäre durch die neue Fachoberschule an der COR ein Zusatzbedarf im Landkreis abgedeckt worden. Die Kombination hätte das vorhandene Angebot ergänzt – auch wenn sie nicht dem Katalog der Fachrichtungskombinationen des rheinland-pfälzischen Bildungsministeriums entsprochen hätte.
„Die Fachkombination aus Gesundheit und Technischer Informatik spiegelte die Kernkompetenzen der Schule wieder“, so Landrat Ihlenfeld. „Die beantragte Fachoberschule mit diesen Fachrichtungen wäre eine perfekte Ergänzung für die Schule und die gesamte Schullandschaft im Landkreis.“